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Empörung in DänemarkPolizei stürmt Kirche

Die dänische Polizei hat eine Kirche gewaltsam gestürmt, um dort versteckte Flüchtlinge festzunehmen und auszuweisen. Die Opposition kritisiert die Maßnahme als unmenschlich.

Ruppige dänische Polizei: Hier bei der Auflösung einer Demo für ein Jugendhaus im Jahr 2007. Bild: dpa

STOCKHOLM taz | In mehreren spontanen Demos in verschiedenen Städten Dänemarks machten am Donnerstag Menschenrechtsaktivisten ihrer Empörung Luft. Fünfzig Polizeibeamte in Kampfausrüstung, mit Schlagstöcken und Schilden waren kurz nach Mitternacht gewaltsam in die Brorsons-Kirche im kopenhagener Stadtteil Nørrebro eingedrungen, um 35 irakische Asylsuchende festzunehmen, die sich dort versteckt hatten.

Der Gemeindepfarrer Per Ramsland sprach von einem „schändlichen Tag für Dänemark und unsere ganze Gesellschaft“. Die in der Vergangenheit auch von der Polizei respektierte Regel, dass Kirchen ein heiliger und geschützter Ort seien, sei nun erstmals gebrochen worden: „In meinen wildesten Phantasien habe ich mir nicht vorstellen können, dass so etwas passieren könnte.“

Die IrakerInnen hatten sich zusammen mit anderen abgewiesenen Asylsuchenden seit bis zu 3 Monaten in der Brorsons-Kirche versteckt gehalten. Kopenhagen hatte behauptet, ein Abkommen zur Rückführung dieser Flüchtlinge mit der irakischen Regierung getroffen zu haben. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen und auch die UN-Flüchtlingshilfe UNHCR hatten dagegen die dänische Regierung aufgefordert von der Abschiebung abzusehen.

Sie hatten unter anderem darauf hingewiesen, dass der irakische Premierminister Nuri al-Maliki zuletzt am Mittwoch erklärt hatte, der Irak habe mit keinem einzigen Land ein Rücknahmeabkommen geschlossen und werde keine Flüchtlinge entgegennehmen, die zwangsweise ausgewiesen worden seien. Einige der von Kopenhagen Ausgewiesenen hatten sich schon seit 10 Jahren in Dänemark aufgehalten. Amnesty International hält alle 282 IrakerInnen, die Kopenhagen ausweisen will, für asylberechtigt. Deren juristischer Ratgeber Claus Juul spricht von einem „seltenen Grad von Verachtung internationaler Konventionen und Menschenrechtsprinzipien“ durch Dänemark.

Die Polizeibeamten waren am Donnerstagmorgen um halb zwei Uhr in die Kirche eingedrungen. Pfarrer Ramsland und seine HelferInnen hatten vergeblich appelliert die Aktion abzubrechen. Sie konnten aber lediglich erreichen, dass nur die 17 anwesenden Männer festgenommen wurden, während man den 13 Frauen und 5 Kindern erlaubte sich freiwillig zu entfernen.

Von der Polizei waren Kirchentüren gewaltsam aufgebrochen worden. Es ging Mobiliar zu Bruch. Bei der Aktion wurde ein Altartuch zerrissen, sowie elektrische Installationen und die Orgel beschädigt. An diese Gegenstände hatten sich nach Aussage des Pfarrers die verzweifelten Flüchtlinge geklammert und waren von den Polizeibeamten weggerissen worden.

Dass erstmals in der dänischen Geschichte das zwar nicht juristisch bindende, aber bislang immer respektierte Kirchenasyl gebrochen wurde, bezeichnete der sozialdemokratische Ex-Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen als „Gipfel der Unmenschlichkeit und Unanständigkeit“. Ähnliche Kritik kam auch von linken und linksliberalen Parteien.

Flüchtlingsministerin Birthe Rønn Hornbech rechtfertigte die beabsichtigten Ausweisungen damit, Dänemark habe schon zu lange Geduld mit diesen Flüchtlingen gehabt. Behauptete aber gleichzeitig, sie habe die Aktion in der Kirche nicht veranlasst. Das sei allein eine polizeiliche Entscheidung gewesen. Als einzige Partei stellte sich die ausländerfeindliche „Dänische Volkspartei“ uneingeschränkt hinter die Stürmung der Kirche.

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50 Kommentare

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  • C
    Christina

    @Johannes

     

    Ob die Polizei angemessen oder nicht vorgegangen ist, kann jeder selbst beurteilen, nachdem er dieses Video unten auf der Seite der dänischen Zeitung Politiken gesehen hat:

    http://politiken.dk/indland/article767940.ece

    Oder seit wann ist es okay, auf Leute in einer Sitzblockade mit Knüppeln einzuschlagen?!?

    Ich kenne sowohl den Pfarrer der Kirche als auch viele Freiwillige dort persönlich und weiß, wie schlecht es ihnen gerade geht, die mit ansehen mussten, wie Mitmenschlichkeit und viele der Dinge, die hier diskutiert wurden, mit Füßen getreten wurden. In einem Land, das zu den Reichsten der Welt gehört.

    Es geht nach rechts mit Dänemark, aber es gibt auch dort zum Glück noch Leute, die bereit sind dagegen anzukämpfen. Leider sind es viel viel viel zu wenige.

