Die Wahrheit: Radlerin im Gegenwind
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die Pedale tretende Kanzlerin erfreuen.
Frau Merkel steht in den Pedalen
und stemmt sich in den Gegenwind.
So strampelt sie den Pfad, den schmalen,
auf dem die dicken Brocken sind.
Nix ist mit Fest-im-Sattel-Sitzen,
auch wenn sie sich noch kraftvoll gibt.
Sie muss sich auf den Lenker stützen:
rechts-links – und keiner, der sie schiebt.
Sturm Sigmar fasst sie von der Seite,
die AfD gewittert laut.
Und aus der Mecklenburger Heide
peitscht ihr der Regen auf die Haut.
Dazu hängt fett und mit Gestänker
noch Horst als Rucksack an ihr dran.
Der Juncker sitzt vorn auf dem Lenker,
und hintendrauf hockt Erdoğan.
Ein Reifen platt, ein Rad, das eiert.
Inzwischen klemmt fast jeder Gang.
Der Regen hat die Sicht verschleiert.
Sie? Hat sich noch mal angefeuert:
„Ich schaffe das! Doch … wo geht’s lang?
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