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Doktorarbeit von Bildungsministerin„Die produktive Kraft des Zweifels“

Die Uni Düsseldorf entscheidet am Dienstag, ob Schavans Doktortitel gefährdet ist. Sie muss ihren Titel behalten, alles andere wäre ein Affront gegen das Gute.

Vielleicht muss das Dr. bald weichen Bild: dapd

Am Dienstag befasst sich der Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf mit der stellenweise abgeschriebenen Dissertation von Annette Schavan. Dabei steht sie wie niemand sonst für Integrität, Katholizismus und Gewissenhaftigkeit. Sie hat Schriften zu Religion, Gewissensbildung und Wissenschaft verfasst.

Ein Blick in diese Bücher macht klar: Das Aberkennen ihres Doktortitels wäre ein Verlust für uns alle. Was Annette Schavan schreibt, mögen andere schon gedacht haben. Aber nicht in solch alabasterner Schönheit. Ein Best-of.

WISSENSCHAFT

„Wir kennen die produktive Kraft des Zweifels, die uns anspornt, neue Fragen zu stellen, bislang Unbekanntes zu erkunden, die Dinge gedanklich zu durchdringen und uns nicht mit dem bislang Erkannten zufriedenzugeben.“

„Lernen und Forschen gehören zu den besten Seiten des Menschen. Wir verbinden damit Staunen und Neugierde, Wissen und Erkenntnis, Kreativität und Konzentration, Fortschritt und Wachstum.“

„Die Geschichte des Lernens und Forschens in den 60 Jahren des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland ist eine Geschichte der Selbstgewissheit und des Selbstzweifels.“

GEWISSEN

„Was als gut und böse, sittlich und unsittlich gewertet wird, ergibt sich aus den Ansprüchen, die an den Einzelnen gestellt sind, und seiner Reaktion darauf. Das Gewissen funktioniert so als Anwalt und Vermittler der Wirklichkeit.“

„Der Mensch steht mit seinem Tun immer unter der Differenz von Gut und Böse. Er soll das Gute tun und das Böse meiden.“

GOTT UND WELT

„ ’Politische Sünde‘ bedeutet für mich, jemandem etwas schuldig geblieben zu sein. […] Beichten meint für mich die Selbstvergewisserung, ob ich genügend gewissenhaft abgewogen habe, und die Gewissheit, dass es bei anderen auch Enttäuschung über eben diese Entscheidung gibt.“

„Aus meinem Glauben erwächst Verantwortung, die über das eigene Wohlergehen und gelingende Leben hinausgeht: Verantwortung für das Gemeinwohl und Gemeinwesen. Daraus erwachsen Grundhaltungen, Werte und Überzeugungen, die ich in meine politische Arbeit einbringe. Zu denen stehe ich auch dann, wenn ich sie nicht eins zu eins umsetzen kann.“

„Politik hat mich Demut gelehrt und Respekt vor den Leistungen anderer.“

Hoffentlich halbwegs korrekt zitiert aus: Annette Schavan: „Gott ist größer, als wir glauben“. Visionen für Kirche und Welt. Leipzig 2010

Annette Schavan, Berndhard Welte (Hrsg.): „Person und Verantwortung“ Düsseldorf 1980.

Annette Schavan (Hrsg.): „Keine Wissenschaft für sich“. Essays zur gesellschaftlichen Relevanz von Forschung. Hamburg 2010.

Jürgen Baumert: „Einfallsreichtum: 60 Jahre Lernen und Forschen in der Bundesrepublik Deutschland“. Mit einem Geleitwort von Annette Schavan. Potsdam 2009.

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13 Kommentare

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  • S
    Susi

    Na, ich denke, die Sache mit der Doktorarbeit ist nur ein Vorwand, um eine wirklich miese Ministerin endlich aus der Regierung zu drängen.

  • B
    Bastian

    War der Artikel Satire?

     

    Ich hoffe es doch.

     

    Aus welchem Kalender hat Schavan die Plattitüden denn abgeschrieben?

