Die Wahrheit: Der wirklich wahre Fantomas
In unserer losen Reihe „Schurken, die die Welt beherrschen wollen“ – heute: der allseits beliebte William Bill „der Saurier“ Gates.
Wem gehört die Welt, solange sie noch da ist? Jeff „Badman“ Bezos? Mark „Zicke“ Zuckerberg? Oder doch Bill „Mastodon“ Gates, solange er noch da ist? Er ist der Älteste unter den Unsterblichen – und nagelte das Fundament zusammen, auf dem die anderen viele Jahre schwammen, bevor ihre Firmen flügge wurden und sie selbst, um in diesem Satz bildlich stimmig den Anker zu werfen, die Nase hoch in den Sternen tragen konnten.
Junge Leute, die gerade geschlüpft sind und jetzt zum ersten Mal die Augen öffnen, hören von Gates bloß als dem fest umrissenen Urheber der Coronapandemie, die seit 2020 um die Welt schleicht und jetzt zum vierten Mal ihre Zelte in Deutschland aufschlägt. Gates, so wird ihnen von besorgten Bürgern ins Ohr geblasen, hat das Virus ausgebrütet und über der Menschheit ausgeschüttet, um den Homo sapiens um mehrere Milliarden Köpfe zu dezimieren und so sein Überleben zu sichern.
Beweis: Wo ging das Virus von der Leine? Mitten in China, in Wuhan! Wer zeichnete Bill „Mammut“ Gates als alten Freund der Kommunistischen Partei Chinas aus? Die Kommunistische Partei Chinas! Dass er, wie Eingeweihte wissen, neue Impfstoffe gegen allerlei bunte Krankheiten wie die Malaria persönlich überwacht und auskocht, ist kein Widerspruch: Diese in tückischen Ampullen lauernden Seren machen die Frauen unfruchtbar und zerkrümeln bereits geschwängerten Damen die Leibesfrucht in der Mutterschale.
Beweis: Bill „Höhlenbär“ Gates sitzt mit seiner vor 20 Jahren aufgelegten und scheinbar gemeinnützigen Stiftung auf zig Milliarden Dollar fest, und niemand kauft sie ihm ab. Und wie teuer ist das Impfen eines ganzen Planeten? Zig Milliarden Dollar! Einfachste Logik, Leute!
Ältere, demgemäß sattelfest gebildete Leute wissen allerdings, dass das Mumpitz ist und Bill „Dodo“ Gates in Wahrheit ein Gutmensch, der seinen ergaunerten Reichtum für hehre Zwecke spendet. Nur um hintenrum die Überbevölkerung um zig Milliarden Köpfe zu dezimieren und – halt, nein, anders herum: um den zurückgebliebenen Teilen der Weltbevölkerung Bildung und Wissen aufzupfropfen und mit diesem Hintenrum, stopp, Hintergrund, sie in die schöne digitale Welt hineinzuschieben. Mürbe gemacht, kaufen sie dann windowsgeplagte Rechner und füttern sie mit den hinkenden und stinkenden Programmen aus dem Haus Microsoft, das seit seiner Erfindung und Geburt im Jahre 1975 auf den Namen Bill „Wollnashorn“ Gates hört und eingeschweißt ist.
Mutter IBM
Ganz alte, mit den Jahren reif, sehr reif gewordene Leute merken bei diesem Stichwort auf. Wie hart gewordene Nadeln piekst es ihnen ins Gedächtnis, denn sie alle sind mit den humpelnden und rumpelnden Produkten von Microsoft groß geworden, nachdem Gates alle erstklassigen Programme vom Markt geschossen hatte und nur leblose Hüllen zurückließ. Selbst die große Mutter IBM hatte Gates bis auf die Grundmauern aushöhlen können, weil er sein knarzendes und harzendes Betriebssystem MS-DOS auf deren Rechnern einpflanzen durfte. Heute ist dieses IBM, auf Spatzengröße geschrumpft, im Museum ausgestopft zu besichtigen.
Natürlich gibt es auch Schlechtes über ihn zu berichten. Beispielsweise will Bill „Auerochse“ Gates nur 0,02 Prozent seines mit allen Mitteln zusammengewürfelten und abgespeicherten Vermögens vererben und jedem seiner drei Kinder nur armselige zehn Millionen Dollar hinterlassen, damit sie sich wie einst ihr Erzeuger auf eigenen Füßen freischwimmen. Sehr richtig, nur: Geht so ein liebender Vater mit seinen Blagen um, der als liebender Vater doch nicht so mit seinen Blagen umgehen darf?! Womit sollen sie ihn denn dann, wenn er alt, schwach und Bill „Riesenalk“ Gates geworden ist, pflegen, füttern und windeln?!
Oder, anderer Beweis: Im Golf und im Bridge, die dieser Gates wie ein Nimmersatt ausübt, hat er es bis heute zu keiner marktbeherrschenden Stellung gebracht. Beides sind Disziplinen, in denen überbordender Weitblick und planetarische Rechenkraft erforderlich sind – Eigenschaften eines echten Wirtschaftskapitäns und wahren Computerfuzzis!
Q and not U
Wer also steckt hinter Bill „Quagga“ Gates, wenn er selbst es nicht sein kann? Man bedenke bitte sehr: Dieses vorgeblich binär denkende, von Bits und Bytes sich nährende Supergenie hat kein einziges lebensfähiges Smartphone, kein einziges gesundes Tablet erfunden, kein einziges Facebook oder Twitter, obwohl er seit dem 28. Oktober 1955 Zeit hatte! Stattdessen klebt er an PC, Notebook und Maus, knirschenden und krachenden Werkzeugen aus einem abgeräumten Jahrhundert. Ja, selbst die grafische Benutzeroberfläche Windows hat er von Apple gemopst und abgekupfert. Gibt es Bill „Lord-Howe-Waldralle“ Gates überhaupt?
Die Frage ist bis zur Neige berechtigt, doch um der Wirklichkeit die Ehre zu geben, sie geht denn doch ein paar Schritte an den wesentlichen Fakten vorbei. Dass Bill „Quastenflosser“ Gates wirklich existiert, dafür gibt es Beweise. Und einer genügt sogar: Die Coronapandemie, die unwiderleglich um die Erde läuft und die Menschheit gleich Microsoft im Würgegriff hat!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin