Deutschlands größter Umweltverband: Krüger ist neuer Nabu-Chef
Jörg-Andreas Krüger hat das Amt am Mittwoch von seinem Vorgänger Olaf Tschimpke übernommen. Auch Krüger kritisiert die Agrarpolitik.
Krüger war die vergangenen sechs Jahre beim Umweltverband WWF tätig, zuletzt in der Position als Geschäftsführer „Ökologischer Fußabdruck“. Von 2004 bis 2013 war Krüger Fachbereichsleiter für Naturschutz- und Umweltpolitik im Nabu-Bundesverband, seit 2010 zusätzlich in der Funktion als stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Seit 1982 ist der in Niedersachsen geborene studierte Diplomingenieur für Landschaftsarchitektur und ausgebildete Verwaltungsbeamte Mitglied im Nabu.
Krüger hatte sich kurz nach seiner Wahl Anfang November für einen direkteren Dialog mit Landwirten ausgesprochen. „Ich bin überzeugt, dass wir mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft nur gemeinsam erhalten können. Ich bin bereit, daran mitzuwirken, dass die Gräben weniger tief werden“, so Krüger.
Allerdings führe kein Weg daran vorbei, dass die EU-Agrarfinanzen so ausgerichtet werden, dass sie mehr Umweltschutz unterstützen. Angesichts des Insekten- und Vogelsterbens dulde das keinen Aufschub. Die Landwirtschaft brauche eine Zukunftsperspektive.
Viele Landwirtinnen und Landwirte arbeiteten bereits mit neuen Ideen und Konzepten daran, der Natur wieder mehr Raum zu geben. „Ich erwarte auch vom Bauernverband konkrete Lösungsvorschläge, wie er sich eine zukunftsfähige Agrarförderung unter Berücksichtigung des Erhalts unserer Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt vorstellt“, so der Nabu-Präsident.
Der Nabu fordert, EU-Steuergelder für die Landwirtschaft künftig stärker an Leistungen und Maßnahmen für den Schutz von Wasser, Klima und Arten zu binden. Der Umweltverband hat nach eigenen Angaben etwa 700.000 Mitglieder und Förderer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Energiewende in Deutschland
Erneuerbare erreichen Rekord-Anteil
Parteiprogramme für die Bundestagswahl
Die Groko ist noch nicht gesetzt