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Die WahrheitHellas ist überall

Ein Grexit – der Auszug des Griechen aus sich selbst – ist unmöglich, denn in jedem von uns steckt ein Grieche.

Foto: Rattelschneck

En masse gibt es momentan Spiel- und Spielgeldtheorien zu Griechenland. Kommt die Pleite? Kommt die Drachme 2.0? Zieht Mario Draghi als Statthalter auf der Akropolis ein? Was machen die Wochen- und Aktienmärkte? Unbeachtet blieb bis jetzt: In jedem von uns steckt mehr Grieche, als wir alle bislang zusammen dachten.

Denn jeder von uns ist doch irgendjemandem etwas schuldig – Liebe etwa oder einen selbstgehäkelten Topflappen. Schnell steht man beim Mitmenschen in der Kreide. Vulgo: Hellas kann nicht dichtmachen, es ist überall und in uns und deshalb auch die Wiege Europas. Und im Vorzeigeländle Deutschland, ja im gesamten deutschsprachigen Raum, leben und lebten schon immer die größten aller Griechen. Die Wahrheit stellt die Wichtigsten vor.

Margot „Feta“ Käßmann

Die Grande Dame der labernden Labkultur ist im Olymp des Sich-Labens angekommen und kriegt samt ihrer braunen Kulleraugen ab sofort ihre eigene Labersendung im ZDF, dem Zyklopdeutschen Fernsehen – seines Zeichens nach das wiederauferstandene griechische Staatsfernsehen im deutschen Sendegebiet. Motto des ZDF: „Mit dem Einen sieht man besser“.

Udo „Ouzó“ Jürgens

Der Grieche aus Österreich von nebenan, ja, der mit der tollen Tolle – leider ist Ouzó Jürgens zu früh abgesoffen in seinem Streben für die griechische Sache, für das Kinderbett der Demokratie und überhaupt. Trotzdem: Merci, Ouzó, efcharistó poli, denn, Zitat: „Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde.“ Daraus folgt: gar nichts.

Rainer „Piräus“ Langhans

Hartnäckig hält sich in Medienkreisen ein griechisch anmutendes Gerücht, das besagt, dass der große Kommunarde Langhans entweder aus Piräus oder aus Pirmasens komme. Keine der beiden Unterstellungen ist korrekt: Langhans stammt seit nun 75 Jahren aus Oschersleben/Bode bei Magdeburg, ist aber trotzdem ein waschechter Grieche. Warum? Weil er gern weiß trägt, die Farbe der Unschuld und diejenige Farbe im Farbenkreis, die mit allem, was sie angemischt hat, anschließend und bis in alle Ewigkeit nichts mehr zu tun haben will.

Heidi „Kassandra“ Klum

Griechenlands Next Topmodel kommt aus Bergisch Gladbach im Attisch-Bergischen Land. Diese kleinste griechische Großstadt mit 109.000 Einwohnern ist ein Mittelzentrum auf dem Umweg nach Athen und liegt seit der griechischen Gebietsreform 1975 im Rheinisch-Bergischen Kreis. Den Unkenrufen, dass 2016 beim GNTM-Finale in Bergisch Gladbach eine Bombe hochgehen wird, schenkt man auf beiden Seiten des Hades bis dato kein Gehör.

Carrell und Ratzinger

Diesen Alltime-Favourite-Modellen wohnt das typisch griechische unorthodoxe Moment inne. Carrell, die alte germanische Retsina-Nase, war Holländer und ist schon tot; Ratzinger ist immer noch einfach nur müde und in der daraus resultierenden Lethargie höchst hellenisch gestrickt.

Lena „Hossa“ Valaitis

Diese kapriziös wirkende, mystisch angehauchte und stimmgewaltige Deutsch-Litauerin wird oft für eine Griechin gehalten – und es stimmt! Die Sängerin lebte lange Jahre und verkleidet als Ivan Rebroff in einem Casting-Kloster am Berg Athos und gab erst 1981 mit „Johnny Blue“ ihre wahre, griechische und weibliche Identität preis. Hossa!

Peter „Dick“ Altmaier

Hierbei handelt es sich um einen sagenhaften Hünen, der gern durch die weiten Hallen des mystisch angehauchten Kanzlerinnentempels tanzt und ob seiner gravierenden Verpflichtung als Bundesminister für besondere Aufgaben auch schon mal tonnenschwere Eulen nach Athen trägt oder kiloweise Akten im Schuh in den laufenden NSA-Untersuchungsausschuss.

Beckenbauer und Blatter

Erst jetzt ist es endlich raus: Diese beiden flachgelegten, ballistischen Granden stecken hinter dem ominösen griechischen Fußballtitel von 2004, den außerhalb von Hellas niemand als Vorbote für weitere böse Überraschungen ansah. Jene damals grassierende, europaweite Sorglosigkeit machten sich die Herren Beckenbauer und Blatter zunutze – ausgestattet mit jeweils einer großen griechischen Wurstelseele. Beide Chargen wirtschafteten weiter munter vor sich hin: Blatter die Fifi runter, Beckenbauer ein bisschen mit bei Gazprom.

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