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Energie-Cottbus-Spiel abgesagtNeonazis verscheuchen Zweitligisten

Der Fußball-Zweitligist Energie Cottbus sagt ein Spiel ab, weil die NPD mit einer Demonstration drohte. Das gegnerische Team kritisiert mangelnde Zivilcourage.

Stadion in Rot-Weiß: Fans von Energie Cottbus. Bild: dpa

BERLIN taz Es sollte ein prächtiges Fußballfest werden: Das kleine Brandenburger Landesklasseteam Germania Storkow hatte sich für sein Vereinsfest am Samstag die Profis von Zweitligist Energie Cottbus eingeladen. Ein Freundschaftsspiel unter dem Motto "Mit Energie für Toleranz". Doch dann meldete die NPD eine Gegendemonstration wegen "Instrumentalisierung des Fußballs" an - und Cottbus sagte das Spiel ab.

"Wir müssen die Sicherheit unserer Spieler und Fans gewährleisten", sagt Energie-Sprecher Ronny Gersch. "Und wir wollen der NPD keine Bühne bieten." Germania Storkow lässt das nicht gelten. "Das ist das absolut falsche Zeichen", schimpft Vereinschef Johann Kney. Die Absage zeuge von mangelnder Zivilcourage. "Jetzt hätte Cottbus erst recht spielen sollen", sagt Kney. Die Polizei habe zudem zugesichert, die NPD-Demonstration vom Stadion fernzuhalten.

Der Brandenburger NPD-Vorsitzende Klaus Beier warf in einem offenen Brief Vereinschef Kney vor, das Spiel "politisch zu missbrauchen". Beier forderte, das Motto zu ändern - dann wäre man zu Gesprächen darüber bereit, die Demo zurückzuziehen. Die NPD erhielt bei den Kommunalwahlen 2008 in Storkow 7,3 Prozent der Stimmen.

Brandenburgs Finanzminister und erklärter Fußballfan Rainer Speer (SPD) bezeichnete die Absage als "Dummheit". "Es darf nicht der Eindruck erweckt werden, dass wir vor der NPD kuschen", sagte Speer der taz. Dies habe er auch dem Präsidenten von Energie Cottbus deutlich gemacht. Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Monika Lazar kritisierte den Rückzieher als "Wasser auf die Mühlen der Neonazis". Linkspartei-Chef Lothar Bisky forderte Cottbus auf, doch noch nach Storkow zu fahren.

Energie-Sprecher Gersch sagt jedoch, es bleibe bei der Absage. "Jetzt melden sich all die Politiker, die es nicht schaffen, die NPD zu verbieten." Der Verein habe sich mit seiner Aktion "Rote Karte für Rassismus" klar positioniert. "Es ist dreist, gerade unsere Mulitikultimannschaft in so eine Ecke zu stellen", so Gersch.

Die NPD will auch weiterhin demonstrieren. Die Vermengung von Politik und Sport sei ein "Kennzeichen totalitärer Diktaturen". Das sah die NPD 2006 noch anders: Zur Fußball-WM veröffentlichte sie einen "WM-Planer", der ihr einen Prozess wegen Volksverhetzung einbrachte.

Germania Storkow will am Samstag nun gegen eine gemischte Brandenburg-Auswahl und eine Traditionsmannschaft um den ehemaligen DDR-Star Jürgen Sparwasser antreten. Parallel ruft die Initiative "Tolerantes Storkow" zum Protest gegen die NPD auf.

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12 Kommentare

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  • F
    frösi

    soweit kommts noch. die nazis drohen mit aufmarsch und energie cottbus sagt ab. wovor hat energie denn mehr angst? vor neofaschismus, oder die blamage zu verlieren! ob so oder so, energie cottbus fehlt wohl das selbstvertrauen, lassen sich von einer horde irreversiebler geschädigter einschüchtern. bleibt die frage warum wir abgestiegen sind. es fehlt der kampfgeist und die überzeugung der eigenden stärke, zu sagen: jetzt erst recht!

    in diesem sinne: kein fußbreid den faschisten, hier jetzt und überall!

