Entführung auf den Golanhöhen: UN-Soldaten verteidigen Posten
Die USA machen die Al-Nusra-Front für die Gefangennahme verantwortlich. Weitere Blauhelmsoldaten sind in ihren Stellungen von syrischen Rebellen umzingelt.
MANILA afp | Nach der Entführung von 43 UN-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich dutzende schwerbewaffnete Blauhelmsoldaten am Freitag syrischen Rebellen entgegengestellt. Insgesamt 75 philippinische Soldaten verteidigten zwei belagerte Posten in der UN-Zone zwischen Syrien und Israel, sagte Oberst Roberto Ancan vor Journalisten in Manila. Die UNO hatte zunächst von 81 umzingelten Soldaten gesprochen, Ancan zufolge handelt es sich jedoch um insgesamt 75 Blauhelme in den beiden Stellungen.
Seine Truppen seien gut ausgerüstet und ausgebildet, betonte Ancan. Bislang seien zwar keine Schüsse gefallen, die UN-Soldaten seien jedoch kampfbereit. Der philippinische Präsident Benigno Aquino nannte die Situation auf dem Golan „angespannt“, bislang erscheine die Lage aber „stabil“.
43 UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln waren am Donnerstag auf der syrischen Seite der Golanhöhen gefangen genommen worden. Die USA machten die islamistische Al-Nusra-Front für die Tat verantwortlich. Die entführten Soldaten gehören der UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (Undof) an, die eine 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht. Die 75 philippinischen Soldaten wurden von den Angreifern belagert, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Waffen niederzulegen.
Zu der Undof-Mission gehören derzeit rund 1200 Soldaten aus sechs Ländern - Indien, Irland, den Niederlanden, Nepal, den Philippinen und den Fidschi-Inseln. Die westlichen zwei Drittel (1200 Quadratkilometer) des Golan wurden 1967 von Israel besetzt und 1981 annektiert, was die internationale Staatengemeinschaft nicht anerkennt. Die übrigen 510 Quadratkilometer blieben unter syrischer Kontrolle.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!