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Deutschlands größte DemonstrationenWas Menschen bewegt

Mit mehr als 240.000 Menschen war #Unteilbar eine der größten Demos in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Eine – unvollständige – Chronologie.

Über 240.000 sollen bei der #Unteilbar-Demo am 13. Oktober in Berlin auf der Straße gewesen sein Foto: dpa

Friedensbewegung

17. April 1958: In Hamburg protestieren etwa 150.000 Menschen gegen den „Atomtod“.

10. Oktober 1981: Etwa 300.000 Menschen demonstrieren im Bonner Hofgarten gegen den NATO-Doppelbeschluss

10. Juni 1982: Anlässlich eines Staatsbesuches des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan demonstrieren bis zu 400.000 Menschen auf den Bonner Rheinwiesen.

22. Oktober 1983: Erneut gegen den NATO-Doppelbeschluss und wieder im Bonner Hofgarten – und drumherum – demonstrieren bis zu 500.000 Menschen. In Hamburg sind es zeitgleich 400.000.

26. Januar 1991: In Bonn demonstrieren 200.000 Menschen gegen den zweiten Golfkrieg.

15. Februar 2003: Berlin erlebt die wohl bislang größte Friedenskundgebung in der bundesdeutschen Geschichte. Diesmal spricht selbst die Polizei von 500.000 TeilnehmerInnen, die gegen einen drohenden Irak-Krieg protestieren. Die Veranstalter gehen von einer noch höheren Zahl aus.

Ökologiebewegung

28. Februar 1981: In der schleswig-holsteinischen Wilstermarsch protestieren bis zu 100.000 Menschen gegen den Bau des AKW Brokdorf.

24. April 2010: An einer Menschenkette zwischen den AKWs Brunsbüttel, Brokdorf und Krümmel beteiligen sich rund 120.000 AtomkraftgegnerInnen.

26. März 2011: Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima demonstrieren in Berlin 120.000 Menschen für den Atomausstieg, 50.000 sind es in Hamburg, in Köln und München jeweils 40.000.

Grund- und Freiheitsrechte

11. Mai 1968: Mit einem „Sternmarsch auf Bonn“ protestieren Zehntausende gegen die Notstandsgesetze. Wie viele es genau sind, ist strittig: Die Veranstalter sprechen von 70.000 Menschen, die Polizei von 20.000.

16. Oktober – 20. November 1989: Woche für Woche beteiligen sich mehr DDR-BürgerInnen an den Montagsdemonstrationen in Leipzig, schließlich sind es mehr als 320.000.

4. November 1989: Zwischen 500.000 und einer Million Menschen – die Zählungen weichen bis heute stark voneinander ab – demonstrieren auf dem Berliner Alexanderplatz für Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Es ist die erste offiziell genehmigte Demonstration in der DDR, die nicht vom Machtapparat ausgerichtet wird.

18. November 1992: Unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ demonstrieren etwa 350.000 Menschen in Berlin gegen Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit.

16. Dezember 1992: 400.000 Menschen in München nehmen an der ersten Lichterketten-Demonstrationen gegen Fremdenhass, Rechtsradikalismus und Antisemitismus teil.

9. November 2000: Mehr als 200.000 Menschen demonstrieren in Berlin „für Menschlichkeit und Toleranz“.

13. Oktober 2018: Knapp 250.000 Menschen gehen in Berlin unter dem Motto “unteilbar – solidarität statt ausgrenzung“ für eine offene und freie Gesellschaft auf die Straße.

Arbeit & Soziales

28.10.1993: Aufgerufen von derIG Bau-Steine-Erden fordern 120.000 Bauleute in Bonn: „Hände weg vom Schlechtwettergeld!“

15. Juni 1996: Etwa 350.000 Menschen folgen dem Aufruf der Gewerkschaften und demonstrieren in Bonn gegen Sozialabbau.

14. Februar 1997: Für den Erhalt der Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau reihen 220.000 Menschen im Ruhrgebiet in ein 93,1 Kilometer langes „Band der Solidarität“ ein, das von Neukirchen-Vluyn bis Lünen reicht.

3. November 2003: Etwa 100.000 Unzufriedene protestieren in Berlin gegen die Agenda 2010.

3. April 2004: Diesmal bringt der Unmut gegen die Agenda 2010 knapp 250.000 Menschen in Berlin auf die Straße. In Stuttgart sind es 140.000, in Köln 100.000.

10. Oktober 2015: Gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA demonstrieren nach Veranstalterangaben 250.000 Menschen, die Polizei will 150.000 gezählt haben.

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10 Kommentare

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  • Eigentlich bedauerlich, wie viel Energie von den Bürgern aufgebracht wird, um auf Missstände hinzuweisen, was dann von der Politik lange, oder gar nicht gehört wird...

    • @DerLetzteLöschtDasLicht:

      Nie vergessen: Demos sind wie Internet-Umfragen - deutlich, aber selten repräsentativ.

  • Wo ist die Menschenkette der einen Million gegen die Stationierung der Pershings Anfang der 1980er Jahre?

