Die Wochenvorschau für Berlin: Hauptsache draußen und unter Leuten

Freiluftkinos eröffnen, Fridays for Future demonstriert für klimagerechte Hilfspakete und die Fahrradsternfahrt geht auch mit Corona-Abstand.

Fridays for Future ruft zur Menschenkette. Hier ein Landartgemälde des Künstlers Saype (M) Foto: dpa

Gerade rechtzeitig zum Frühsommerbeginn werden Schritt für Schritt die Coronabeschränkungen gelockert: Es geht langsam wieder was in puncto draußen sein mit anderen. Am heutigen Dienstag eröffnet das erste Freiluftkino: Im Friedrichshain wird „Der Glanz der Unsichtbaren“ gezeigt – leider ist der Film schon ausverkauft, da man aufgrund der Abstandsregeln nur 200 Plätze anbieten kann, wie das Kino mitteilt.

Am Mittwoch öffnet das Kino Kreuzberg seine Pforten mit Bernhard Wickis Klassiker „Die Brücke“ (21.30 Uhr), zumindest am Montagmittag, als diese Zeilen geschrieben wurden, gab es dafür noch Karten. Am Donnerstag startet das Freiluftkino Rehberge sein Programm mit dem Filmpreiseabräumer des vorigen Jahres: „Parasite“.

Demonstrieren ohne Personenbegrenzung ist ja seit dem Wochenende auch wieder erlaubt – und gleich am Dienstag geht es auch schon los. Die Jugend von Fridays for Future ruft zur „Menschenkette für klimagerechte Hilfspakete“. Anlass ist die geplante Verabschiedung von Konjunkturpaketen im Wert von über 100 Milliarden Euro durch die Bundesregierung, an die bislang keinerlei Bedingungen für mehr Klimaschutz geknüpft werden – siehe Lufthansa.

Dagegen fordern die Klimaschützer „zukunftsfähige, nachhaltige und gerechte Hilfspakete“ und rufen unter dem Motto #klimazielstattlobbydeal ab 12 Uhr zu den fünf Treffpunkten Ecke Behren-/Markgrafenstraße (dort sitzt der Automobillobbyverein VdA), Friedrichstraße/Unter den Linden, Unter den Linden/Wilhelmstraße, zur Marschallbrücke und Kanzleramt. Alle sollen einen Mundschutz mitbringen, Protestschilder und den 2-Meter-Abstand einhalten!

Eine Kundgebung der etwas anderen Art haben vier TangoliebhaberInnen für Mittwoch um fünf vor 12 vor dem Kanzleramt angemeldet – zeitgleich mit Kundgebungen in mehreren anderen deutschen Städten. Sie wollen die Petition „Weltkulturerbe Tango Argentino in Deutschland retten!“, für die derzeit bei change.org Unterschriften gesammelt werden, bekannt machen und sogleich symbolisch in die Hände der Politik übergeben.

Die Petition fordert eine bessere Förderung für die Kulturschaffenden des Tango Argentino durch Kulturförderung und die aktuellen Corona-Hilfsprogramme, denn – wie es in der Petition heißt – wird der Tangotanz, der sich bekanntlich durch besondere Nähe der Tanzenden auszeichnet, durch Corona auf absehbare Zeit nicht oder nur mit großen Einschränkungen möglich sein.

Die Petenten fordern daher unter anderem, die Soforthilfe des Bundes für Soloselbstständige und kleine Gewerbebetriebe über den 31. Mai hinaus bis zum Jahresende zu verlängern, um Tango-Orte und Spielstätten, die das Fundament dieser 2009 zum Weltkulturerbe ernannten Kultur bilden, zu retten.

Am Sonntag schließlich rufen die Radfreunde vom ADFC statt zur sonst üblichen Sternfahrt dieses Jahr coronasicher zum individuellen Protest unter dem Motto „Straßen für alle – Mehr Platz Fürs Rad!“. Von 14 bis 15 Uhr sollen sich Interessierte mittels der App „Critical Maps“ einen von vielen Standorten suchen, die alle 100 Meter auseinander liegen. Statt der Sternfahrt entsteht also ein „Fahrradstern“, gebildet von Radfahrerinnen und Radfahrern, mit dem „Großen Stern“ als Zentrum, der zumindest digital sichtbar wird. Mehr Infos inklusive einer Anleitung, wie der Fahrradstern funktioniert, gibt es unter www.adfc-berlin.de.

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