Diogo Costa im Achtelfinale: Ein Mann für drei
Nicht nur die weiße Weste, die er durchs Elfmeterschießen trug, machte Diogo Costa zu einem Garanten des portugiesischen Erfolgs.
Junge, Junge! Drei Elfmeter und er hält sie einfach alle drei. Das gab es noch nie bei einer Fußball-Europameisterschaft der Männer, dass ein Torwart drei Mal im Elfmeterschießen gehalten hat, teilte der europäische Fußballverband Uefa noch am Montagabend auf X mit.
Und das alles bringt der 24-jährige Diogo Costa, nachdem er in der 115. Minute, also kurz vor dem Ende der Verlängerung, eine hundertprozentige Torchance von Benjamin Šeško vereitelt hat. Nach einem unglaublichen Patzer von Pepe war der slowenische Stürmer nämlich ganz alleine und mit viel Zeit auf das portugiesische Tor zugelaufen.
Aber nein, Costa blieb cool, warf sich nicht zu früh zu Boden und obsiegte in dieser Eins-gegen-eins-Situation, in der ein Torwart normalerweise den Kürzeren zieht.
Es brauchte keine Worte mehr
Aber normal war bei diesem Spiel, das in der Schlussphase endlich spannend wurde, ohnehin nur das melodramatische Ronaldo-Schauspiel mit zahlreichen Close-ups seiner exzentrischen Mimik samt Mitleidsbekundungen der Kommentatoren. Die Besonderheit, dass Ronaldo einen entscheidenden Elfmeter in der 105. Minute verschoss und dann einen Heulanfall bekam, bereitete dem wahren Helden des Abends erst die Bühne.
„Die Handschuhe von Diogo Costa halten Portugal bei der Europameisterschaft fest“, hat die portugiesische Tageszeitung Publico getitelt. „Das ist das beste Spiel in meinem Leben gewesen“, hat Costa selbst nach dem Achtelfinale in Frankfurt gesagt. Der „Man of the Match“ vergaß den entsprechenden Pokal dann zunächst im Pressekonferenz-Raum.
Während des Interviews kurz nach dem Spiel konnte auch er seine Tränen nicht zurückhalten. Die Simultanübersetzung ins Deutsche versagte mal wieder komplett. Aber Worte brauchte es da sowieso keine mehr.
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