Evakuierung über Zypern: Bundeswehr reduziert Spezialtruppe
Spezialkräfte sollten deutsche Staatsangehörige im Notfall schnell aus dem Nahen Osten evakuieren können. Jetzt wird die Truppe reduziert.
Ab Mittwoch wird die Zahl der Streitkräfte auf der Insel wieder reduziert werden. „Die Bundeswehr hält ihre Ressourcen für Evakuierungsoperationen grundsätzlich so verfügbar, dass sie weltweit flexibel auf Krisenlagen reagieren kann“, teilte das Bundesverteidigungsministerium gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt am späten Dienstag Abend mit. Seit dem 28. Oktober sei der Einsatzverband für militärische Evakuierungsoperationen auf Zypern einsatzbereit gewesen.
Aber: „Die langanhaltende Bindung der Evakuierungskräfte in einer Region reduziert die grundsätzliche Reaktionsfähigkeit der Bundesregierung auf andere Szenarien“, heißt es weiter.
Ausreise über Libanon möglich
Hintergrund ist wohl eine neue Lageeinschätzung. Rund 1.000 Soldat:innen verlassen Zypern nun wieder, zurück bleiben etwa 200 Personen der Bundeswehr. Auch Material und Ausrüstung bleibt vor Ort, um im Ernstfall schnell agieren zu können. Die Bundeswehr hatte auch Spezialkräfte der Deutschen Marine sowie Teile des Kommandos Spezialkräfte (KSK) des Heeres nach Zypern und nach Jordanien verlegt.
Die Kämpfe und Bombardierungen halten in der Region nach wie vor an. Auch der nun angekündigte Austausch von Geiseln und ein möglicher Waffenstillstand dürften nur kurzzeitig für Entspannung sorgen. Die Bundesregierung bekräftigte ihre Forderung an deutsche Staatsangehörige, den Libanon zu verlassen. „Das ist weiter mit kommerziellen Flügen möglich.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Der Jahrestag der Ukraine-Invasion
Warum Russland verlieren wird
Nach der Bundestagswahl
Jetzt kommt es auf den Kanzler an
Sieger des rassistischen Wahlkampfes
Rechte Parolen wirken – für die AfD
Alles zur Bundestagswahl
Oma gegen rechts hat Opa gegen links noch nicht gratuliert
Wahlsieg der Union
Kann Merz auch Antifa?
Wahlniederlage von Olaf Scholz
Kein sozialdemokratisches Wunder