Ehe-Drama bei den Wulffs: "Betty, du bist undankbar"
Die Paartherapie für das Ehepaar Wulff ist endgültig gescheitert, Christian und Betty haben sich getrennt. Die taz.nord veröffentlicht das Protokoll der letzten, entscheidenden Sitzung.
Therapeut: Herr Wulff, Frau Wulff…
Bettina W.: Ach, nennen Sie mich doch Betty.
Therapeut: Aber Frau Wulff, das geht doch nicht.
Bettina W.: Dann wenigstens Körner.
Therapeut: Sind Sie sicher?
2006: Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) trennt sich von seiner Ehefrau Christiane, nachdem er Bettina Körner kennen gelernt hat.
19. März 2008: Christian Wulff und Bettina Körner heiraten im Rosenpavillon des Schlosshotels Münchhausen im Weserbergland.
2008 bis 2010: Die Wulffs urlauben auf Norderney bei Wulffs Parteifreunden Angela Solaro-Meyer und Volker Meyer. Das Ehepaar betreibt laut Spiegel ein Spezialitätengeschäft für Süßwaren.
3. Juni 2010: Wulff wird im dritten Anlauf zum Bundespräsidenten gewählt.
15. bis zum 26. Juli 2010: Die Wulffs verbringen ihre Ferien in der Villa des Unternehmers Carsten Maschmeyer auf Mallorca.
17. Februar 2012: Wulff tritt vom Amt des Bundespräsidenten zurück, nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung seiner Immunität wegen Verdachts der Vorteilsannahme beantragt hat.
12. September 2012: In ihrer Biografie "Jenseits des Protokolls" schildert Bettina Wulff ihre Leiden als Präsidentengattin.
7. Januar 2013: Ihr Anwalt gibt bekannt, dass sich Christian und Bettina Wulff getrennt haben. Laut Bild ist er in eine Mietwohnung in Hannover gezogen.
Bettina W.: Ja, ich will meinen eigenen Namen zurück.
Therapeut: Das ist ja interessant. Wulff ist nicht Ihr eigener Name?
Bettina W.: Nein, das ist der Name von dem da.
Christian W.: Betty-Liebling, hör mal…
Bettina W.: Nein, du hörst jetzt mal zu. Ich habe viel zu lange zugehört.
Christian W.: Aber Betty, wir hatten doch ein schönes Leben zusammen. Denk doch nur mal an den Urlaub auf Norderney, wir beide im Strandkorb, war das nicht schnuckelig?
Bettina W.: Wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht. Deine Freundin, diese Frau…
Christian W.: Solaro-Meyer. Sie stand immer auf unserer Seite!
Bettina W.: Sie hat mich mit Süßigkeiten vollgestopft! Mir ist heute noch schlecht, wenn ich dran denke.
Christian W.: Betty, du bist undankbar.
Bettina W.: Während wir im Strandkorb saßen, hast du die ganze Zeit mit diesem Glatzentyp telefoniert, mit diesem, diesem Olaf Glaeseker.
Christian W.: Er hat immerhin einige Partys für uns klargemacht, oder?
Bettina W.: Pffff. Er hat mich Bettymaus genannt.
Christian W.: Wie bitte?
Bettina W. (weint): Ja, Bettymaus. So ein scheußlicher Kerl!
Christian W. (zerknirscht): Na ja, aber er hatte gute Kontakte.
Bettina W.: Du warst sein Chef, und was hast du getan? Nichts!
Christian W: Aber Betty, das stimmt doch nicht. Ich hab ihn entlassen.
Bettina Wulff: Aber nicht wegen mir!
Therapeut: Frau Wulff …
Bettina W.: Körner!
Therapeut: Also, Frau Körner…
Bettina W.: Sie haben so breite Schultern.
Therapeut: Frau Körner!
Bettina W.: Wissen Sie, an wen Sie mich erinnern?
Therapeut: Also, ich muss doch bitten!
Bettina W.: Sie hätten ihn doch entlassen, oder?
Christian W.: Betty, ich hab den Glaeseker ja auch nie leiden können, aber ich hab ihn gebraucht in Berlin.
Bettina W.: Nenn nicht den Namen dieser Stadt!
Christian W.: Aber wir hatten dort ein Schloss und eine Villa!
Bettina W.: Aber es war gar nicht gemütlich! Das hat der Fengshui-Mann auch gesagt.
Christian W.: Aber Liebling, Schloss Bellevue ist der Amtssitz des Bundespräsidenten, den darf man nicht einfach so umbauen.
Bettina W.: Für was warst du Präsident, wenn du nicht mal dein eigenes Büro umbauen durftest?
