Erneuter Inzidenz-Höchstwert: Zahlen schnellen hoch
Kurz vor den geplanten Lockerungen steigen die Infektionszahlen deutlich an. Die Verläufe allerdings sind häufig milder.

Durch Impfungen fallen viele Coronaverläufe deutlich milder aus Foto: Marijan Murat/dpa
Deutlicher Anstieg der Infektionszahlen
Wenige Tage vor der geplanten Lockerung des Infektionsschutzgesetzes steigen die Coronazahlen weiter deutlich an. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag 198.888 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind gut 42.000 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 17,4 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1.585,4 von 1.543,0 am Vortag und markierte erneut einen Höchstwert.
Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb einer Woche mit dem Virus auf 100.000 Einwohner infizieren. 283 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 125.873. Die Zahl der Intensivpatienten mit dem Virus in Krankenhäusern stieg am Montag auf 2.226. (rtr)
Abgespecktes Infektionsschutzgesetz
In dieser Woche wollen SPD, Grüne und FDP ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz beschließen, das die Coronamaßnahmen der Bundesländer deutlich reduzieren soll. Die Regeln des bisherigen Infektionsschutzgesetzes laufen am Samstag aus. Ohne Neuregelung wären dann gar keine Schutzmaßnahmen mehr möglich.
Als Begründung für die Rückführung der Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen führt die Ampelregierung von SPD, Grünen und FDP an, dass trotz steigender Fallzahlen keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr drohe. Grund ist, dass die Krankheitsverläufe bei der derzeit vorherrschenden Omikron-Virusvariante häufig milder sind. Eingeschränkte Schutzmaßnahmen sollen in sogenannten Hotspots mit hohen Infektionszahlen weiter möglich sein. (rtr)
Leser*innenkommentare
lesnmachtdumm
MARKT-Lücke
>
Tja, liebe/r Einzelhändler/in im Viertel: FFP2-Pflicht in dei'm Laden, und die Vernünftigen wer'n dir die Bude einrennen ! Marktlücke.
(Kundenpotential: 88,2 % = schiergar alle, minus AFD- und FDP-Wählern und -:innen)
www.rnd.de/politik...KDEYMZVQ5M5LY.html
03998 (Profil gelöscht)
Gast
Also, was wir jetzt haben ist die Entstehung einer Herdenimmunität - es war auch von Anfang an klar, dass es irgendwann so laufen würde, aber jeder, der das laut ausgesprochen hat, wurde sofort an den Pranger gestellt. Begünstigt wird die momentane Lage dadurch, dass die Omocron Variante harmloser ist als ihre Vorgänger und natürlich eine Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Aber machen wir uns nichts vor - wie bei der spanischen Grippe kann jederzeit eine weitaus tödlichere Variante um die Ecke kommen. Deshalb: lockern wenn möglich wie im Moment. Strenge Maßnahmen, wenn es wieder gefährlich wird - und nicht vorbeugend.
Co-Bold
@03998 (Profil gelöscht) 100% Zustimmung!
Sonntagssegler
Irgendwann müssen wir aus dem Kaninchen vs. Schlange-Modus wieder rauskommen.
Man hat ja schon - ohne es zu merken - eine Erwartungshaltung übernommen, das bei steigenden Inzidenzen sofort alles dicht gemacht wird und dass das so richtig ist.
Es ist schon erstaunlich wie schwer es fällt, die Situation wieder entspannter zu sehen.
Der Corona-Lockdown war aber ein Ausnahmefall und sollte auch einer bleiben.
lesnmachtdumm
@Sonntagssegler Das IST ja so auch richtig !
Mustardman
@Sonntagssegler Die täglichen Corona-Todesfälle sind auf einem Höchstwert während der ganzen Pandemie.
Mir erscheint es eher so, als würde nur eine Krise in das Bewusstsein der Masse passen und das ist gerade der Krieg. Corona wird dann einfach ignoriert.