piwik no script img

Die WahrheitNachricht an die NSA

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit-Seite. Heute darf sich die Leserschaft an einem lyrischen Werk über Drohnen und Geheimdienste erfreuen.

„Den 'Zauberlehrling' geb ich nicht.“ Bild: ap

Mich braucht ihr nicht zu überwachen, /

ich schlafe eh die meiste Zeit. /

Für Stress und Krumme-Sachen-Machen /

steh ich – ich schwör’s euch! – nicht bereit. //

Ich weiß auch nicht, ob sich da Drohnen /

bei mir, der nur in Versen spricht, /

rein abhörtechnisch wirklich lohnen. /

Den „Zauberlehrling“ geb ich nicht. //

Dazu kommt noch: Ich kann nur brüllen! /

Fritz Weigles „Weltmacht Wachtel“ will, /

um seinen Wunschtraum zu erfüllen, /

skandiert sein und hat’s nicht gern still. //

Das wär nichts für Geheimdienstohren, /

das haute euch glatt in Fort Knox /

das Weltbild um die Transistoren! /

Das wär nichts für die Dolby-Box! //

Doch wie wär’s, wenn ich Deutschland schmähe?! /

Schriebt ihr mir dafür Punkte gut? /

Ihr rückt uns ja voll in die Nähe /

der gelben Schurkenstaatenbrut. //

Ja! Lasst uns halbe-halbe machen: /

Ich geb’s den Schurken in Berlin – /

und ihr lasst mich beim Überwachen /

vom Bett aus an den Strippen ziehn!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • J
    Jojas

    Hallo nochmal!

    Ich bin's, Jojas, von vorhin.

    Jetzt ist's mir wieder eingefallen

    Was ich hatte sagen wollen.

     

    Wollt' nur sagen:

    Ist mir alles egal

    Wir werden doch eh' alle seit Jahr und Tag

    nach Strich und Faden verarscht.

     

    Dass wir jetzt auch auspioniert werden

    Na, meine Fresse

    Das holt doch wirklich keine Katze

    Hinter'm Ofen vor.

  • J
    Jojas

    Dichten können tät' ich furchtbar gern'

    Doch leider fehlt's mir an des Dichter's Kern.

    Da wäre zum Beispiel mein Problem mit der Konstanz, was Rythmus, Metrum, Reim und wie sie alle heißen angeht.

     

    Das krieg' ich einfach nicht hin.

    Die ersten ein, zwei Zeilen: Kein Problem!

    Doch dann, oh weh!, dann ist's vorbei mit dem Singsang/

    Dann heißt's nur noch: Ab durch die Mitte.

     

    Scheiße ist das, echt Scheiße.

    Dabei wär' ich so gern' ein großer Dichter.

    Ein lyrischer Richter!

    Ein ironischer Schrifter!

     

    Ach! Was soll's ...!?

    Zum Thema wollt' ich noch was sagen

    aber hab' ich jetzt natürlich vergessen.

     

    Vielleicht fällt' mir 'was Neues ein?

    So auf die Schnelle, da bin ich gut!

     

    Nein, tut's nicht.

     

    Scheiße ist das, echt Scheiße.

    Dabei wär' ich gern ein großer Denker.

    Aber auch dafür reicht's nicht.

    Scheiße ist das, echt Scheiße.

    Dabei wär' ich so gern ein großer Denker.

  • A
    AlecLeCat

    ich tät gern meine daten haben

    aus reiner neugier was ich treibe

    wenn ich trinke bis zur neige

    und zum filmriss jeden abend

     

    auch generell zur analyse

    zur optimierung der performance

    als ob ich tagebücher schriebe

    wer denkt an bücher des george orwells

     

    liebe grüße

  • A
    anke

    Ich frage mich, ob so ein Dichter, /

    der Wachtellyrik kennt und liebt /

    - von wegen fröhliche Gesichter - /

    freiwillig den Père Joseph gibt? //

     

    Zumal, wenn eben jener Dichter /

    zu faul ist, morgens aufzusteh'n. /

    Man kennt doch solcherlei Gelichter! /

    Da könn't er doch gleicht glächen jehen! //

     

    Was dieser Umbach hier erdichtet, /

    das geht auf keine CD-Rom. /

    Wenn das wer dem Keith B. berichtet /

    lacht der sich bloß den Buckel kromm. //