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EU plant Zulassung von Bayer-InsektengiftPestizid kann wohl Föten schaden

Der Konzern will, dass die EU die Erlaubnis für Thiacloprid verlängert. Doch eigentlich sind Pestizide verboten, die wahrscheinlich die Fruchtbarkeit schädigen.

Südpfälzische Obstbaumplantage mit Löwenzahn Foto: imago

Der Name des Leverkusener Chemiekonzerns Bayer ist nach dem Kauf des US-Saatgut- und Pestizidherstellers Monsanto im vergangenen Jahr toxisch: Diese Woche hat zum zweiten Mal ein Gericht in Kalifornien einem Kläger rund 80 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen, der jahrelang Glyphosat gesprüht und dann Krebs bekommen hat. Der Aktienkurs ist seit der ersten Verurteilung vergangenen August bis heute um rund 40 Prozent eingebrochen.

Viele Aktionäre treibt die blanke Angst, dass Bayer die mehr als 11.000 Glyphosat-Klagen sehr teuer zu stehen kommen werden. Die Fondsgesellschaft Union Investment, die 1 Prozent der Aktien hält, kündigte in der taz an, sich wegen des Reputationsverlustes auf der Bayer-Hauptversammlung Ende April kritisch zu äußern. Denn das Image von Monsanto als einem der meistgehassten Unternehmen färbt zunehmend auf Bayer ab.

Doch hinter den Kulissen ist der Einfluss des Konzerns ungebrochen. Die EU-Kommission will nun sogar ein Pestizid der Bayer AG wiederzulassen, das laut Behörden wahrscheinlich ungeborene Kinder und die Fruchtbarkeit schädigen kann.

Die im April 2020 auslaufende Erlaubnis für das Insektengift Thiacloprid solle durch eine neue ersetzt werden, kündigte die Behörde dem EU-Parlament in einer unveröffentlichten Liste mit geplanten Verordnungen an, die der taz vorliegt. Eine Kommissionssprecherin dementierte das auf Anfrage nicht, sondern erklärte lediglich: „Es ist zu früh, um zu sagen, ob und wann eine Abstimmung darüber angesetzt wird.“ Die Mitgliedstaaten können eine Wiedergenehmigung jedoch verhindern.

Glyphosatprozess Nr. 3

Ehepaar gegen Monsanto

In der kalifornischen Stadt Oakland hat am Donnerstag die Verhandlung im dritten Prozess gegen Bayer/Monsanto wegen Krebs durch Glyphosat begonnen. Auch dieses Verfahren könnte mit einer Verurteilung des Konzerns zu Schadenersatz in Millionenhöhe enden. Der Unkrautvernichter ist das meistverwendete Pestizid und gilt Umweltschützern als Gefahr für die Natur.

Zweimal dieselbe Krebsart

Kläger ist das Ehepaar Alva und Alberta Pilliod. Sie hatten jahrzehntelang das Monsanto-Pestizid auf ihren Grundstücken gesprüht - ohne Schutzkleidung, da der Hersteller nicht vor den Risiken gewarnt habe. Die heute 76 und 74 Jahre alten Rentner haben beide das Non-Hodgkin-Lymphom. Das ist die Tumorart, die laut Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation wahrscheinlich auch von Glyphosat ausgelöst werden kann. Monsanto argumentiert, dass nicht das Pestizid, sondern Vorerkrankungen das Krebs­risiko erhöht hätten.

Die EU-Kommission hat Thiacloprid zwar 2005 zugelassen. Später stufte sie es aber als „wahrscheinlich reproduk­tionstoxisch“ ein, weil es in neuen Versuchen eindeutig Tiere in ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt hat und so offenbar auch bei Menschen wirkt.

Solche Substanzen dürfen gemäß EU-Pestizidverordnung aus dem Jahr 2009 nicht als Pflanzenschutzmittel erlaubt werden – es sei denn, sie kommen nicht mit Menschen in Kontakt oder sie sind unbedingt nötig für die Landwirtschaft. Genau auf diese Ausnahmen beruft sich Bayer. Der Wirkstoff sei sicher anwendbar und ein wichtiges Hilfsmittel für Bauern.

