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Diplomatie im Syrien-KonfliktTürkei fängt russische Kampfjets ab

Die Türkei beklagt sich über die Verletzung ihres Luftraums durch russische Kampfflugzeuge. Der Botschafter wurde einbestellt.

Bei einer Flugshow dürfen sie fliegen, im türkischen Luftraum nicht so ohne weiteres: russische Kampfjets. Foto: dpa

Ankara ap/dpa | Die Türkei protestiert gegen das Eindringen eines russischen Kampfflugzeugs in ihren Luftraum. Zwei F16-Kampfjets hätten eine russische Maschine am Samstag gezwungen, türkischen Luftraum zu verlassen, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit. Der russische Botschafter sei einbestellt worden, um ihm den Protest gegen die Luftraumverletzung zu überreichen.

Außenminister Feridun Hadi Sinirlioglu habe zudem seinen Moskauer Kollegen Sergej Lawrow angerufen und Russland vor ähnlichen Vorfällen gewarnt, hieß es weiter. Falls es in einer solchen Situation zu „unbeabsichtigten Ereignissen“ komme, trage allein Russland die Verantwortung dafür.

Russland unterstützt die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Bürgerkrieg mit Luftangriffen. Es fliegt seit dem vergangenen Mittwoch Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und anderer Rebellen in Syrien.

Syriens Nachbar Türkei hatte sich bereits in der vergangenen Woche besorgt darüber geäußert, dass Russland dabei auch gemäßigte Rebellen ins Visier nehme. Die Regierung in Ankara strebt den Sturz Assads an.

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2 Kommentare

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  • Jeden Morgen geht die Sonne auf und ich freu mich, dass es nicht heißt "It's war, baby".

     

    Dauert aber wohl nicht mehr lange.

    Ich packs einfach nicht, was diese "Eliten" anstellen.

  • Eigentlich ganz spannend, weil die Türkei bei ihren Angriffen auf die Kurden natürlich auch in fremde Lufträume eindringt.

    Wenn es nur nicht so brandgefährlich wäre. Die Türkei ist NATO-Mitglied und soweit ich weiß, sind die Patriot-Raketen noch nicht abgezogen.