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @resto:

      Nun ja, da trügt wohl etwas die Erinnerung. Auch wenn die Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm am 22. Oktober 1983 war keine "der einen Million". Die Schätzungen reichen von 200.000 bis 400.000 Menschen, die damals dabei waren. Was allerdings auch schon eine ganze Menge ist. Von daher hätte diese Menschenkette tatsächlich gut in die obige Aufstellung gepasst.

    • @resto:

      Seien wir nachsichtig.

      Da trug de Jung mit 14 noch kurze Hosen. Woll.

  • Gewaltfreie Demonstrationen unserer Bevölkerung auf den Straßen für oder gegen etwas sind in unserem Land eine erprobte gute und manchmal auch sehr wirkungsvolle demokratische Möglichkeit die Politik der Regierung Grenzen zu setzen.

    Um wieviel größer wäre wohl der Nutzen für unsere Gesellschaft, wenn sich all die bereits vorhandenen und die noch neu zu gründenden "Alternativen Freiwilligen Netzwerke" AFN zu einem freien "Bundes Bürger Bund" BBB unter dem Dach des "Bundes Bürger Senat" BBS versammeln.

    Zunächst einmal auch nur außerhalb des Parlament als demokratischer Rechtsbund vertreten, um in Ruhe zu einer Lobby der individuellen-, kreativen- und schöpferischen Fähigkeiten jedes Einzelnen, eben einer echten "Alternative für die Bundesrepublik" AfB heran zu reifen.

    • @Frank Mögling:

      Danke, von 'Alternativen' hab ich erst mal genug...

  • Ja wie*¿* “Friedensbewegung



    17. April 1958: In Hamburg protestieren etwa 150.000 Menschen gegen den „Atomtod“.



    &



    10. Oktober 1981: Etwa 300.000

    Jung. Da war doch was. Dazwischen.



    Aber klar doch. Friedensklärchen mit Kapotthut



    & Heinrich Böll mit Baskenmütze!



    & Aber Hallo!



    “Benda hahaha - Benda - Wir kommen!



    Wir sind eine keine kleine radikale Minderheit



    No No Notstands No - Ho-Ho-Ho Tschi Ming! etc ff“



    & have a look



    “Was die Linken riefen



    Ein Berliner Abc der Sprechchöre“



    www.zeit.de/1969/0...-die-linken-riefen



    &



    Ooch Klar. 1966/68! Jung - Du Pascalchen - inne Windel - kerr!



    &



    Wir - auffe Hofgartenwiese - wa!



    &Däh!



    Die Schlapphüte fotografieren sich aussem Schloß nen Wolf! Newahr.



    Normal.



    & Däh! Deswegen. Sternmarsch!!



    “Dennoch breitete sich zunehmend in der Bevölkerung die Sorge aus, die Notstandsgesetze bedeuteten ein neues Ermächtigungsgesetz. Gewerkschaften, FDP, das Kuratorium „Notstand der Demokratie“ und besonders die Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre mit SDS und LSD opponierten gegen die auf parlamentarische Weise nicht verhinderbaren Pläne.

    Doch gerade die festgestellte Unruhe in der Jugend, über die am 9. Februar 1968 der Bundestag debattierte, führte auch dazu, dass das Parlament mit großer Mehrheit seine Absicht bekundete, die rechtsstaatliche Ordnung zu schützen und noch vor der Sommerpause die Notstandsverfassung zu verabschieden. Mit den Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968 und den teilweise massiven Ausschreitungen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 spitzte sich die Situation zu. In einem Sternmarsch nach Bonn demonstrierten am 11. Mai 1968 Zehntausende weitgehend friedlich gegen die Notstandsgesetze, die sie als nicht hinnehmbare Eingriffsmöglichkeit der Staatsorgane in die Grundrechte ansahen und die von ihnen abgelehnt wurden.…“



    de.wikipedia.org/w...e_Notstandsgesetze

    ff - Aber Hallo!

    • @Lowandorder:

      ff

      “Sternmarsch nach Bonn



      Vor 40 Jahren protestierten mehrere 10.000 Demonstranten gegen die Notstandsgesetze“



      Darunter waren - die ganzen linken Profs. sowieso - aber auch die gsnze Freiburger Schule - Horst Ehmke Konrad Hesse Peter Häberle - etcdabei!



      www.deutschlandfun...:article_id=126237

      & Däh! “Nu Natalie - komms du!



      Pascal Beucker!“ Newahr. Normal.

      “Die größten Demonstrationen



      Was Menschen bewegt



      Mit mehr als 240.000 Menschen war #Unteilbar eine der größten Demos in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Eine – unvollständige* – Chronologie.“

      * Liggers. Darauf kannste aber einen lassen! Newahr. Normal. Schonn.

      • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
        @Lowandorder:

        Dir ist aber schon aufgefallen, dass der Sternmarsch gegen die Notstandsgesetze in der Aufzählung keineswegs fehlt, oder?