    Doch immerhin demonstrierten am Tag danach spontan 15.000 Dänen für die Sache der irakischen Flüchtlinge. Ein kleiner Trost vielleicht.

    http://www.dr.dk/Regioner/Kbh/Nyheder/Koebenhavn/2009/08/14/205058.htm&regional

  • M
    Michie

    ÄH LIEBE TAZ, HABE ICH WAS VERPASST; ODER IST ES NICHT AN DER zEIT HIER MAL DIE BEITRÄGE ZU SORTIEREN? ODER FINDET IHR BREITGETRETENER RASSISMUS A LA "DIE LEBEN AUF UNSERE KOSTEN" IST EINE DISKUSIONSWÜRDIGE MEINUNG? ALSO BITTE AUFRÄUMEN!!

  • DY
    disgusted youth

    @ Vatna:

    Da entlädt sich der endlich mal wieder jemand und kann seinen reaktionären Mist im Internet verbreiten!

    Rassistisch?! ach nein, da denkt ja nur mal wieder jemand, dass die volksgemeinschaft geschützt werden muss, is ja andere Kultur und sowieso sind die alle ja ein bisschen unterbelichtet... Komische Araber, alle arbeitslos, dumm und ohne Kultur!

    Und dann tauchen die hier auf und wollen ein Stückchen vom Kuchen abhaben, unerhört!!!!!!!!!!!

    Schmarotzer haben wir ja sowieso genung, jetzt auch noch nicht-deutsche/nicht-arische Schmarotzer?!

    NEIN, er wird Zeit die Volksgemeinschaft wieder neu zu definieren und endlich den Abschaum der sich über die Jahr mit Hilfe hinterlistiger Menschenrechte in unser Land festzusaugen!

     

    (ACHTUNG: IRONIE)

     

    selten so angekotzt gewesen beim lesen der taz-kommentare... Aber wen wundert es, scheint ja anscheinend in Deutschland und Europa immer mehr angesagt zu sein rassistische Ausgrenzung zu fordern! Aber auf so platte Weise Vatna? na komm schon, ein bisschen unaufälliger beim nächsten Mal, dann werden Meinunge wie ihre auch wieder gesellschaftsfähig.

     

    Wieder um eine Erfahrung reicher wie unsolidarisch und rassistisch/nationalistisch so mancher taz.de Besucher ist.

    Sozialdarwinismus for ever!

  • A
    Armin

    @Vatna:

    "ps. Ich kenne ein paar Araber. Kein einziger arbeitet, kein einziger hat irgendwas gelernt."

     

    Also wenn ich mir das, was Vatna so schreibt, durchlese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Vatna einer der "Araber" ist...

    Zumindest was den Grad geistiger Entwicklung betrifft, steht Vatna einem hoffnungslos provinziellem "exotischen Araber" in nichts nach. Ein von Ressantiments geprägtes Weltbild, das vollkommen ohne Differenzierung auskommt und das an selbstgefälligkeit kaum zu überbieten ist... les nur schön weiter deine Springer-Hetze.

     

    Und wenn Du "geordnete Verhältnisse" willst, dann empfehle ich Dir, doch nach Nordkorea auszuwandern, so wie Du Leuten, die mit Asylsuchenden Mitgefühl empfinden, empfiehlst, neben einen arabischen Großclan zu ziehen. In Nordkorea gibts dann auch keine dieser ekelhaften "Gutmenschen", dort fühlst Du Dich ganz bestimmt sehr, sehr wohl.

  • BW
    Bastian W.

    @vatna:

     

    Wie wär´s wenn wir einfach alle Dummschwätzer wie dich raus in die Welt senden, um anderen beizubringen wie man zivilisiert miteinander umgeht, das hast du ja anscheinend drauf. Wer weiß, vielleicht bist du sogar vorbestraft - wenn nicht, führen wir Dummschwätzerei halt als Straftatbestand ein, so wie die Ausländergesetze für Ausländer - Verstoß gegen das Dummschwätzergesetz und ab dafür! Schon haben wir hier mehr Platz und Ruhe.

  • CR
    christine rölke-sommer

    @Johannes

    was, junger mann, wollen Sie denn damit sagen?

    -> "Übrigens: Entgegen teilweise anderslautenden Meldungen sind die Iraker überwiegend keine Christen, sondern Moslems, die zu meiner Überraschung während des Geschehens gegenüber dem Christentum sehr ausfällig wurden."

     

    und: ach, Sie waren auch dabei? interessant. schon mal üben? oder eher tips geben?

  • V
    Vatna

    Hier heulen die Gutmenschen mal wieder rum. Wenn euch Araber so gut gefallen, dann zieht doch in ihre Viertel.

    samtige Stimme...."uuund heute empfehlen wir die Sonnenallee in Berlin - werden Sie zu jeder Tages und Nachtzeit bereichert"

    scnr

    @Gullideckel und ähnlich Denkende.

    Werdet erwachsen!

    Es ist deswegen, im Gegensatz zu über 90 % der restlichen Welt, in Deutschland erträglich weil Leute eben NICHT alle Leute hereingelassen werden. 100 Millionen Chinesen (1/13) der Bev. 100 Millionen Inder (1/11) der Bev. und bestimmt auch 150 (ca. 1/6) Millionen Afrikaner hätten es verdient nach Deutschland zu kommen.

    Nimm das Geld und teile es durch die Anzahl der Menschen.

    Merkst Du (ihr) was?

    Wird ein wenig knapp, oder?

    Von den anderen Schwierigkeiten wie Anpassungsstörungen möchte ich jetzt nicht schreiben.

    Man, man! Wenn Du Exotik suchst zieh doch neben einen arabischen Groß Clan!

