Bundeswehr in Zypern: Im Krisenfall schnell reagieren
Spezialkräfte der Bundeswehr sind für Evakuierungen aus Israel oder Libanon vorbereitet. Zypern wird – wie bei vorangegangenen Krisen – zum Drehkreuz.
Die Bundeswehr will sich für eine „eventuelle militärische Evakuierungsoperation“ wappnen, wie die Bundeswehr auf X, früher Twitter, mitteilte. Da eine kommerzielle Ausreise weiterhin möglich sei, dienten diese Maßnahmen der Vorbereitung, um auch bei einer Lageverschärfung schnell handlungsfähig zu sein. Zu den Spezialkräften gehört Personal, das im Notfall auch Geiseln befreien kann oder darauf trainiert ist Zivilist:innen aus gefährlichen
Zypern wird zur Drehscheibe bei einer Evakuierungsaktion für Menschen aus der EU, den USA und anderen Staaten. Bereits während anderer Krisen im Nahen Osten war das Land der nächstgelegene sichere Ort für solche Aktionen. Neben Einheiten der Bundeswehr ist auch das niederländische Heer vor Ort. Auch Großbritannien verstärkte seine Einheiten auf zwei Stützpunkten auf Zypern. Das Auswärtige Amt erneuerte zudem seine Aufforderung an deutsche Staatsbürger:innen, den Libanon zu verlassen. Wenn die Lage eskaliere, könnte der Flughafen in Beirut geschlossen werden. Man bereite sich auf eine Lageverschärfung vor, um „jederzeit handlungsfähig zu sein“.
Bundeswehr Teil von UNIFIL
Die Bundeswehr unterstützt seit 2006 im Libanon die Mission Unifil (United Nations Interim Force in Lebanon). Ziel ist es, eine Eskalation zwischen Libanon und Israel zu vermeiden. Die Bundeswehr ist an der Maritime Task Force beteiligt und hat seit Januar 2021 das Kommando über den Einsatzverband inne. Das Mandat gilt bis 2024.
Seit 1978 gibt es die UNIFIL-Mission. Der Einsatz der Blauhelme ist damit einer der ältesten friedenserhaltenden Einsätze der Vereinten Nationen. Grundlage sind die Resolutionen 425 (1978) und 426 (1978) des UN-Sicherheitsrats. Hauptaufgabe war es zuerst den Waffenstillstand und den Abzug israelischer Sicherheitskräfte aus dem Libanon zu überwachen. 2006 – nach dem Zweiten Libanonkrieg – wurde das Mandat dann um Einheiten zur Sicherung der Seegrenzen ergänzt.
Deutsche Soldat:innen sind unter anderem in der Ausbildung der libanesischen Marine tätig. An der Marineschule in Jounieh nördlich von Beirut werden Workshops und Module geplant. Laut Bundeswehr geht es dabei beispielsweise um Navigation, Seemannschaft oder Taktik.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Mehr Zugverkehr wagen
Holt endlich den Fernverkehr ins Deutschlandticket!
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
Jette Nietzard gibt sich kämpferisch
„Die Grüne Jugend wird auf die Barrikaden gehen“