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Europa LeagueHannover schlägt Daum und Brügge

Es sieht gut aus für Hannover 96 und Schalke 04 auf dem Weg ins Achtelfinale der Europa League. Die Niedersachsen drehten gegen Christoph Daums FC Brügge das Hinspiel und gewannen 2:1.

Leicht war das nicht gegen Brügge. Carl Hoefkens (l.) und Hannovers Manuel Schmiedebach. Bild: dapd

HANNOVER/PILSEN dpa | Hannover 96 und der FC Schalke 04 haben sich jeweils eine gute Ausgangsposition für den Einzug in das Achtelfinale der Europa League verschafft. Die Niedersachsen bezwangen im Hinspiel der ersten K.o.-Runde den von Christoph Daum trainierten FC Brügge am Donnerstag nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 (0:0).

Tore von Joker Artur Sobiech (73. Minute) und Jan Schlaudraff mit einem Elfmeter-Lupfer (80.) sicherten den hochverdienten Erfolg. Maxime Lestienne (51.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Auch der FC Schalke 04 lag beim 1:1 (0:1) bei Viktoria Pilsen durch den Gegentreffer von Vladimir Darida (22.) zunächst zurück. Klaas-Jan Huntelaar (75.) rettete aber das Unentschieden. Die Rückspiele finden am kommenden Donnerstag statt.

"Es kann sein, dass das Gladbach-Spiel noch in den Köpfen war", vermutete Schalkes Coach Stevens, "letztlich kann man aber mit einem 1:1 auswärts im Europapokal zufrieden sein, es ist ein gutes Ergebnis." Nach einer lange Zeit lethargischen Vorstellung der Königsblauen musste wieder einmal Huntelaar den Revierclub retten. "Wir haben nicht gut gespielt und nicht mehr verdient", meinte 28-Jährige trotz seines siebten Treffers im laufenden Wettbewerb. Er erzielte sein 29. Tor im 51. Europapokalspiel.

Der tschechische Meister zog sich weit in die eigene Hälfte zurück, mit dem angebotenen Platz wusste Schalke jedoch wenig anzufangen. Immer wieder verschleppten der am Oberschenkel angeschlagene Raul und Co. das Tempo, zu berechenbar und uninspiriert gerieten die zaghaften Angriffe. Auf der anderen Seite rückte die Verteidigung bei der Flanke von Pavel Horvath zu langsam aus dem Strafraum, Darida zog volley aus 19 Metern ab und ließ Keeper Lars Unnerstall keine Chance.

So glücklich wie das Ergebnis entstand auch der Ausgleichstreffer. Der für den schwachen Chinedu Obasi eingewechselte Jefferson Farfan stocherte den Ball Richtung Tor, Ciprian Marica legte unfreiwillig für Huntelaar auf, der aus vier Metern einschob.

Hannover gewinnt hochverdient

Hochverdient war hingegen der Hannoveraner Sieg. Nach dem Seitenwechsel musste 96 allerdings zunächst einen Schock verkraften. Brügges Fredrik Stenman konnte ungehindert flanken, Emanuel Pogatetz und Christian Pander ließen Lestienne zu viel Platz und der 19-Jährige köpfte den Ball aus zehn Metern ein.

Das Team von Trainer Mirko Slomka reagierte mit wütenden Gegenangriffen. Lars Stindls Direktabnahme flog über das Tor (56.), nach Stenmans Foul gegen den starken Schlaudraff blieb Hannover ein Elfmeter (59.) versagt. Auch ein Eigentor von Brügges Ryan Donk erkannte das Schiedsrichter-Gespann zu Unrecht nicht an. Dann fiel doch noch das 1:1. Der gerade eingewechselte Sobiech drückte nach einem Kopfball von Diouf den Ball aus kurzer Distanz ins Netz.

Und auch für das 2:1 war Sobiech mitverantwortlich. Im Zweikampf mit Donk ging er zu Boden, den folgenden Strafstoß hob Schlaudraff eiskalt über Brügges Ersatztorwart Vladan Kujovic.

Großaufgebot der Polizei

Ein starkes Polizeiaufgebot hat drohende Ausschreitungen gewaltbereiter Fußballfans in Hannover verhindert. Die Beamten waren mit mehreren Hundertschaften im Stadtgebiet im Einsatz und konnten ein Aufeinanderprallen der Anhänger von beiden Vereinen unterbinden. Das Einsatzkonzept ging nach Angaben der Polizei bis Spielende auf.

Bis 23 Uhr sei niemand verletzt worden. Drei hannoversche Rowdys wurden in Gewahrsam genommen. Kurzzeitig kam es zu kleineren Rangeleien, als 40 Fans von Hannover 96 eine Polizeikette durchbrachen und in Richtung der belgischen Fans liefen. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben vereinzelt auch Schlagstock und Reizstoff ein.

Als Vorsichtsmaßnahme waren seit Nachmittag mehrere Straßen in der Altstadt und im Steintorviertel gesperrt worden. Dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen in der City.

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