     

    Im übrigen wissen Flüchtlinge, dass Sie irgendwann mal wieder zurück müssen. Wenn dann die Typen im Irak noch aufhören würden sich gegenseitig in die Luft zu sprengen oder zu erschießen, dazu noch halbwegs gerecht die Gelder der Öleinnahmen verteilen würden, dann könnte es dort, jedenfalls für ein arabisches Land aushaltbar sein.

     

    Wenn die zurückkehrenden Iraker den in der HEIMAT verbliebenen zudem beibringen wie man zivilisiert miteinander umgeht - dann wäre allen geholfen.

    Im übrigen ist mindestens einer der Iraker vorbestraft.

     

    Ich mag euch Gutmenschen überhaupt nicht. Wenn ihr human sein wollt, helft euren (ausländischen) Nachbarn.

    Aber verlangt nicht das Geld von anderen Leuten, dass Wirtschaftsflüchtlinge sich hier einrichten können.

    Da stehen nämlich noch ein paar Milliönchen vor der Tür.

    Dank der Bevölkerungsexplosion wird sich das nicht ändern.

     

    MfG.

     

    V.

     

    ps. Ich kenne ein paar Araber. Kein einziger arbeitet, kein einziger hat irgendwas gelernt.

  • G
    GanovenEddy

    Vielleicht sollte die Kirche sich überlegen diejenigen Personen welche die Kirche nicht achten aus der Kirche ausschließen.

    Ich denke wer sich als Polizist an so einer Aktion beteiligt hat bewiesen, dass ihm christliche Grundsätze nichts wert sind und damit das Recht auf Mitgliedschaft in der Kirche verwirkt.

    Das gleiche gilt natürlich für die Schreibtischtäter, die die Aktion angezettelt haben.

  • E
    Emigrantin

    @SgtAwesome:

    ¡¡"Genau"!! und Du fang am besten damit an NICHT auf Kosten anderer zu leben, also gilt fuer Dich: kein Computer, kein Internet, kein Auto, kein Strom! Nur Woll- und Leinenklamotten aus heimischer Produktion (die du dir selber "gehaekelt" hast), keine Schokolade, kein Kaffee, keine Pizza, keine Pasta!! etc..etc...

     

    Viel Spass!!

     

    NO BORDER!!! NO NATION!!! STOP DEPORTATION!!

  • B
    Beteigeuze

    Ja, wir sollten jeden aufnehmen und vor allem alimentieren. Das ist doch das Geringste, was getan werden muß. Was spräche auch dagegen?

     

    Der Irak ist befriedet?

    Na wenn schon. Dem persönlichen Wunsch, in Europa zu bleiben, ist ein wesentlich höhere Priorität beizumessen.

    Es gibt hier keine Jobs, die von diesen Leuten gemacht werden können?

    Unerheblich, die Gemeinschaft der "noch Arbeitenden" sorgt mit ihren Steuern und Abgaben schon dafür, daß es allen gut geht.

    Die kulturellen Unterschiede lösen immer mehr Spannungen aus?

    Na dann stellen wir unsere kulturellen Vorstellungen halt zurück und feiern die "Bereicherung"; ein bißchen Devotismus steht gerade uns doch gut zu Gesicht.

     

    Wenn die Dänen es nicht hinkriegen, sollte Deutschland die Leute aufnehmen. Keinesfalls jedoch sollten sie in ihr Heimatland zurück, wo sie vielleicht sogar noch beim Aufbau zulangen müssten...

  • BW
    Bastian W.

    @ SgtAwesome:

    Für Menschen, die z.T. 10 Jahre in Europa verbracht haben hat die Abschiebung in die desolaten Zustände im Irak wenig mit Arbeit und Selbstversorgung zu tun. Diese Menschen haben auch Kinder, die in Europa geboren wurden und den Irak nie gesehen haben. Wenn man sie hier gleichberechtigt behandeln würde, könnten sie schon lange arbeiten und ein menschenwürdiges Leben führen.

    Und wer profitiert denn von dem Krieg für das irakische Öl, dem Kampf gegen afghanische "Terroristen" oder der Ausbeutung afrikanischer Gesellschaften, wenn nicht der Westen/Norden?

    Wer glaubt, dass diese Kriege für die Menschen geführt werden, sollte sich mal kritisch mit dem Geschehen in der Welt beschäftigen, anstatt der neo-liberalen Propaganda auf den Leim zu gehen.

  • AP
    Adam Potocki

    Es wäre schlimm, wenn sich Kirchen außerhalb des Rechtstaates befinden würden, die Polizei hat richtig gehandelt und das Gesetz durchgesetzt.

     

    Die Integration der Moslems in Europa ist grandios gescheitert und es liegt nicht in unserem Interesse solchen Menschen hier Asyl anzubieten.

