Die Wahrheit: Klingelingeling, der Eimermann!
Weltexklusiv: So vermeintlich geschützt verbarg sich Ex-Vizepräsident Mike Pence zu Jahresanfang im Keller des US-Kapitols.
In Stephen Colberts „Late Show“ berichtete der US-amerikanische Journalist Jonathan Karl kürzlich, dass er einige Fotos gesehen habe, die zeigten, wie der damalige US-Vizepräsident Mike Pence sich am 6. Januar 2021 in einem weitgehend kahlen Kellerraum des Kapitols vor dem weiter oben tobenden Lynchmob versteckt halte.
Diese gewiss interessanten, von einem Fotografen des Weißen Hauses aufgenommenen Bilder seien bislang leider nicht für die Veröffentlichung freigegeben worden. Er erwarte jedoch, sagte Karl, dass der zur Untersuchung des versuchten Staatsstreichs vom 6. Januar eingesetzte Kongressausschuss darauf bestehen werde, sich die Aufnahmen vorlegen zu lassen. Außerdem habe das gesamte amerikanische Volk ein Recht darauf, sie zu sehen.
Der Wahrheit ist es nun gelungen, zwei dieser historischen Fotos sicherzustellen. Sie beweisen, dass Pence in seinem Kellerversteck damals nichts unversucht ließ, um sich zu tarnen. Wir erinnern uns: Am 6. Januar sollte er im Kapitol Joe Bidens Wahlsieg amtlich beglaubigen – eine Zeremonie, bei der dem Vizepräsidenten verfassungsrechtlich bloß eine rein dekorative Rolle zusteht.
Dennoch war Pence von Donald Trump persönlich, telefonisch und via Twitter dazu gedrängt worden, das Wahlergebnis für ungültig zu erklären, weil es angeblich gefälscht worden sei. Beweise für diese Behauptung hatten Trump und seine Komplizen zwar nicht vorzulegen vermocht, aber es glückte ihnen, Pence als Verräter zu brandmarken.
Eskortiert ins Basement
Infolgedessen erstürmte eine vom Team Trump aufgehetzte Meute am 6. Januar mit dem Schlachtruf „Hang Mike Pence!“ das Kapitol. Um ganze Arbeit leisten zu können, hatte der Pöbel sogar einen Galgen mitgebracht. Dem geplanten Mordanschlag konnte Pence nur mit knapper Not entkommen, indem er sich von Sicherheitsbeamten ins Basement eskortieren ließ.
Wie wir jetzt sehen können, nahm er dort auf einer umgedrehten Bierkiste Platz und stülpte sich – vermutlich in der Annahme, dadurch unsichtbar zu werden – einen Plastikeimer über den Kopf. Übelgenommen hat Mike Pence seinem Chef dieses Vorkommnis nicht. Anstatt sofort den 25. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten zur Anwendung zu bringen und ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Putschisten Trump einzuleiten, wie es seine Pflicht gewesen wäre, verkroch Pence sich nach diesen Vorgängen in irgendein Mauseloch und bewahrte dort Stillschweigen.
Zuletzt hat er öffentlich bekundet, dass es eine Gemeinheit der Demokraten sei, immer wieder jenen „einen Tag im Januar“ ins Gespräch zu bringen. Einer Stellungnahme zu Trumps kürzlichen Lobesworten für den Lynchmob hat Pence sich hingegen enthalten. Es heißt, dass er die Hoffnung hege, Joe Bidens Nachfolge anzutreten. Doch was hätte das erbärmlichste Ohrfeigengesicht der westlichen Welt im Oval Office verloren? Mike Pence wird bleiben, was er seit dem 6. Januar 2021 ist: für immer im Eimer.
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