Der Konzern mischt Thiacloprid zum Beispiel seinen Insektenvernichtern „Calypso“ und „Biscaya“ bei. Mit ihnen lassen sich etwa Blattläuse auf Apfelbäumen oder Getreidepflanzen töten. Oder den Apfelwickler, dessen Raupe sich in die Frucht bohrt und damit laut Bayer der Hauptschädling im Apfel- und generell Kernobstbau ist. Ohne Thiacloprid könne man ihn in Deutschland kaum bekämpfen, so das Unternehmen. Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat das überprüft – und kommt zu dem Schluss: Stimmt nicht.

Es geht auch ohne

Für viele Schädlinge und Pflanzen stehe „ein gutes Angebot an alternativen Insektizidwirkstoffen“ zur Verfügung, „für einige Anwendungen jedoch gibt es keine ausreichenden chemischen Alternativen“, heißt es in einem Gutachten der Efsa. Es existiere aber auch eine „große Auswahl an nicht-chemischen Methoden“: Die Weiße Fliege etwa lasse sich auch durch Netze von Kopfkohl fernhalten. Raubmilben könnten gegen Spinnmilben eingesetzt werden, die Zierpflanzen anfressen. Allerdings seien solche Methoden oft nicht so effizient und wirtschaftlich wie Chemie.

„Das ist der Preis, um die Gesundheit, Böden und die Umwelt zu erhalten. Wenn es der EU-Kommission ernst ist mit den Schutz vor schädlichen Pestiziden, muss sie die Anwendung von Thiacloprid dringend verbieten“, sagt Lebensmittelexpertin Franziska Achterberg von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Das forderte Ende Februar auch das EU-Parlament.

Biobauern würden ja zeigen, dass man auch ohne Pestizide Nahrungsmittel erzeugen könne, so Achterberg. Die Landwirte müssten auf robuste Arten setzen und Schädlingen vorbeugen, indem sie zum Beispiel in Fruchtfolgen mehr Pflanzen­arten auf einem Feld abwechseln. Wenn der Schädling einmal da ist, gebe es immer noch die im Biolandbau erprobten nicht-chemischen Methoden der Bekämpfung.

Die Efsa liefert auch Belege dafür, dass der Wirkstoff sehr wohl mit Menschen in Kontakt kommt. Zum Beispiel werde in Fabriken Saatgut mit dem Mittel behandelt, schreibt die Behörde in ihrer Bewertung des Wirkstoffs. Die Experten schätzten, dass in einem von drei untersuchten Werken Arbeiter mehr als die offiziell vertretbare Dosis abbekommen hätten.

Keine Entwarnung

Die Rückstände in Lebensmitteln würden zwar unter dem Grenzwert liegen, doch zu den Mengen der ebenfalls schädlichen Abbauprodukte von Thiacloprid lägen nicht genügend Daten vor. Die Efsa vermutet jedoch, dass sie höher sein könnten als zulässig. Mangels Daten gab die Behörde auch keine Entwarnung, was die Spuren in Trinkwasser sowie das Risiko für Vögel und Säugetiere, Wasserorganismen und Bienen angeht. Der Neurobiologe Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin beispielsweise warnt, dass „die Wirkung von Thiacloprid im Gehirn der Insekten auch bei niedrigen Dosen massiv ist“.

Um den Stoff zu verbieten, benötigt die EU-Kommission aber die Unterstützung der Mitgliedstaaten. „Bundesagrarministerin Julia Klöckner sollte sich daher für ein Komplettverbot einsetzen“, verlangt Greenpeace-Aktivistin Achterberg. Frankreich habe Pestizide mit Thiacloprid bereits verboten. Auf die Frage der taz, wie sich die CDU-Politikerin verhalten will, antwortete ihr Ministerium lediglich: „Die wissenschaftliche Bewertung des Wirkstoffs auf europäischer Ebene ist noch nicht abgeschlossen.“

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Thiacloprid gehört zur Pestizidgruppe der Neonikotinoide. Sie hatten lange den Ruf einer Wunderwaffe, weil sie Fressfeinde der Pflanzen töten, aber nützliche Insekten angeblich nicht. Dann entdeckten Forscher allerdings, dass die Substanzen doch Bienen und andere Bestäuber schädigen können: Drei Neonikotinoide – Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid – sind daher seit Ende 2018 in der EU im Freiland verboten.

Umweltschützer befürchten, dass die Bauern nun häufiger Thiacloprid einsetzen. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2017 rund 93 Tonnen davon in Pflanzenschutzmitteln in Verkehr gebracht.