     

    Ein verstorbener SPD Politiker Martin Neuffer schrieb in seinem Buch „Die Erde wächst nicht mit – Neue Politik in einer überbevölkerten Welt“ folgendes:

     

    “Politische Auseinandersetzungen radikaler Ausländergruppen, besonders der Türken, führen zu zusätzlichen Krawallen und zur Beeinträchtigung der Sicherheit und des Friedens auf den Straßen und Plätzen unserer Städte. Die Gruppen exportieren die heimischen Konflikte nach Deutschland und tragen sie hier mit aller Rücksichtslosigkeit aus. Sie wenden sich dabei immer stärker und immer radikaler auch gegen die deutsche Polizei. In Städten mit hohen Ausländerquoten ist die Grenze des Tragbaren oft schon überschritten.“

     

    „Diese Verlagerung des türkischen Bevölkerungswachstums in die Bundesrepublik ist, mit Verlaub gesagt, ein gemeingefährlicher Unfug. In den meisten Fällen besteht nur wenig Aussicht, daß die gutgemeinten Integrationsbemühungen der Bundesrepublik je dazu führen werden, daß diese Türken Deutsche werden. Es muß vielmehr damit gerechnet werden, daß die Integrationschancen mit der zunehmenden Massierung immer größerer Zahlen von türkischer Bevölkerung weiter absinken. Je mehr Türken hier leben, um so geringer ist die Aussicht, daß es zu einer echten “Einbürgerung” kommt.“

     

    „Private Kontakte zu deutschen Familien bestehen nur in seltenen Fällen. In den türkischen Familien wird weiter türkisch oder kurdisch gesprochen, auch wenn einige mit uns deutsch reden können. Die Kinder werden türkisch und das heißt islamisch erzogen.“

     

    „Tragisch und oft hoffnungslos ist die Lage eines großen Teils der über 500 000 türkischen Frauen in der Bundesrepublik. Die meisten von ihnen sprechen nur türkisch oder kurdisch. Sehr viele können nicht einmal die eigene Sprache lesen und schreiben. Sie sind verloren in einer ihnen unzugänglichen Welt, gebunden in die Traditionen und Beschränkungen der heimischen Sitte. Oft sind ihnen alle Kontakte untersagt.“

     

    „Die Gefahr, daß alle Integrationsbemühungen völlig illusorisch werden und daß sich zugleich eine Art türkisch-islamisches Subproletariat bildet, liegt auf der Hand. Wie stark die politische Polarisierung schon fortgeschritten ist und wie ungehemmt sich gewaltsame radikale Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit entwickeln, wird von Jahr zu Jahr deutlicher.”

     

    „Was für die Türken gesagt wurde, gilt grundsätzlich auch für die Angehörigen der meisten anderen Länder außerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Nur den vorläufig noch geringen Zahlen ist es wahrscheinlich zu verdanken, daß die schwer zu integrierenden Gruppen der Marokkaner und Tunesier, der Pakistani und Inder und vieler anderer afrikanischer und asiatischer Länder bisher keine ähnlichen Probleme ausgelöst haben.“

     

    „Es ist gut, daß unter dem Druck der Entwicklung nunmehr eine intensive öffentliche Diskussion der mit der Türkeneinwanderung zusammenhängenden Probleme in Gang zu kommen scheint. Sie muß zu einer Politik führen, die den weiteren Zustrom, auch von Familienangehörigen, scharf einengt und die Verbote mit starken materiellen Anreizen für eine Rückwanderung verbindet.“

     

    „Zugleich bedarf es auch einer strikt einschränkenden Einwanderungsgesetzgebung gegenüber den Angehörigen anderer Völker. Wir sollten aus dem türkischen Problem lernen, wie sehr es darauf ankommt, vorbeugend zu handeln.“

     

    Wir sollten endlich die Augen aufmachen und aufhören mit dem dümmlichen Gutmenschdenken.

  • BW
    Bastian W.

    Auch wenn es für Kirchenasyl keine rechtliche Grundlage gibt, und die Menschenrechte grundsätzlich überall im gleichen Maße gelten sollten, ist es dennoch so, dass bestimmte humanitäre Werte auf Grund der christlichen Tradition in Europa von den Kirchen (wenn auch nicht immer) besonders geschütz werden. So lange die Menschenrechte für die Politik nur Lippenbekenntnisse sind, ist es m.E. auch gut, dass wenigstens einige couragierte Gemeinden sich als letzte Bastion humanitärer Werte verstehen und auch so handeln.

    Zwar kann Europa nicht "die Probleme der Welt lösen", aber da viele dieser Probleme in Europa verursacht werden, müssen Europäer auch Verantwortung dafür übernehmen. Und entgegen der propagandistischen Darstellungen in vielen Medien hat sich die Situation der Menschen im Irak durch den Krieg nicht maßgeblich verbessert (ebensowenig wie es nun allen Ostdeutschen besser geht, nur weil sie angeblich "frei" sind). Im Irak herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände, an denen auch europäsiche Regierungen mit ihrer Beteiligung am Krieg nicht unschuldig sind. Gerade Christen im Irak genossen vor dem Krieg viele Freiheiten, da der Irak sich nicht als islamischer Staat verstand. Heute dagegen sind sie dem Terror von Fanatikern ausgesetzt, und viele irakische Christen wurden gezielt ermordet. Unter diesen Umständen darf es keine zwangsweise Rückführung von Menschen in den Irak geben!

  • S
    SgtAwesome

    "In Deutschland sind Kirchen,Klöster und sogar das Pfarrhaus der Kath. Kirche exteritoriales Gebiet.

    D.h. die Polizei darf diesen Ort nur betreten wenn

    Gefahr in Verzug ist oder der Bischoff es erlaubt."

     

    Diese Aussage ist komplett falsch. Sie sind einfach nur PRIVATGELÄNDE und da darf die Polizei sowieso niemals ohne Erlaubnis bzw. Gefahr im Verzug drauf.

     

    und zu:

    "KEIN MENSCH IST ILLEGAL, NIRGENDWO!" - das mag ja stimmen, aber es hat auch kein Mensch anrecht ein Leben lang auf die Kosten anderer zu Leben - NIRGENDWO!! D.h. solange ein Grund zur Flucht da ist sollen diese Menschen natürlich beschützt werden, aber wovor flüchten diese Menschen denn noch? Arbeit und Selbstversorgung?

