Erdbeben in Afghanistan: Taliban bitten um Hilfe
Mehr als 2.000 Menschen sterben im Westen Afghanistans infolge einer Erdbebenserie. Laut der Regierung sind noch Hunderte unter den Trümmern ihrer Häuser begraben.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatten am Samstag sieben Erdbeben in kurzer Folge die Gegend erschüttert. Die beiden heftigsten erreichten eine Stärke von 6,3. Ein Epizentrum lag 40 Kilometer nordwestlich der Stadt Herat. Es gab heftige Nachbeben.
Die Erschütterungen waren Medien zufolge auch im benachbarten Iran und den afghanischen Provinzen Farah und Badghis zu spüren. Die Taliban baten auf der früher als Twitter bekannten Plattform X wohlhabende Landsleute um Hilfe für die Betroffenen.
Das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) teilte in einem vorläufigen Bericht mit, 465 Häuser seien zerstört und 135 beschädigt. Such- und Rettungstrupps seien noch im Einsatz. Die Telefonverbindungen in Herat waren unterbrochen.
WHO schickte Krankenwagen nach Herat
Der Einwohner Abdul Schakor Samadi berichtete, in der Stadt Herat seien alle Menschen aus ihren Wohnungen gerannt. Er und seine Familie trauten sich nicht wieder zurück ins Haus.
Die Weltgesundheitsorganisation schickte zwölf Krankenwagen nach Herat, die Verletzte in Krankenhäuser brachten. Die meisten seien Frauen und Kinder, teilte die WHO auf X mit. Teams in Krankenhäusern unterstützen die Behandlung und ermittelten den zusätzlichen Bedarf an Hilfsmitteln.
Die Erdbeben sind die verheerendsten seit Jahren in Afghanistan. 2022 hatte ein Erdbeben im Osten des Landes 1.000 Menschen getötet.
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