  • S
    sigibold

    Liebe Frau Geisler,

     

    Wahrscheinlich finden sie Ihren Artikel pointiert und witzig. Tut mir leid, aber ich empfinde ihn als eines der vielen Pamphlete, die mit billiger Münze Frau Dr. Schavan vor sich hertreiben. Damit sie es richtig einordnen, ich bin beileibe kein Anhänger der CDU und schon gar kein Fan von Frau Dr. Schavan, aber diese Medienhetze empfinde ich als skandalös.

    Was hat Frau Dr. Schavan getan? Sie hat vor mehr als 30 Jahren eine Doktorarbeit geschrieben. Darin gibt es anscheinend Passagen, die vieleicht nicht den Ansprüchen von Journaille und Korinthenkackern genügen. Ich kann das nicht beurteilen. Mir fehlt Zeit und Lust soweit ins Detail zu gehen.

    Was ich aber sicher erkennen kann ist, dass , wenn nach mehr als 30 Jahren plötzlich an einer Doktorarbeit rungekrittelt wird, das Ganze doch stark nach Rufmord, Missgunst und Kleingeisterei riecht. Ich kann nur allen die sich an solcher Hetze aufgeilen zurufen: Schämt euch!

     

     

    sigibold

  • DP
    Dr. plag. Sha Wahn

    Zwar habe ich nicht das Gutachten von Rohrbacher, aber damit hier kann sich ja wohl jeder sein eigenes Urteil bilden:

    http://schavanplag.wordpress.com/#Auswahl

     

    Nach NDS-Innenminister Schünemann wäre Schavan in dieser Woche der zweite große Verlust in der Politik.

     

    Deutschland aber braucht solche Leute.

  • L
    leone

    ick kreisch ma weg

    mehr Ironie geht nicht!!!

  • T
    T.V.

    Ein wenig aufpeppen noch, dann ist der Artikel perfekt für die Wahrheitsseite.

  • H
    Holger

    "Das Aberkennen ihres Doktortitels wäre ein Verlust für uns alle."

     

    Fürs Protokoll:

     

    Die Aberkennung des Doktortitels wäre für mich kein Verlust!

  • T
    Tastenpunker

    Es ist schon verwunderlich wie der Blätterwald dieser Republik in diesen Tagen versucht aus Frau (noch-)Dr. Schavan eine Heilige Mutter Theresa von Berlin zu machen. Aber auch dies wird ihr nichts nützen, wenn ihre Dissertation nicht in Ordnung ist wird sie wieder zur bürgerlichen Frau Schavan.

  • WN
    w nissing

    alabasterne freundschaftsheftchen lyrik,katholische kirchentagsprosa, erbärmlich, allein dafür sollte man ihr die drwürde entziehen, ihre eigene behält sie ja hoffentlich

  • H
    Hubert

    Besteht die ganze Dissertation nur aus Kalenderblattsprüchen?

  • C
    Celsus

    Abgeschrieben wird ja nur all zu oft in der Politik. Viele Gesetze werden nicht von hoch spezialisierten Mitarbeiter_innen in den Ministerien erarbeitet werden, sondern direkt von lobbyistennahen Anwaltskanzleien.

  • WN
    Wolfgang Nowak

    Manche Personen braucht man nicht durch den Kakao zu ziehen - viel verheerender ist es, sie zu zitieren.

  • L
    lowandorder

    Ein Binsenbündel für Schavan!

    Was aber machen die Liktoren?

    Ist ein Beil in den fasces?

    Naja, irgendwann wird der Sack Reis schon umgefallen sein.

     

    Binsenweisheiten in " alabastener Schönheit"!? - in der Tat! & auhauerha!

    Denn was noch unsere Pauker raunten,

    ist auch in der Wissenschaft -

    'an Schmarrn'!

     

    Waren doch die Skulpturen der Antike

    schreiend quietschbunt - wie das Leben!

     

    Für die Wissenschaft haben Thomas Kuhn und auch Paul Feyerabend vergleichbares nachgewiesen.

    Tenor - cum grano salis- :

    " Jeder wissenschaftliche Aufsatz, stammt von einem Lügner".

     

    Schavana plagiata - so what!

    Not my cup of tea!

    Bigott-kleinkarierte sind mir schlicht zuwider; deren Denken ist seit mehr als 200 Jahren durch!