  • A
    Arminius

    Wenn ein Recht mißbraucht wird, geht es halt verloren. So ist es auch beim "Kirchenasyl".

  • A
    axel

    nun zeigt also auch das ach so liberale dänemark gegenüber asylsuchenden die zähne, ich frage mich wo es noch hinführt, wenn nun auch das kirchenasyl ausgehebelt wird. die aktion ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, denn kein mensch ist illegal.

  • F
    feuergraeber

    Mir stellt sich zunächst die Frage, warum EU-Länder Asyl gewähren, wenn sie eigentlich gar kein Asyl gewähren wollen? Drängt sich diese Annahme nicht auf bei einem solchen Vorgehen? Ich glaube nicht, dass die knapp 300 Iraker aus ihrem Heimatland geflohen sind, weil sie gerade Lust auf Europa hatten. Wenn sie dann in ein Land fliehen, dass sich die hübsche Plakette "Asyl gewährend" anheftet und dann mit allen Mitteln versucht Asylsuchende wieder los zu werden, weil sie eigentlich gar nicht willkommen sind, dann finde ich das paradox. Wovor hat ein Land wie Dänemark mit der wahrscheinlich niedrigsten Erwerbslosenquote in Europa Angst? Sind alle Asylbewerber Verbrecher und Schmarotzer? Ein solches Vorgehen scheint auf dieser Annahme zu beruhen. Und ich glaube der Umgang mit Asylbewerbern folgt nicht nur in Dänemark dieser Annahme.

    Und was sagt es über das Verhältnis eines Staates zum Religiösen aus, wenn eine Kirche wie ein beliebiges Gebäude einfach gestürmt wird? Ob man nun religiös ist oder nicht, so sollte man doch anerkennen, dass für viele Menschen eine Kirche ein Ort ist, an dem sie eine Verbindung zu Gott aufnehmen wollen, und das ist meines Erachtens doch etwas anderes als die Diskussion um die neuen Preise bei der Generalversammlung eines Vogelzuchtvereins. Eine säkularisierte Gesellschaft, die das Religiöse nicht einmal mehr in einer so banalen Form wie dem Kirchenasyl respektiert, läuft Gefahr dass sie ihre weltlichen Mechanismen verabsolutiert.

    Ich finde wir sollten aufpassen: dabei wie wir mit Minderheiten umgehen und dabei wie einfach wir Tradition und Geschichte - vom Religiösen will ich gar nicht sprechen - übergehen.

  • UR
    Uwe Rost

    zum Thema des Artikels:

     

    Ich finde die Arroganz, die in der Ausweisungs- und Abschiebepraxis verborgen ist, gelinde gesagt idiotisch.

    Die Annahme, man habe als Gemeinwesen das Recht, Menschen, die aus welchem Grund auch immer beschließen (und hier gehts um Kriegsflüchtlinge!!!), sich einen anderen Lebensmittelpunkt, aka Wohnort, zu suchen als den bisherigen, ablehnen oder gar zurückschicken zu dürfen, ist irrig. Alle Menschen haben schon immer das Recht dort zu wohnen, wo sie möchten. Nur weil jemand "eher da war" hat dieser jemand doch keine weitergehenden Rechte als die später Hinzukommenden (gleichwohl dies häufig im Sandkasten zu beobachten ist - Kinder zelebrieren sowas und werden dann meist von Mutti "zurück gepfiffen" mit der Ansage, die anderen doch auch mitspielen zu lassen).

    Ob der Eklat auch so groß wäre, wenn die Polizei die Flüchtlinge aus einem Asylbewerberheim und nicht aus ner Kirche geholt hätte? Allerdings ist es schon "starker Tobak", dass in einem Staat, der sich bis hin zur Königin als nicht säkular sieht, sowas vorkommt. Oder ist das vielleicht auch der Grund, warum die dänische Polizei kein Unrechtsbewusstsein in diesem Fall zeigt? Immerhin ist Kirche und Staat in Dänemark faktisch eins.

     

    @Torquesurfer:

    Wo haben Sie denn diese Weisheiten her, die Sie da postulieren?

    1.Die Zahl der sog. illegalen Migrant_innen ist per se nicht annähernd konkret feststellbar, sondern immer nur einer Schätzung entsprungen.

    2.In den Nachrichten, die ich verfolge, werden die Zustände im Irak nicht als friedlich dargestellt. Dort höre und lese ich immer wieder von Gewalttaten und bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

    3.Allein 1989 gab es 100.000 Ausreiseanträge von DDR-Bürger_innen Richtung Bundesrepublik -> ergo haben die "Ossis" nicht alle gekämpft. (I.Ü. halte ich die Gleichsetzung der DDR-Zustände und des Irakkriegs für unhaltbar)

     

    Die Behauptung, Europa könne nicht die Probleme der Welt lösen, ist ebenfalls nur sehr schwer belegbar. Wie wäre es z.B., wenn Deutschland und die EU aufhörten, an JEDWEDER profitversprechenden Maßnahme außerhalb seiner Grenzen teilzunehmen? (Beispiele: ausschließlich Fairtrade-Produkte werden zum Import zugelassen, Waffenexporte werden sofort eingestellt, usw.-) Das wurde bisher nicht versucht, aber man darf davon ausgehen, dass es enorme Wirkungen hätte -> u.a. auf Flucht/Flüchtlingszahlen. Aber das erfordert eine Menge Fantasie, Solidarität und Verzichtsbereitschaft.