     

    NAZIS RAUS

  • V
    vic

    In schöner Regelmäßigkeit lese ich Berichte, sehe ich im TV, die Übergriffe dieser "Partei" und ihres Straßenmob.

    Wie lange muss eine Demokratie, die wir angeblich sind, das ertragen?

    Keine andere Partei führt sich so auf, und das letzte mal, dass es so etwas gab ist lange her. Es waren Gesinnungsgenossen der heutigen Plage.

  • BW
    Behemoth Wagner

    Warum hängt die "taz" eigentlich immer so hinterher? In der "jungen Welt" gab es diese Informationen bereits am Mittwoch. Ebenso wie in der "Märkischen Allgemeinen". Der "Tagesspiegel" berichtete immerhin schon gestern darüber. Kommt mal aus den Puschen!

  • P
    Peter

    Ja, die Nazis können einem schon Angst machen. Zumal sich die Rechten in Deutschland schon immer auf ihre Polizei und ihre Gerichte verlassen konnten und relativ straffrei zuschlagen können, egal wie brutal.

    Da haben dann die Cottbuser auch nicht ganz unrecht, wenn sie den Politikern den Vorwurf mangelnder Konsequenz den Nazis gegenüber machen.

  • L
    Lars

    Absolut peinliche Nummer von Energie Cottbus. Aber vielleicht hatten sie auch Angst, einen Haufen Fans zu verlieren wenn sie sich gegen die NPD stellen.

  • G
    Gockeline

    So weit sind wir gekommen,dass die Nazis sich so frei tummeln können.

    Nur wer die Situation einmal erlebt hat weis warum die Leute nicht einschreiten.

    Die Schläge kommen hinterher wenn du dich einmischt,und das sehr brutal.

    Die Nazis sind in dieser Gegend wie eine schwere

    Viruskrankheit.

  • F
    frösi

    soweit kommts noch. die nazis drohen mit aufmarsch und energie cottbus sagt ab. wovor hat energie denn mehr angst? vor neofaschismus, oder die blamage zu verlieren! ob so oder so, energie cottbus fehlt wohl das selbstvertrauen, lassen sich von einer horde irreversiebler geschädigter einschüchtern. bleibt die frage warum wir abgestiegen sind. es fehlt der kampfgeist und die überzeugung der eigenden stärke, zu sagen: jetzt erst recht!

    in diesem sinne: kein fußbreid den faschisten, hier jetzt und überall!

     

    NAZIS RAUS

  • V
    vic

    In schöner Regelmäßigkeit lese ich Berichte, sehe ich im TV, die Übergriffe dieser "Partei" und ihres Straßenmob.

    Wie lange muss eine Demokratie, die wir angeblich sind, das ertragen?

    Keine andere Partei führt sich so auf, und das letzte mal, dass es so etwas gab ist lange her. Es waren Gesinnungsgenossen der heutigen Plage.

  • BW
    Behemoth Wagner

    Warum hängt die "taz" eigentlich immer so hinterher? In der "jungen Welt" gab es diese Informationen bereits am Mittwoch. Ebenso wie in der "Märkischen Allgemeinen". Der "Tagesspiegel" berichtete immerhin schon gestern darüber. Kommt mal aus den Puschen!

  • P
    Peter

    Ja, die Nazis können einem schon Angst machen. Zumal sich die Rechten in Deutschland schon immer auf ihre Polizei und ihre Gerichte verlassen konnten und relativ straffrei zuschlagen können, egal wie brutal.

    Da haben dann die Cottbuser auch nicht ganz unrecht, wenn sie den Politikern den Vorwurf mangelnder Konsequenz den Nazis gegenüber machen.

  • L
    Lars

    Absolut peinliche Nummer von Energie Cottbus. Aber vielleicht hatten sie auch Angst, einen Haufen Fans zu verlieren wenn sie sich gegen die NPD stellen.

  • G
    Gockeline

    So weit sind wir gekommen,dass die Nazis sich so frei tummeln können.

    Nur wer die Situation einmal erlebt hat weis warum die Leute nicht einschreiten.

    Die Schläge kommen hinterher wenn du dich einmischt,und das sehr brutal.

    Die Nazis sind in dieser Gegend wie eine schwere

    Viruskrankheit.