Die Wahrheit: Raus aufs Land!
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit – heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die Initiative der Bundesbauministerin erfreuen.
Frau Geywitz lässt ganz frisch betonen,
dass wir auf falsche Weise wohnen.
Das Volk klumpt mehlig in der Stadt,
wo doch das Dorf viel Freiraum hat.
Statt Städte weiter zuzustopfen,
plant sie, die Menschen umzutopfen,
natürlich ohne Druck und Zwang
für die schon eh mit Landlust-Hang.
Was hat die Stadt denn noch zu bieten?
Im Grunde nur die hohen Mieten
samt Krach und Streit der Nachbarschaft
und ihrer Töle, die nachts blafft.
Wie anders lebt sich’s auf dem Lande!
Man knüpft bei Ankunft Freundesbande,
zieht in ein unbewohntes Haus
und nutzt für lau den Leerstand aus.
Zwar fehlen sämtliche Geschäfte,
doch schult der Einkauf Wanderkräfte,
die durch das Leben in der Stadt
ja kaum ein Bürger so noch hat.
Für Freunde von veganem Leben
kann’s Kräuter frisch vom Gehweg geben
Und ohne Ärzte weit und breit
ist für Naturheilkunde Zeit.
Da wird ein Städter leicht zum Seher,
grundsätzlich reicht’s zum Ortsvorsteher,
der Besserung sofort verspricht –
zumindest nachts Laternenlicht.
Und sollte nicht der Staat dran denken,
die Steuerlast für die zu senken,
die die Verantwortung nicht fliehn
und für den Staat in Dörfer ziehn?
Die Landluft macht ja nicht nur frei.
Man hat auch Wolfsgeheul dabei.
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