  • J
    Jantar

    @Jackabum:

    Kirchen sind in Deutschland kein exterritoriales Gebiet, somit gilt auch dort das deutsche Recht. Leider weiss ich nicht, ob dies in Dänemark auch der Fall ist.

     

    @Desayuno:

    Wie gesagt, unterscheided sich der Kirchengrund rechtlich nicht anderem Grund, zumindest in Deutschland. Dennoch werden bzw. wurden heilige Stätten als Zufluchtsort seit mehreren tausend Jahren respektiert. Sollte sich dies in Zukunft ändern, gibt es für viele Asylsuchende keine Möglichkeiten mehr Ihre Abschiebung hinauszuzögern oder zu verhindern.

  • B
    Bernard

    Ich bin aufgrund des themas zum ersten mal auf der seite dieser ex-"linken" alternaiven zeitung und fühle mich nunmehr in der entscheidung bestätigt schon vor langer zeit das abo gekündigt zu haben...

    Unglaublich, welchen faschistischen dünnsinn hier einige menschen unkommentiert hinterlassen können...

  • J
    Johannes

    Wer nicht selbst vor Ort war, sollte auch nicht urteilen. Ich war im Rahmen eines grenzüberschreitenden Kollegenaustauschs dort und kann feststellen, dass die dänische Polizei keinesfalls unangemessen vorgegangen ist. Es war eher umgekehrt, dass die Asylsuchenden und ihre Unterstützer erhebliche Gewalt gegen die Polizisten ausgeübt haben. Übrigens: Entgegen teilweise anderslautenden Meldungen sind die Iraker überwiegend keine Christen, sondern Moslems, die zu meiner Überraschung während des Geschehens gegenüber dem Christentum sehr ausfällig wurden.

  • F
    Felipe

    Ich stimme Manni zu.

     

    @Torquesurfer: leider ist es nicht so einfach... vielleicht für Sie, dass in einem reichen Land geboren sind. Aber stellen Ihnen aber mal vor, wie wäre es in einem Land geboren zu werden, wo die Korruption liegt überall, wo man hat sogar nicht die Möglichkeit zur Schule zu gehen... wo Kriege (aller Arten) der Regel ist! Es geht nicht um den Schuldig zu suchen/zu finden/zu erfinden... es geht um die ganze Situation (diese sogennante globalisierte Gesellschaft) zu verstehen versuchen! Fliehen ist manchmal die letzte Chance... und unserer Heimat ist vor allem, glaube ich, die Erde und nicht Deutschland, Irak oder sonstwo...

    Utopisch bin ich? Ja vielleicht... realistisch aber auch.

  • F
    fnord

    meine damen, meine herren, liebe mitmenschen. da musste ich doch grade mal die url checken, ob ich nicht durch irgendeinen bizarren zufall bei bild online oder altermedia gelandet bin.

     

    vielleicht ab und an mal den empathiegenerator anschmeißen, das kann auch während einer sogenannten banken- und wirtschaftskrise (ist es nicht viel eher eine humanitäre krise?) nicht schaden.

  • A
    Apollo

    Seltsam, seltsam.

    Ein paar Seiten weiter kriegen sich die Antisem ... Antizionisten nicht ein, weil dem armen palästinensichen Volk das Rückkehrrecht verweigert wird.

    Lest einfach mal nach, wie viele Gründe da genannt werden.

    Und hier pfeifft der Wind auf einmal aus der anderen Richtung. Hier ist das Rückkehrrecht auf einmal die totale Menschenrechtsverletzung.

    Das verstehe wer kann.

    .

    Im Übrigen dürfen die Dänen selbst entscheiden, wen die in ihr Haus lassen. Und wenn das Land so furchtbar schlimm ist, dann können die selbsternannten Opfer doch woanders hingehen.

    Haite ist ein schönes Land. Oder der Iran. Burma, Oman, Barhein, Saudi Arabien - warum nur muss es Dänemark sein?

  • L
    lutzindasky

    Man kann gegen die Kirche als solche sagen was man will - wohin sonst könnte ein Mensch fliehen als in eine Kirche? Ich bin selbst absoluter Atheisterix, aber selbst mir gibt es zu denken, dass Kirchen diesen Menschen Asyl gewähren. Das ist christliches Handeln par Excellence. Die Botschaft von Jesus ist zutiefst human (wohlgemerkt: nicht humanistisch!), weil sie gerade die Schwäche des Menschen berücksichtigt. Schade, dass es dafür einer Institution wie der Kirche bedarf. Es sollte allgemein Standard sein, dass Menschen in Not geholfen wird. Und dass Institutionen, die eben dies tun, vor staatlichem Übergriff geschützt sind. Frage: Was ist das für eine Welt, in der wir leben? Antwort: die menschliche Welt. Menschlich ist ja auch, ungerecht und ignorant zu sein. Ach, naja, vielleicht schreibe ich noch irgendwann ein Buch darüber ("Jesus als Atheist" oder so). Was dann keiner lesen will, weil es zu gutmenschig ist. Seien wir doch froh über die Gutmenschen! Es gibt nichts Gutes, außer...

    Wollt ihr von Bürokraten regiert werden? Nein? Werdet ihr aber schon!

     

    In tiefem Zweifel, Lutz.

  • G
    gast

    unabhängig von der diskussion hier, fakt: Jackabum sagte oben "In Deutschland sind Kirchen,Klöster und sogar das Pfarrhaus der Kath. Kirche exteritoriales Gebiet."

