piwik no script img

EU-Kommission über Recht auf ReparaturSmartphones kostenlos reparieren

Verbraucher in der EU geben jährlich Milliarden für neue Geräte aus, dabei ließe sich vieles noch reparieren. EU-Parlamentarier wollen das ändern.

Ein iPhone wird runderneuert, damit es nicht weggeworfen werden muss Foto: Regis Duvignau/reuters

Brüssel dpa | Der Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments hat sich für ein sogenanntes Recht auf Reparatur für Geräte wie Waschmaschinen oder Smartphones ausgesprochen. So sollen Hersteller etwa verpflichtet werden, bestimmte Produkte wie Waschmaschinen, Staubsauger, Smartphones oder Fahrräder auch dann zu reparieren, wenn sie nicht unter die gesetzliche Garantie fallen, wie das EU-Parlament am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

Innerhalb der gesetzlichen Garantiezeit sollen die Hersteller zu einer kostenlosen Reparatur verpflichtet werden – „es sei denn, sie ist teurer als ein Austausch, sie ist faktisch unmöglich oder sie ist für den Verbraucher unbequem“, hieß es. Die Reparaturen sollen nach dem Willen der Abgeordneten in einem „angemessenem Zeitraum“ gemacht und dem Verbraucher ein Ersatzgerät geliehen werden. Könne etwas nicht repariert werden, könnten die Hersteller nach dem Willen der Parlamentarier stattdessen ein überholtes Gerät anbieten.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss noch im Plenum abgestimmt werden. Im Anschluss muss das Parlament mit den EU-Ländern verhandeln.

Für Verbraucher solle es attraktiver gemacht werden, reparieren zu lassen statt neu zu kaufen – etwa durch die Verlängerung der Garantie für reparierte Produkte. Nach dem Willen der Parlamentarier sollen die EU-Länder weiterhin die Reparatur durch finanzielle Anreize wie Gutscheine fördern.

Grundlage für die neuen Regeln ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission vom März. Nach Angaben der Brüsseler Behörde verlieren Verbraucher nicht nur viel Geld, wenn sie sich für einen Austausch statt für eine Reparatur entscheiden. Darüber hinaus verursache die vorzeitige Entsorgung noch gebrauchsfähiger Produkte hohe Treibhausgasemissionen und einen hohen Ressourcenverbrauch.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Und das wichtigste vergessen, die hochbezahlten politischen Spitzenkräfte.



    Habe gestern ein neues Handy von Motorola für 399 Euro kaufen müssen, weil mein in 2015 gekauftes von Samsung für über 500 keine Onlineüberweisungen mehr macht über die VR Secure App, da das Android Betriebssystem nach 8 Jahren nicht mehr dafür geeignet ist.



    Die Alternative wäre wie früher gewesen, 6 km für jede Rechnungsbezahlung zur Bank zu fahren und dazu noch viel Geld zu blechen.



    Habe heute vor 3 Stunden den neuen Freischaltcode angefordert.

  • Das ist ganz wichtig! ich nutze heute noch 30 Jahre alte Elektrogeräte. Es muss Schluss sein mit der Wegwerf-Kultur

    • @casio:

      Sehr sinnvoll.



      Aber kostenlos ist nix. Wenn die Regelung kommt, wird die Waschmaschine natürlich doppelt so teuer in der Anschaffung werden, weil selbst die Beste mal einen Schaden haben wird. Die Reparatur wird dann vorher eingepreist.