Eskalation im Palästinensergebiet: UN-Menschenrechtsrat tagt zu Gaza
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte kritisierte die Gewalt israelischer Soldaten und die Lage in Gaza. Ägypten öffnete zum Ramadan die Grenzübergang Rafah.
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, hat die Gewalt israelischer Soldaten gegen Demonstranten im Gazastreifen scharf kritisiert. Er wies Rechtfertigungen Israels zurück, dass die Sicherheitskräfte alles täten, um die Opferzahlen so niedrig wie möglich zu halten.
„Dafür gibt es so gut wie keine Anzeichen“, sagte Said am Freitag in Genf. Die Palästinenser seien unter Israel als Besatzungsmacht „eingepfercht in einen giftigen Slum von der Geburt bis zu Tod, jeder Würde beraubt“, sagte er.
Das UN-Menschenrechtsbüro hat den Einsatz scharfer Munition durch israelische Soldaten mehrfach verurteilt. Scharfschützen gegen Steine- und Molotowcocktailwerfer einzusetzen sei unangemessen. Allein am Montag hatten israelische Soldaten 60 Palästinenser am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen getötet.
Kritik der israelischen Botschafterin
Die israelische Botschaftern in Genf, Aviva Raz Shechter, kritisierte die Sitzung per Twitter. Damit werde die Terrorstrategie der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas belohnt, die für ihre terroristischen Aktivitäten Zivilisten als Schutzschilde missbrauche.
Währenddessen wurde am Freitag bekannt, dass der Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen in Rafah während des gesamten muslimischen Fastenmonats Ramadan geöffnet sein wird. Das Leid der Brüder im Gazastreifen solle gemildert werden, teilte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am späten Donnerstagabend via Twitter mit. Der Übergang ist bereits seit Samstag geöffnet.
Der Grenzübergang in Rafah ist die wichtigste Verbindung der etwa zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens zur Außenwelt. Ägyptische Beamte sagten, am Mittwoch hätten ihn 510 Menschen passiert, die meisten von Gaza nach Ägypten. Am Donnerstag hätten dann 541 Personen die Grenze von Ägypten nach Gaza überquert, zusammen mit Lastwagen, die Zement, Stahl, Generatoren sowie Nahrung und medizinische Hilfe des Roten Kreuzes gebracht hätten.
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