    Dafür hätte ich gern einen Beleg. Wikipedia zufolge stimmt es hinten und vorn nicht, die rechtliche Situation hier würde, meinem unberufenen Verständnis nach, eine ähnliche Aktion wie die der dänischem Polizei erlauben.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenasyl#Rechtliche_Aspekte_des_Kirchenasyls

  • T
    tazitus

    "Europa kann doch nicht die Probleme der Welt lösen.." Kann es nicht? Dann soll es sich wenigstens um die Folgen der Probleme kümmern, die die Welteroberer und Missionare aus diesem Kontinent geschaffen haben.

  • D
    DerAndereTorquesurfert

    @Torquesurfert

    Sie wollen doch nicht ernsthaft Länder, in denen Menschen verhungern, auf offener Strasse erschossen werden, bei "Polizei"-Kontrollen um ihr Leben fürchten müssen, ihren Glauben nicht frei ausüben können, an Krankheiten elendig verrecken weil es keine medizinische Versorgung gibt, mit der DDR vergleichen, oder?

     

    "Deshalb wurde Hussein doch abgesetzt und exekutiert."

     

    Genau. So einfach ist die Welt. Und jetzt gibt es im Irak an jeder Ecke lecker Crêpes mit Banane und Schockosauce und man kann sich friedlich im H&M nach den neuesten Kopftüchern in den trendigen Wüstensandfarben anschauen.

  • PB
    P. B.

    Abseits vom christlichen Glauben kommt es bei Regelungen um Kirchengrund doch auf die Vereinbarung zwischen zwei Institutionen an (Kirche, Staat), inwieweit die Staatsmacht handeln darf.

     

    So ist es auch nur eine menschengemachte Vereinbarung zwischen Institutionen, dass jeder Mensch in sein Land gehöre. Es hat nur noch keiner das Naturrecht auf Freizügigkeit postuliert.

     

    Das eine hinterfragen, aber das andere als gegebenes Gesetz gutheißen, ist schizophren.

  • S
    sepultura

    ein altartuch wird zerissen, menschen

    klammern sich an die orgel vor angst und verzweiflung. ich will

    mir diese geschichte nicht mal in

    meinen schlimmsten albträumen vorstellen.

  • E
    ergänzer

    Hier ein Link zu einem Artikel zu den Geschehnissen in Kopenhagen auf Indymedia:

    http://de.indymedia.org/2009/08/258146.shtml?c=on#comments2

  • CR
    christine rölke-sommer

    das allergroßartigeste hätte ich fast vergessen!

     

    die ministerin für flüchtlinge hat das nicht veranlaßt. nein, die polizei hat das ganz alleine entschieden! - seit wann ist Dänemark ein polizeistaat?!

    vieleicht sollten die Dänen langsam mal aufwachen...

  • CR
    christine rölke-sommer

    na großartig!

    Dänemark hat ein rücknahmeabkommen mit Irak und Irak weiß nichts davon! scheint mir ein merkwürdiges bi-laterales abkommen zu sein.

    UNHCR rät von rückführung ab ... warum wohl? ach so, sind ja bloß "gutmenschen", die da arbeiten, die haben doch sowieso keine ahnung!

    und das allerschönste: die dänische polizei übernimmt die praxis etlicher verfolgerstaaten und nimmt die männer in der art einer geisel fest...

    da bin ich doch versucht, die Kopenhagen-kriterien für die Türkei mal auf Dänemark anzuwenden. könnte sein, dass das ergebnis für Dänemark mies ausfällt, ganz mies!

  • G
    gullideckel

    Europa hat in meinen Augen die Pflicht jeden Menschen aufzunehmen. Was berechtigt denn einen Menschen, nur weil er in Deutschland geboren ist, hier zu leben. Genau: Die Freiheit, die ihm das Grundgesetz garantiert! Wir als Deutsche nehmen uns weiterhin das Recht überall auf der Welt leben zu können, aber einem Einwanderer (aus welchem Grund auch immer er einwandern möchte) verweigern wir dieses Recht. Das ist schändlich und faschistoid. Schämt Euch!

  • P
    peter

    @ Torquesurfer: Endlich einmal ein ehrliches Plädoyer gegen die Menschenrechte ( Artikel 14 der allgemeinen Menschenrechtserklärung).

    Asyl ist zwar ne tolle Idee, aber der Nachteil ist, dass die ganzen Schmarotzer aus der ganzen Welt dann an unserem Wohlstand teilhaben wollen. Und da wir sowieso ein viel zu großes Bevölkerungswachstum und einen über durchschnittlich hohen Anteil an jungen Menschen können wir noch mehr Menschen gar nicht gebrauchen.

    Wenn sie in ihren Heimatländern gemäß der Genfer Flüchtlingskonventionen verfolgt werden und Angst um ihr Leben haben müssen ist das nicht unser Problem. Sollen sie es doch selbst klären, haben die Ossis ja auch geschafft.

    Geld ist in Deutschland nur für sinnvolle Sachen da, wir müssen sehr verantwortungsvoll mit den Steuergeldern umgehen, das war ja auch schon immer so... Und für irgendwelche Idioten die selbstverschuldet in solch verzweifelten Verhältnissen leben ist halt kein Geld vorhanden, muss ja nachher alles der Steuerzahlerblechen!

     

    (achtung, ironie)

     

    Gott bewahre, nachher erinnert uns noch jemand an die Verantwortlichkeit der europäischen Länder, welche mit Staaten wie dem Iran Geschäfte machen und somit direkt Elend und Menschenrechtsverletzungen unterstützen. Aber im Neoliberalismus gibt es halt kein Mitgefühl oder Rücksicht, weder für Mensch, Tier oder Umwelt. Nur der Profit zählt...