Die EU-Kommission hält den Wirkstoff nicht nur für wahrscheinlich reproduktionstoxisch: Sie hat ihn auch mit den Warnhinweisen „Giftig beim Verschlucken“, „Gesundheitsschädlich bei Einatmen“, „Kann vermutlich Krebs erzeugen“ und „Sehr giftig für Wasser­organismen“ versehen.

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23 Kommentare

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  • So ein Mist wieder:



    Da liest man hier gerade wieder in welcher widerlichen Form wohl vor allem deutsche Politiker in der EU die Interessen der deutschen chemischen Industrie durchsetzen und geht dann zufällig auf den Artikel hier:



    www.taz.de/Archiv-...79957&s=Buchsbaum/

    Gegen den Buchsbaumzünsler ist Thiacloprid offenbar ein geeignetes Mittel. Mal abgesehen davon, dass der Zünsler auch noch die Unverschämtheit besitzt selber Giftstoffe zu speichern, die in Vögel wohl übergehen können (und das ohne Hilfe von BayerMonsanto), frage ich mich, ob das so korrekt wäre, wenn man sagt: Scheiß auf den Buchsbaum, hier ist das Artensterben mir egal. Denn ich könnte ihn evtl. nur durch chemische Pestizide erhalten.

    Wie doof, wenn man zwei Fakten kennt und die verbindet und man eventuell doch abwägen muss.

  • Wieso setzten Bio-Bauern keine Pestizide ein? Spinosad, Pyretroide, Kupfer.... Einfach mal googlen

    • @Bernhard Hellweg:

      Das ist leider nicht so einfach Herr Hellweg. Es gibt diesbezüglich viele Vorschriften.

      Zur Sache allgemein: Anhand der neuesten Schlagzeilen frage ich mich ob Monsanto nicht Bayer übernommen hat

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Bernhard Hellweg:

      Chemisch-synthetische Pestizide sind laut EU-Öko-Verordnung verboten. Wenn Sie anderes behaupten, nennen Sie doch mal Ihre Quelle, damit man das überprüfen kann.

      • @Jost Maurin:

        Sie schreiben was von Pestiziden, ist Spinosad kein Pestizid, oderwas sind om Bio-Anbau zugelassene Pyrethroide, oder Kupfer? Sie haben Recht diese Mittel sind nicht synthetisch hergestellt aber macht es einen Unterschied mit welchen Mittel z.B. Bienen getötet werden?

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @Bernhard Hellweg:

          Nennen Sie doch mal ein im Ökolandbau zugelassenes "Pestizid", das reprotoxisch ist. Bitte mit Quelle.

      • @Jost Maurin:

        Natürlich (Kupfer u.a.) ist leider kein Garant für Gesundheit.

  • Der größte FertilitätsKiller ist das Alter. Ansonsten gibt es eine Million andere Faktoren bis hin zu Tee.



    Der Einsatz von Chemie bedarf immer (!) einer Risiko-Nutzen-Abwägung. Dieser infantile Alarmismus nervt nur noch.

  • Habe keinen Schrottergarten. Bin auch nicht verwirrt. Ihre36 Gemeinden sind sicher sehr religiös was nun aber nichts mit Realität zu tun hat. Glauben heisst nicht wissen.



    Sie sollten sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen dann werden sie vielleicht hellsichtig.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @Sofia Dütsch:

      Das war wohl die Antwort auf mich. Ich setzte mich wahrscheinlich mehr mit meinem Glauben auseinander als Sie mit dem Ihren. Die Legende "nichts zu glauben" ist schlicht gegen die conditio humana. Und dann hängt der Mensch sich an andere Götter, sei es Geld oder Esoterik, oder missionarischer Veganismus...



      Und ich weiß auch, wo die Stärken und die Grenzen von Glaube und Kirche sind. Und dass leider auch in der Kirche die Sündhaftigkeit des Menschen zum Tragen kommen kann, wenn die menschengemachten Machtstrukturen das zulassen oder sogar befördern.



      Off Topic, aber damit haben Sie angefangen!

  • Die Wirtschaft, die Industrie, das Aktien Kapital ist den heutigen Politikern schützenswerter als die Bevölkerung!

    Nur Geld ist in der Lage den Politikern ihren Standard fortführen zu lassen, den sie als Lebensnotwendig für sich erachten!

