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Drive-thru bei BestattungsunternehmenUnd tschüss

Endlich kein lästiges Aussteigen mehr: In den USA kann nun auch per Drive-thru den Toten die letzte Ehre erwiesen werden.

Drei Mal hupen heißt „Servus“: ein Drive-Thru in Los Angeles. Bild: reuters

Erst mal mit dem Auto durch den Drive-thru der Bank, um Geld zu holen. Dann zur Stärkung am Starbucks-Service vorbeirollen für Kaffee und Gebäck. Wenn’s etwas Stärkeres für die Beifahrer sein soll, hilft auch der Drive-thru des lokalen Schnapsdealers weiter.

Dann ist man in den USA gut gerüstet und ausgeruht – mühsamer Fußweg ist nicht zurückgelegt –, um dem lieben Verwandten oder dem guten Freund die letzte Ehre zu erweisen. Natürlich vom Wagen aus. „Drive-thru casket viewings“ als ultimativer Bequemlichkeitsfaktor. Auf Friedhöfe können Amerikaner schließlich schon lange mit dem Auto fahren.

Statt also mühsam die Stufen eines Bestattungsunternehmens zu erklimmen, können Angehörige jetzt, etwa im Bundesstaat Michigan, mit dem Auto an einer Glasscheibe entlanggleiten, wo sich dann die in angemessen gedeckten Tönen gehaltenen Gardinen öffnen, um den Sarg zu präsentieren, offen oder geschlossen, je nach Wunsch. Drei Minuten „Privatheit im eigenen Fahrzeug“ verspricht das Unternehmen.

Auch in ein Kondolenzbuch können sich die Besucher vom Wagen aus eintragen. Gepriesen wird das „Drive-thru casket viewing“ natürlich vornehmlich als Hilfe für Ältere – nüchtern betrachtet die beste Neukundenakquise.

Paradiesisch: Paradise Funeral Chapel in Michigan. Bild: ap

In einem Land, in dem Konsumenten für gar nichts mehr aufstehen, ist das Respektzollen per Drive-thru die logische Konsequenz. Neben der Bequemlichkeit spart es Zeit im hektischen Alltag: Parkplatz suchen, zwei Meter laufen, Räumlichkeiten betreten – alles Ärgerlichkeiten, die die Effizienz des eigenen Lebens schmälern. Und der Blick durchs Autofenster auf die Toten schafft eine angenehme Distanz, zu viel Emotionalität kann anstrengend sein.

Da sind dann drei Minuten auch ein angemessen langer Zeitraum für die schwere Fahrt. Nächster Stop: Leichenschmaus im McDrive.

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6 Kommentare

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  • Es gibt in den USA viele stark übergewichtige Menschen, die kaum noch ihr Haus verlassen. Wenn diese Menschen dann Abschnied nehmen wollen, müssen sie nicht mehr mit Hilfe von vielen Helfern aus dem Auto gehieft werden. Das ist nicht zuletzt auch für die Bestattungsunternehmen personalsparend.

    USA - eine Gesellschaft schafft das Gehen ab.

  • Hahahhhhhhhhaahhhhhaaaha!

    Ich kann nicht mehr!!!

  • Wirkt auf mich wie Schaufensterbummel mit Leiche...

  • Also wenn es keine Parodie ist... fragt sich wirklich.... ob das Ende der Geschmacklosigkeit nicht langsam mal erreicht ist. Sorry, aber da fehlt im Oberstübchen echt was....

  • Sicher ein Artikel in der Rubrik "Wahrheit" dachte ich. Aber nein, es ist ein Artikel aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.