    Wenn die Menschen nachher fliehen hauen wir ihnen die Tür vor der Nase zu, selbst wenn uns Menschenrechte und Genfer Konventionen verpflichten sie aufzunehmen.

  • PE
    Prinz Eugen

    Also ich find das Kirchenasyl sehr wichtig und gut. Es ist eine der letzten Überbleibsel der christlichen Kultur Europas. Dieser Vorgang in Dänemark ist sehr ernst und zu tiefst beunruhigend. Aber die Heuchelei der TAZ ist schon bemerkenswert. Würde es sich nicht um Asylsuchende handeln, dann würden Sie doch wohl noch Beifall klatschen, wenn Kirchen von der Polizei gestürmt würden.... . Denken Sie da mal in einer ruhigen Minute darüber nach.

  • BH
    Björn Hens

    Oh ja, bei so heiklen Themen muss man leider feststellen, dass nicht alle taz-Leser automatisch schlauer sind. ;) KEIN MENSCH IST ILLEGAL! NIRGENDWO! So lange es Zufall ist, dass ich hier geboren bin, kann ich niemandem das Recht verwehren, sich hier auch aufzuhalten!!!

  • OM
    Old McDonald

    Das Gesetz hat ohnehin verdammt noch mal über jenen kruden Großorganisationen zu stehen, die mit imaginären Fabelwesen versuchen, Kasse zu machen. Geht's noch?!

  • W
    Willy

    Wie verlogen. Gerade die Linken können doch mit der Kirche nichts anfangen.

    Nun soll die Kirche missbracuth werden um in lächerlicher Weise gegen die Polizei zu hetzen.

    Wie leicht zu durchschauen und erbärmlich.

  • T
    Tanja

    Den Irak mit der ehemaligen DDR zu vergleichen ist blanker Hohn.

    Natürlich kann die EU nicht die Probleme der Welt lösen, aber sie kann eine Übergangslösung für Flüchtlinge sein.

    Solidarität kennt keine Grenzen und Menschen, die Hilfe brauchen, muss diese gewährt werden bis sie sich selbst wieder helfen können.

  • M
    manni

    @Torquesurfer

     

    Der Irak ist befriedet? Ja klar, genauso wie Afghanistan...

     

    Und der Vergleich mit der DDR hinkt ein winzig kleines bisschen, finde ich.

  • T
    Torquesurfer

    Allein in NRW leben 12000 "Illegale" welche, wenn es nach Herrn Laschet ginge, bleiben sollen. Klar, so kauft man sich die Wähler von morgen. Dem Volk wird derweil erzählt es sei kein Geld da für dieses und jenes...

    Europa kann doch nicht die Probleme der Welt lösen, der Irak ist doch jetzt auch befriedet, oder nicht? Deshalb wurde Hussein doch abgesetzt und exekutiert. Warum fliehen dann immer noch Menschen? Sollen sie doch in ihrer Heimat für ein besseres Leben kämpfen, so wie es zum Beispiel die Ostdeutschen vor 20 Jahren getan haben!

  • J
    Jackabum

    In Deutschland sind Kirchen,Klöster und sogar das Pfarrhaus der Kath. Kirche exteritoriales Gebiet.

    D.h. die Polizei darf diesen Ort nur betreten wenn

    Gefahr in Verzug ist oder der Bischoff es erlaubt.

  • US
    Ulf S.

    Kirchen sind auch bloß Gebäude und sollten sich nicht von einem Vereinsgebäude unterscheiden.

  • M
    manni

    KEIN MENSCH IST ILLEGAL, NIRGENDWO!

     

    So ein Vorgehen wird wahrscheinlich demnächst Standard in unserer ach so schönen EU, in der die Menschenrechte noch was wert sind......

  • L
    Lars

    Ich stimme Desayuno zu. Es würde die Abschiebungspolitik keinen Deut besser machen wenn die Flüchtlinge von einem anderen Grund entführt worden wären. Andererseits muß man sich in heutigen Zeiten ja schon freuen, daß die Polizei bei der Stürmung niemanden erschossen hat.

     

    Stop Deportation!

  • S
    SMT

    Trotz meines tiefen atheismusses finde ich es richtig wenn eine kirche verfolgen menschen eine zuflucht bietet. Nachdem die unterkunft in einer kirche durch das ungeschriebenen gesetz des kirchenasyls den verfolgen wenigstens (bisher) etwas mehr schutz bietet als die unterkunft in "normalen" einrichtungen beführworte ich die bisherige praxis des kirchenasyls doch sehr.

     

    Wobei ich dennoch der meinung bin das es für schutz suchende menschen nicht nötig sein sollte sich vor dem staat zu verstecken. Aber so lange das nötig ist, ist es gut das den menschen diese möglichkeit gegeben wird.

  • T
    Thomas

    @Desayuno:

    Dann sei mal froh, dass das zumindest die DDR anders gesehen hat, sonst hätte es eine Wiedervereinigung aus Mangel an alternativen Versammlungsmöglichkeiten evtl. gar nicht gegeben ;)

  • D
    Desayuno

    Ich finde die Annahme das Kirchengrund sich von anderem Grund unterscheidet falsch!

  • G
    Gerd

    "unmenschliche Maßnahme" ? Was soll denn dieser Unfug? Die Polizei hat das einzig richtige gemacht.