    Schon seit geraumer Zeit hat die deutsche Regierung aufgehört Politik für die normalen Bürger diese Landes zu machen, es sei denn, sie gehören zu den Privilegierten, denn die haben die finanzielle Macht, durch Lobbyarbeit, auf die Gesetzgeber, sprich unsere Politiker, einzuwirken!

    Bayer gehört zu den Konzernen, die weltweit agieren und damit, durch ihre Marktmacht, Einfluss auf die Regierungen vieler Länder nimmt!



    Überlegt man sich, wie viele dieser Konzerne die gleichen Möglichkeiten wie Bayer haben, muss man sich Fragen, wer die Macht in den Länder überhaupt noch kontrolliert?

    Wenn man in die USA schaut, sieht man am besten, wie durch Geld, ganze Regierungen entstehen, bestes Beispiel, es kommen Leute wie Trump auf den Präsidentenstuhl, nur weil es genug Geld durch Spender gegeben hat!

    Auf unser schönes, kleines Deutschland schauend, kann man nur noch die Aussage treffen, die etablierten Parteien haben Fertig!

    Die Deutschen sollten einmal darüber nachdenken, ob es tatsächlich noch eine Partei gibt, die vollumfänglich die Interessen der Wähler vertritt, gemeint sind nicht die Klientel Interessen der Parteimitglieder, denn die werden zumindest teilweise noch berücksichtigt, sondern wirklich aller Deutschen!

    Das Grundgesetz sieht vor, dass die gewählten Parteien in ihrer Politik alle Menschen berücksichtigen, aber welche Partei macht das noch, die Regierung der jetzigen GroKo jedenfalls nicht!

    Eine Alternative zu der jetzigen, stumpfsinnigen Politik, die Deutschland in vielerlei Hinsicht schwächt, Infrastruktur, Bildung, Rüstung, Nato, BW und vieles mehr, ist mehr als angesagt in diesem Land!



    Allerdings ist nicht von der AFD, alternative für nichts, die Rede!

    So wie es läuft, wird Deutschland unglaubwürdig für Jedermann!!!

    • @urbuerger:

      Zustimmung.



      Aber was die Parteien angeht, müssen wir m. E. eher europäisch als deutschlandorientiert denken!



      Herr Yanis Varoufakis steht sicher nicht in dem Verdacht, Politik für die Reichen zu machen. M. E. steht er für ein gerechtes Europa. Also, m. E. gibt es eine Alternative zu den Abzocker-Parteien, DiEM25:



      www.taz.de/!168428/



      Wir dürfen uns nicht ins Nationalistische "hetzen" lassen!



      Also hat es jeder Mensch in Europa zur Europawahl in der Hand, ob wir uns weiter mit einer Vertretung von angeblich deutschen|nationalen Interessen (die in Wahrheit reine Eigen- und Machtinteressen der herkömmlichen Politiker sind, inkl. und besonders auch der Grünen) belügen lassen, oder endlich mal aktiv etwas Anderes, Besseres machen.



      Damit können wir sehr wohl Druck für eine Veränderung aufbauen.



      Was soll schon schief gehen?



      Mit dem stumpfen, dummbackigen "Schützen" der angeblich "eigenen" Interessen (was sie nicht sind, sondern die der Politiker, s. oben) und Pfründe, die außer Klimazerstörung sowieso nichts bewirken, kommen wir doch nicht (mehr) weiter.



      Das müsste doch inzwischen allen klar sein, oder nicht?!

      • @Frau Kirschgrün:

        EU-Kandidatenliste von... Na, Sie ahnen es schon: leider nicht der Linken, sondern von Bündnis 90/Grüne. Kurzum: Die machen nicht nur Öko. Die sind auch ziemlich dicke und führend mit dabei, wenn es darum geht, gegen die Übermacht von EVP anderen Konzernfreunden gegen Steuertrickserei von Großkonzernen, für Lobbytransparenz, etc. Pp. Ins Feld zu ziehen. Und dass trotz der kleinen Größe der Fraktion ziemlich pragmatisch und durchaus erfolgreich, während unsere ideologisch achso astreinen Linken leider allzu oft lieber mit Selbstzerlegung, Sektierertum um wohtönendem Geschwätz zur Frage auffallen, wer sich theoretisch für den linkesten aller wahren Linken hält. Neuerdings auch noch mit freundilchem Blinken nach Rechtsaußen.

