Deutschlands größter Umweltverband: Krüger ist neuer Nabu-Chef

Jörg-Andreas Krüger hat das Amt am Mittwoch von seinem Vorgänger Olaf Tschimpke übernommen. Auch Krüger kritisiert die Agrarpolitik.

Potrait des neuen NaBu-Chefs

Jörg-Andreas Krüger als neuer Nabu-Chef spricht sich für einen direkteren Dialog mit Landwirten aus Foto: Wolfgang Krumm/dpa

BERLIN taz | Deutschlands größte Umweltorganisation, der Naturschutzbund (Nabu), hat einen neuen Präsidenten: Jörg-Andreas Krüger hat am Mittwoch den „Staffelstab“ von seinem Vorgänger Olaf Tschimpke übernommen, der nach 16 Jahren nicht mehr für das Amt kandidiert hatte.

Krüger war die vergangenen sechs Jahre beim Umweltverband WWF tätig, zuletzt in der Position als Geschäftsführer „Ökologischer Fußabdruck“. Von 2004 bis 2013 war Krüger Fachbereichsleiter für Naturschutz- und Umweltpolitik im Nabu-Bundesverband, seit 2010 zusätzlich in der Funktion als stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Seit 1982 ist der in Niedersachsen geborene studierte Diplomingenieur für Landschaftsarchitektur und ausgebildete Verwaltungsbeamte Mitglied im Nabu.

Krüger hatte sich kurz nach seiner Wahl Anfang November für einen direkteren Dialog mit Landwirten ausgesprochen. „Ich bin überzeugt, dass wir mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft nur gemeinsam erhalten können. Ich bin bereit, daran mitzuwirken, dass die Gräben weniger tief werden“, so Krüger.

Allerdings führe kein Weg daran vorbei, dass die EU-Agrarfinanzen so ausgerichtet werden, dass sie mehr Umweltschutz unterstützen. Angesichts des Insekten- und Vogelsterbens dulde das keinen Aufschub. Die Landwirtschaft brauche eine Zukunftsperspektive.

Viele Landwirtinnen und Landwirte arbeiteten bereits mit neuen Ideen und Konzepten daran, der Natur wieder mehr Raum zu geben. „Ich erwarte auch vom Bauernverband konkrete Lösungsvorschläge, wie er sich eine zukunftsfähige Agrarförderung unter Berücksichtigung des Erhalts unserer Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt vorstellt“, so der Nabu-Präsident.

Der Nabu fordert, EU-Steuergelder für die Landwirtschaft künftig stärker an Leistungen und Maßnahmen für den Schutz von Wasser, Klima und Arten zu binden. Der Umweltverband hat nach eigenen Angaben etwa 700.000 Mitglieder und Förderer.

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