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Die IslamistInnen Nora und Qaasim IlliRichtigstellung zu „Eine schrecklich nette Familie“

Wir haben an dieser Stelle geschrieben über die vollverschleierte Schweizerin Nora Illi aus Anne Wills Talkshow: „Drei Jahre später hätte sie beinahe noch eine größere Bühne bekommen: Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo habe er einen Anruf von Günther Jauch erhalten, sagte mir Qaasim Illi kürzlich, Pressesprecher des IZRS und Noras Mann. „Er wollte mit Nora eine Sondersendung machen. Nur sie und Günther. Was für eine Plattform das gewesen wäre!“

Doch Jauch habe darauf bestanden, dass die Hälfte der Sendung aus einer Homestory hätte bestehen müssen: daheim bei den Illis und ihren Kindern. „Das kam für uns nicht infrage. Zudem war es lächerlich, was die an Geld geboten haben. Nicht dass das eine Rolle gespielt hätte. Aber 8.000 Euro? Von Günther Jauch hätte ich wirklich mehr erwartet.“

Günter Jauch läßt uns wissen, dass es weder das Angebot gab, mit Frau Illi eine Sondersendung zu machen, bei der nur sie Gast gewesen wäre, noch dass auf einer Homestorie bestanden worden sei und hierfür 8.000.- € geboten worden sei. Herr Jauch selbst hat auch nie mit Herrn Illi gesprochen. Wir bedauern, daß wir Herrn Jauch nicht vor der Veröffentlichung gehört haben. Wir haben keinen Zweifel daran, daß seine Darstellung zutreffend ist.

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2 Kommentare

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  • Hm. Manchmal merke ich doch immer noch, dass ich kein geborener Wessi bin. An die Gefahr, die von der „Marke“ Illi droht, habe ich echt nicht gedacht.

     

    Ein Produkt kann noch so fragwürdig sein (VW-Autos, KiK-Mode, Exon-Öl) – wenn es im Werbefernsehen mit schönen Bildern zum ultimativen Glücksversprechen hochgejazzt wird, fängt beim geübten Konsumenten die Spucke an zu tropfen.

     

    Schade. Wäre schön gewesen, aber damit fällt ja wohl das Medium Fernsehen aus als Raum für eine intellektuelle Auseinandersetzung aus. Tja, da werden wir um ein Verbot wohl doch nicht drum herum kommen. Auch, wenn das heißt, dass sich gewisse Fronten nicht vermeiden lassen werden: Wir gegen die. Werbung muss schließlich sein. Und wenn der Zuschauer nicht zum konditionierten Schäferhund verkommen darf, dann geht der freie Westen womöglich innerhalb weniger Tage bankrott.

     

    Apropos: Die irrige Annahme, es seien einzelne charismatische Männer, die den Kampf gegen einen vermeintlichen oder tatsächlichen Gegner entscheiden, teilt Nora Illi mit erstaunlich vielen Bundesbürgern. Die Unsitte, das Begehren von schweren Kriegsverbrechen als Pragmatismus zu verkaufen, ist auch nicht auf einzelne Islamisten begrenzt. Selbst Obama hat den Anführer einer „Kriegspartei“ kurzerhand ermorden lassen, ohne dass es auch nur einen Prozess gegeben hätte gegen ihn.Auch die Hinterbliebenen der Tanklaster-Opfer von Kundus und der bombardierten afghanischen Hochzeitsfeier warten heute noch auf ihre Entschädigun. Und die Krankenhäuser, die als Kollateralschaden gelten, wurden auch nicht wieder aufgebaut bisher. Sie können sich also nicht um jene Menschen kümmern, die durch Uranmunition verstrahlt wurden. Der Pragmatismus westlicher Prägung will es angeblich so.

     

    Wenn ich so drüber nachdenke, glaube ich fast: Das mit der Auseinandersetzung geht nicht nur wegen der Werbung nicht. Immerhin: In einem darf "der Westen" sich einig sein mit Nora I.: Selbst schleppen geht natürlich gar nicht.

  • Die beiden scheinen weniger geläutert zu sein, ob ihres früheren, sündigen (echt?) Lebensstils, als einfach nur ein wenig neurotisch, psychotisch, oder was auch immer. Die gehören nicht ins Rampenlicht.