        Es gibt weiß Götting genug zu kritisieren an einigen Aspekten der Grünen wie auch bestimmten Vertretern derselben. Meine eigene Dauermoderierung hier im FOrum habe ich mir eingefangen, als ich gegen den schwarzgrünen Unfried und die peinlilch linksallergische taz-Autorin gestänkert habe, deren Namen ich hier nicht nennen möchte.



        Aber diese generailsierende anti-Grüne-Gebashe mit dümmlichen Clichés auf dem Niveau von "alles neoliberale besserverdienende Elektro-SUV-Fahrer" verstehe ich einfach nicht. Das ist nicht ur auf etwa demselben Niveau angesiedelt wie "Wagenknecht trägt Pelz und Ernst fährt Porsche".... Es ist auch vollkommen kontraproduktiv, wenn Ihnen Ihre angeblichen Lieblingsthemen wirklich am Herzen liegen.

        Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass Sie oder Ihr Kollege im Geiste Herr B. irgendeine echte Ahnung von Europapolitik haben, oder wer da mit welchem Erfolg in den letzten Jahren welche Politik zu vertreten hatte. Heraus kommt dabei im Endeffekt das, was Sie beiden immer pauschal den Grünen-Wählern unterstellen: Wohlfühlgerede, um sich selber irgendwie moralisch besser zu fühlen. Mit ernsthaftem Interesse an machbarer Veränderung hat das jedenfalls herzlich wenig zu tun.

      • @Frau Kirschgrün:

        Besonders auch der Grünen? Meine Güte Frau Kirschgrün, ist der Ungeist Herrn Bs jetzt auch in Sie gefahren mit diesem populistischen Blödquark? Ich bin es langsam echt total leid, hier als Linke andauernd die Grünen verteidigen zu müssen, aber im Sinne der Rationalität gegen die völlige Forumsdurchgeknalltheit ist's wohl mal wieder nötig.

        Also, ad eins: Sie kommentieren hier unter einem Artikel zu Bayer, Monsanto, und den Folgen chemischer Pestizidkeulen - mithin also ausgerechnet genau jenen Dingen, gegen die die Grünen seit ihrer Gründung und bis heute im EP als Kernanliegen der ganzen Partei zu Felde ziehen mit allem, was eine kleine Fraktion im EP so auffahren kann.



        Dass Sie dem mirakulösen Glauben unterliegen, dass ein Varoufakis mit einem noch kleineren Minitrüppchen da irgendwie mehr bewirken kann in einem Themengebiet, mit dem er bevor's hip wurde absolut gar nichts am Hut hatte, mag Ihnen ja unbenommen sein. Die Grünen aber nun ausgerechnet auf ihrem eigenen Schwerpunktthemenfeld, dass außer denen jahrelang kein Schwein gekümmert hat, als die ganz besonders Schlimmen zu bezeichnen, ist wirklich hanebüchen lächerlich.

        Ad 2: Sie haben sich doch unlängst unter dem Artikel zum Entzug der Gemeinnützigkeit von attac zurecht so tierisch echauffiert. Ist Ihnen eigentlich klar, welche Fraktion im EP mit einem der führenden Steuerhinterzugs- und Konzernkritiker von attac vertreten ist? Richtig, die Linken waren's leider nicht, sondern die Greens/EFA-Fraktion mit Giegold. Der mit seiner grünen Fraktion die neuen anti-Lobby-Transparenzregeln als Berichterstatter im EP durchgeprügelt hat. Genau so, wie wir es auch den dt. Grünen im EP und leider nicht den Linken oder gar der Labertasche Varoufakis zu verdanken haben, dass die EU-Kommission die Einflüsse von Lobbygruppen transparent veröffentlichen muss. Jup, das haben die Greens Juncker abgerungen. Übrigens kandidiert ein führender Vertreter von Transparency International aktuell ebenfalls auf der deutschen

  • Unter Finanzminister Eichel konnte Bayer die Steuergesetzgebung selbst schreiben. Eichel holte dazu Bayer-Vorstand Heribert Zitzelsberger als Staatssekretär. Vorstandskollegen sollen sich darüber lustig gemacht haben. Die Unternehmenssteuer ist dadurch drastisch gesunken. Für Glyphosat haben sich das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium stark gemacht. Der Konzern pflegt offenbar eine Nähe zur Politik.