Christian W.: Die Dienstvilla haben wir aber umgebaut!
Bettina W.: Diese Bruchbude nennst du Villa? Da war ja nicht mal ’ne Dunstabzugshaube drin.
Therapeut: Frau Wulff, äh, Körner, erinnern Sie sich an gar nichts Schönes mehr in ihrer Ehe?
Christian W.: Ja, denk mal an den Urlaub auf Mallorca, bei Maschmeyers. Dieses herrliche Licht über der Bucht von Port d’Andratx.
Bettina W.: Ha! Ich hatte eine Fischvergiftung, und du hast es nicht einmal bemerkt!
Christian W.: Aber Liebling, ich dachte, du hättest deine Tage.
Bettina W.: Du hast dich nie richtig um mich gekümmert!
Christian W.: Ich hab dir einen Ring geschenkt, den ich auf dem Markt heruntergehandelt hatte!
Bettina W.: Die Steine waren nicht echt.
Christian W.: Also, das hör ich jetzt zum ersten Mal.
Bettina W.: Ich hab ihn zum Goldschmied gebracht. Eine Fälschung.
Christian W.: Aber Betty, wenn du mir das gleich gesagt hättest.
Bettina W.: Ja, was dann?
Christian W.: Ich hätte sofortige Maßnahmen ergriffen!
Bettina W.: Dass ich nicht lache. Welche denn?
Christian W.: Ich als deutsches Staatsoberhaupt hätte angeordnet, per Dekret angeordnet, also, ich hätte…
Bettina W.: Du hattest da auf Mallorca doch gar nichts zu melden. Die haben ja nicht mal salutiert da am Zoll.
Christian W.: Schatz, das war nicht der Zoll, das war die Gepäckabfertigung.
Bettina W.: Ja, und ich musste meinen Rollkoffer selber ziehen!
Christian W.: Betty, es war ein Privaturlaub.
Bettina W.: Warst du nun Bundespräsident oder nicht?
Christian W.: Ja, aber im Urlaub.
Bettina W.: Das ist es ja eben, du hast dich immer klein gemacht.
Christian W.: Aber Betty!
Bettina W.: Als der Maschmeyer dich im Billard besiegt hat, hast du verlegen auf dem Stock rumgekaut, statt Revanche zu fordern.
Christian W.: Du weißt doch, er erinnert mich an meinen Vater.
Bettina W.: Und als du diesen Journalisten, diesen Dickmann oder Diekmann oder wie der heißt angerufen hast und nur die Mailbox dran war, hast du draufgesprochen.
Christian W.: Ich habe ihm eine Anweisung erteilt. Das war eine Amtshandlung!
Bettina W.: Dass ich nicht lache! Gebettelt hast du, du hast dich klein gemacht.
Christian W.: Hab ich gar nicht!
Bettina W.: Kein Wunder, dass dich die Leute als Präsident nicht mehr wollten.
Therapeut: Frau Körner, bitte.
Bettina W.: Ich sag’s ja bloß.
Christian W.: Präsident bin ich doch bloß wegen dir geworden!
Bettina W.: Ach, und warum hast du dann auf einmal keine Zeit mehr für mich gehabt?
Christian W.: Ich hab dir zum Hochzeitstag dieses niedliche Auto besorgt, diesen Audi.
Bettina W.: Er hatte dieses hässliche rote Nummernschild.
Christian W.: Betty, es war ein Prototyp, das war doch der Witz.
Bettina W.: Ich wollte aber ein normales Nummernschild haben, so wie du.
Christian W.: Mein Nummernschild durfte nur ich haben, das weißt du doch!
Bettina W.: Und ich war die Präsidentengattin, ist das nichts?
Christian W.: Doch, natürlich schon, aber…
Bettina W.: Wenn du ein richtiger Mann wärst, hättest du das für mich getan.
Christian W.: Aber Bettymaus…
Bettina W.: Der Maschmeyer, das ist ein richtiger Mann.
Christian W.: Betty, bitte …!
Bettina W.: Der ist nicht pleite, nur weil er seiner Exfrau den Unterhalt bezahlen muss.
Christian W.: Aber seit ich meine neue Brille hab, findest du mich doch auch männlich. „Markant“, hast du selber gesagt!
Bettina W.: Ach, Christian…
Christian W.: Aber wir haben doch zusammen ein Kind!
Bettina W.: Wir?
Christian W.: Moment mal, wie meinst du das?
Bettina W.: Wie hätten wir wohl ein Kind machen sollen?
Christian W.: Also, Betty…
Bettina W.: Heul doch.
Therapeut: Herr Wulff, Frau Wulff, ich hab hier die Adresse eines Anwalts.
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