Die Wochenvorschau für Berlin: Down by the Rivers
Eine Schwimmdemo an der Spree, eine Kunstaktion an der Oder und Drachenboote auf der Havel. Die Woche steht ganz im Zeichen des Wassers.
Natürlich dreht sich vieles in der kommenden Woche ums Wasser. Es ist ja auch Sommer in der Hauptstadtregion. Und wo das Wasser am Wochenende teils in Strömen auf Berliner und Brandenburger Straßen (und Gärten!) prasselte, kann zumindest schon das gesagt werden: Die Sonne hat wieder ein Wörtchen mitzureden.
Mal sehen, ob sie auch in Brandenburg (der Stadt) scheint. Dort finden auf der Regattastrecke am Montag die Drachenbootweltmeisterschaften statt. Natürlich werden Senat und Landesregierung das Event nutzen, um auf die Berliner Olympiabewerbung hinzuweisen. Schließlich ist die Regattastrecke am Beetzsee auch Teil der Bewerbung von Berlin, Brandenburg und drei weiteren Bundesländern im Nordosten. (Also vielleicht doch Daumen drücken, dass es regnet?)
Geregnet hat es lange Zeit auch beim RBB – und zwar in den Geldbeutel von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger. Weil die deshalb gekündigt wurde, zog sie vor Gericht. Schuldbewusstsein sucht man bei solchen Personen bekanntlich vergeblich. Am Mittwoch spricht das Landgericht vermutlich ein Urteil. Ob es dann weiterregnet?
„Break on through to the Oderside“ heißt eine Kunstaktion, die am kommendem Wochenende und dem darauf im Theater am Rand in Zollbrücke stattfindet. Es wird performt, diskutiert und ausgestellt, unter anderem von Karolina Kuszyk, der Autorin des Bestsellers „In den Häusern der anderen“. Sogar eine temporäre Fähre über die Oder ist geplant. Was wohl die Grenzschützer in beiden Ländern dazu sagen?
Schwimmdemo für freie Ufer
In Berlin wird, den Wassergöttinnen sei Dank, nicht kontrolliert. Zumindest nicht von der Bundespolizei. Aber es gibt auch noch die Wasserschutzpolizei. Zuletzt hatte die versucht, eine Schwimmdemo gegen das Badeverbot in der Spree in Mitte zu verbieten.
Am Samstag steigt nun die nächste Schwimmdemo. Sie steht unter dem Motto „Ufer frei“ und will erreichen, dass am Kaisersteg in Oberschöneweide endlich ein Uferweg gebaut wird. Bislang sorgt ein privater Investor dafür, dass Studierende der HTW (und auch Nichtstudierende) einen weiten Umweg gehen müssen, um zur S-Bahn zu kommen. Und außerdem sind Uferwege natürlich toll. Weil, so sagt es der Mitgründer der Initiative Ufer frei, Ray Höpfner: „Menschen sind Ufergucker.“
Wenig Wasser, vulgo Regen, erwarten sich sicher die VeranstalterInnen des alljährlichen queeren Stadtfestes rund um den Nollendorfplatz. Nach all den anstrengenden Prides und CSDs in der Brandenburger Provinz soll schließlich auch wieder gefeiert werden. Und zwar im Herz der queeren Metropole im Regenbogenkiez.
Nicht um Wasser, sondern um Blut wird es schon Tage davor am Donnerstag gegangen sein. Genauer gesagt, ums Verhindern von Blutvergießen. Dann nämlich tritt das Verbot von Waffen und Messern in Berliner U-Bahnen, Bussen und Trams und in den Bahnhöfen, kurz Messerverbot, in Kraft.
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