    • @EricB:

      Bayer ist meiner Meinung nach auch ohne Monsanto im Namen die furchtbarste und mächtigste Giftküche der Welt. Das liegt wohl in seiner Rolle die diese Firma schon in den Jahren vor und in den Jahren 1938 gespielt hat.

      Das

  • Was ist so schwierig daran zu verstehen, wenn Gift als Gift bezeichnet wird?



    Was geht in den Regierungsmitgliedern vor, dass sie ihre "Kraft dem Wohle des Konzerns Bayer widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden", obwohl dieser Konzern die Vergiftung der beinahe gesamten Nahrung und die Vernichtung ganzer Existenzen (Indien) aus reinen Profitgründen zu verursachen scheint?



    Und wenn es geschafft ist, über Petitionen und Demonstrationen endlich ein Gift zu verbieten, ziehen die von Bayer einfach ein neues, noch stärkeres Gift aus dem Hut, und es geht alles wieder von vorne los. Was ist das für ein Affenhaus?!



    Der Amtseid lautet:



    „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“ (de.wikipedia.org/w...ublik_Deutschland)



    Leider kann ich als Bürger die Regierung nicht verklagen. 😡 . (www.frag-einen-anw...agen--f41619.html) – die Antworten des Anwalts.



    Wir haben keine Chance, aber wir müssen sie nutzen 🙄 !



    Dies Überheblichkeit und Ignoranz treibt mich echt auf die Palme! 🌴 🌴 🌴 !!! Und zwar nicht nur die der Politiker, sondern besonders auch die der Wähler*innen!



    Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten…. . Niemand hat die Absicht die Umwelt, die Insekten und die Menschen zu vergiften, und auch nicht die Böden zu schädigen. Aarrgghh!



    "Die EU-Kommission will nun sogar ein Pestizid der Bayer AG wiederzulassen, das laut Behörden wahrscheinlich ungeborene Kinder und die Fruchtbarkeit schädigen kann."



    🤡 Haben die den Abgeordneten viel Geld bezahlt? Ne, nä?! Aber "der" Shareholder, ja der muss dringend in seiner unersättlichen Gier nach leistungslosem Gewinn geschützt werden, vor uns Ökospinnern, die überleben wollen. 🤡 .



    Mann!

  • Sorry, seit wann geht es um den Bürger? Die Besitzer wollen Rendite!

  • und wer glaubt das so ein unterenehmen saubere impstoffe herstellt, glaubt bestimmt auch an gott

  • Bayer-Monsanto erledigt den Untergang der westlichen WELT!



    Im Auft rag der Katholischen kirche.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @Sofia Dütsch:

      Kommen Sie gerade vom Todspritzen ihres Schottergartens und sind deshalb verwirrt? Was hat das Thena denn mit Kirche zu tun? Die meisten Gemeinden, die ich kenne (36 verschiedene beider Konfessionen), sind eher pro Umwelt. Da wird für Umweltschutz gepredigt (interne Formulierung: "Bewahrung der Schöpfung"), oder es wird fairer Biokaffee ausgeschenkt. Unterstützung für Argarchemie habe ich da noch nie mitbekommen!

    • @Sofia Dütsch:

      Im Auftrag der katolischen Kirche

      und in bester Abstimmung und Unterstützung von CDU und CSU, und nicht nur der Untergang der westlichen Welt, sondern des gesamten Planeten; Frau Klöckner (CDU) und Hr. Schmidt (CSU).

      Das kommt doch einer Abtreibung schon sehr nahe, oder ?

      Aber vielleicht ist es auch nur der konsequente Schritt aus christlichem Verständnis heraus, die Abtreibung zu vermeiden und zu verhindern und dafür den Schaden am Fötus hinzunehmen; ein Kolateralschaden eben.

      Habt Nachsicht und Erbarmen.



      Ist ja auch nicht so leicht sich gegen einen Weltkonzern mit so vielen Arbeitsplätzen zu stellen, es könnt ja in zukunft auch der eigene davon betroffen sein.

      • @Sonnenhaus:

        Ja, genau!



        Hauptsache die Arbeitsplätze bleiben erhalten.



        Was macht frauman mit unbesetzten Arbeitsplätzen, wenn die Menschheit ausgerottet und der Planet vernichtet ist?



        Der Planet "hat" fertig, aber wir hätten da noch 500.000 freie Arbeitsplätze im Angebot, wie wär's?!