piwik no script img

Die WahrheitAbserviert

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen Unbeliebten erfreuen.

Charme und Kohle: Fehlanzeige.

Brillengläser: daumendick.

Tränensäcke: mehr als üppig.

Name: Dieter-Dominik.

Schneidezähne: wie ein Biber.

Tischmanieren: keine Spur.

Bauchumfang: gefühlt zwei Meter.

Haare: Playmobilfrisur.

Vom IQ her: auch nicht besser

als sein Cockerspaniel Rex.

Kaum zu fassen: Diese Pfeife

ist der Neue meiner Ex.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

13 Kommentare

 / 
  • Ich bin Stier und nicht nur deshalb gehörnt,



    da meine Frau irgendwann vom Nachbarn recht angetörnt.



    Beziehungsgelöte hin und her,



    nach meiner Ex fand ich lange keine mehr.



    Irgendwann kam dann doch die nächste Ex daher.....



    Dank Partnerbörse Exte es noch drei oder vier mal,



    das Angebot für mich schien ab da recht schmal.



    Seit 7 Jahren teilt nun die Ex eines Freundes mit mir das Bett,



    Ich hoffe für immer ! Das wäre nett .

    • @Bodo Klimmek:

      Es soll'n im Gehirn Präsenz haben



      Von den "Ex-en" gemachte Narben.



      Doch weiß mensch vor der Trennung nicht,



      Ob sie zerstören's Gleichgewicht.



      Was aber oft wir können sehen,



      Beginnt sich's Karussell zu drehen,



      Dass neuer Er und neue Sie



      Sind irgendwie ein Mimikry.



      Poet vom obigen Gedicht,



      Dies Déjà-vu wünsche ich nicht!

  • Eine Exfrau ist die Hecke zwischen den kostbaren Blüten des männlichen Geistes und der Hitze und dem Staub der gemeinen alltäglichen Plackerei.



    (verfremdet- Bettina von Arnim)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Der Dichter ignoriert hier glatt,



    dass sich die Ex verbessert hat.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Ob durch das Fazit, wenn auch spät,



      das Mondschaf uns hier mehr verrät?

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Martin Rees:

        Weil ich gerne weiß, „warum“,



        Dreh ich die Perspektive um.



        Das ist ein analytischer Reflex,



        Der hilfreich ist bei jedeM Ex.

  • Für den einen ein Schönheitsideal,



    für den anderen nur zweite Wahl,



    für dritten ein wahrer Held,



    für den vierten nicht von dieser Welt,



    für den fünften ein Hochgenuss,



    für den sechsten reiner Verdruss,



    für den siebten „Lust auf mehr“,



    für den achten ein Malheur,



    für den neunten eine Legende,



    für den zehnten ein schlimmes Ende,



    so kann die Liebe nun mal sein,



    lass Dich trotzdem darauf ein,



    denn ob sie für Dich wird zum Fluch,



    erfährst Du nur im Selbstversuch.

    • @Nicki Müller:

      Opfer von einem Selbst-Beschiss,



      Wurde ein Schönling, der Narziss.



      Interessant ihm zuzusehn:



      Er selbst war Nummer eins bis zehn.



      Das ging nun aber in die Hose,



      Erzählt Ovids Metamorphose.



      Trotz dieser Richtung seiner Triebe



      Starb er an unerfüllter Liebe.



      Selbst Echo hatte er verschmäht



      Deshalb Ihr sie nun nicht mehr seht.



      Auch Narziss hat ins Gras gebissen,



      An ihn erinnern die Narzissen.

  • Die schönsten Liebe, das wusste man schon,



    endete manchmal mit viel Hohn.



    Da wurde auf einmal ideal,



    was man früher ganz real



    als hässlich oder komisch glaubte



    und einem dann die Sinne raubte.

    Brille wurde wieder „in“,



    Tränensäcke machten Sinn,



    Zähne sollten riesig sein,



    Tischmanieren möglichst klein,



    mit Bauchumfang konnte man prahlen,



    für die Frisur möglichst nichts zahlen,



    der IQ – koste es was es wolle –



    spielte dann auch keine Rolle.

    So kann man mit der Liebe eben,



    sein Wunder dann und wann erleben.



    Was gestern gut war zählt heut nicht mehr.



    Was heute zählt ist morgen Mähr.



    Nimm es nur gelassen hin,



    zu grübeln macht da keinen Sinn.

  • Höre ich da Bitterkeit,



    Nein, es ist der Zahn der Zeit

  • Tja - hier wiedermal - der Alte aus Wiedensahl

    Wenn alles sitzen bliebe



    Was wir in Haß und Liebe



    So voneinander schwatzen



    Wenn Lügen Haare wären



    Wir wären rau wie Bären



    Und hätten keine Glatzen.

    unterm——servíce — Kritik des Herzens —



    www.staff.uni-main...Kritik/glatzen.htm



    & eins drauf indianisch —



    “Ich werde meinen Nachbarn nicht eher kritisieren:



    Bis ich drei Monde in seinen Mokassins gelaufen bin.“

  • ZEITENWENDE BEZIEHUNGSENDE

    Einst schrieb Herbert Grönemeyer



    "Womit hab ich das verdient?"



    Es war die übliche Leier,



    Wenn ein Andrer freudig grient.

    So ist das aber im Leben,



    Wo die Liebe nun hinfällt,



    Kann man auch mit viel Bestreben



    Ändern nichts, wenn abgestellt.

    Es macht erst recht keinen Sinn,



    Den Anderen schlecht zu machen:



    Witze über Doppelkinn



    Bringen die Ex nicht zum Lachen.

    Niederlagen sportlich nehmen,



    Aber auch Groll nicht reinfressen,



    Ist bei Beziehungs-Problemen



    Ein Weg, die Ex zu vergessen.

    Streit: nicht überreagieren.



    Freundschaft: sie könnte doch bleiben.



    Ausweg: sich jetzt arrangieren,



    Mieses Karma: schnell vertreiben.



    //



    Februar 2023, MR

  • VOLL ABGEBRÜHT SCHNELL ABGELIEBT

    Rache: die ist bittersüß,



    Oft aus blinder Eifersucht.



    Strafe: möglichst aber fies,



    Wird im Geiste gern gebucht.

    Der Neue: bestimmt ein Loser,



    Die Ex: sie war doch nicht treu -



    Ist vielleicht auch tröstlich hier,



    Eigentlich ist das nicht neu.

    Paare: sind oft nicht stabil,



    Das sagt die Statistik aus.



    Liebe: die ist volatil,



    Manchmal schon im eignen Haus.



    //



    Februar 2023, MR