Dill in der Küche: Das magische Kraut
Dill werden magische Kräfte zugeschrieben. Er kann aber auch feine Küche.
A ls Heil- und Gewürzpflanze hat der Dill eine so lange Tradition, dass er sogar in der Bibel Erwähnung findet. Damals wurde das Gurkenkraut noch als Währung eingesetzt oder unters Bett gelegt, um böse Geister zu vertreiben. Die Zeiten, in denen man seine Steuern mit Dill begleichen konnte, sind zwar vorbei, ich bin aber trotzdem Fan.
Denn Dill ist immer eine gute Wahl, egal ob zu Erdäpfeln, Saucen, Quark, Salaten oder Fisch und Meeresfrüchten. Ich finde, er passt auch zu vielen indischen Rezepten, etwa scharfen Currys. Den frischen Dill aber bitte erst gegen Ende zur Speise geben. Ansonsten wird er – wie jedes krautige Gewürz – laff und die Farbe ist dahin.
Ich ziehe mir meinen Dill gerne selber. Im Sommer wird er zum blühenden Bienenfutter und bringt Farbe in den Garten. Werden die Blüten welk und braun, kann man sie sammeln und trocknen. Die daraus gewonnenen Dillsamen sind ein wunderbares Gewürz für Salate und Pasta. Aufgegossen in einem Tee entfalten die Samen außerdem eine größere Heilwirkung als das Kraut selbst. Sie enthalten besonders viele ätherische Öle und wirken krampflösend. Das beruhigt den Bauch und hilft auch gegen Einschlafprobleme.
Für einen Salat mit Dill, Orangen, Fenchel und Oliven zunächst zwei Orangen schälen und in dünne Scheiben schneiden. Dann einen Fenchel putzen und das Grün zum Garnieren des Salates aufheben. Dill und Koriander waschen und trocken schütteln, dann kleinschneiden. Den Fenchel mit etwas Öl in der Pfanne leicht anschmoren und mit Salz und Pfeffer würzen, anschließend mit den Orangen mischen.
Für das Dressing kombiniere ich Weißweinessig, Walnussöl, Salz, Pfeffer und gerösteten Sesam. Wer mag, kann die Zeste der Orange dazugeben, aber nur wenn es Bio-Orangen waren. Darüber streue ich Koriander, Dill und ein paar Oliven. Und schon haben wir den Salat.
Ich mag auch Apfel-Meerrettich-Suppe mit Dill. Hierfür schäle und würfle ich eine Zwiebel. Dann folgen 400 Gramm säuerliche Äpfel: kein Granny Smith, besser ist ein Boskoop. Schließlich erhitze ich Butter in einem Topf und dünste die Zwiebel darin an. Die Apfelstücke sollen kurz mitdünsten, dann fülle ich alles mit einem Viertel Liter Hühnersuppe und ebenso viel Apfelsaft auf. Circa 15 Minuten bei schwacher Hitze kochen.
Inzwischen reibe ich Meerrettich nach Geschmack und rühre ihn zum Schluss ein, ebenso etwas Sahne. Dann püriere ich die Suppe und passiere sie durch ein feines Sieb, ehe ich sie mit Salz und Pfeffer abschmecke. Obendrauf kommt gewaschener und reichlich kleingehackter Dill. Dazu passt ein Saiblingsfilet. Guten Appetit!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören