Deutsches Schulbarometer zu Corona: Pandemie belastet Lehrkräfte
Laut einer Umfrage sind Lehrkräfte überlastet – vor allem in NRW. Schülerinnen und Schüler können sich schlechter konzentrieren und sind aggressiver.
![Mädchen in der Schule macht einen Lollitest Mädchen in der Schule macht einen Lollitest](https://taz.de/picture/5605985/14/241225578-1.jpg)
Der Umfrage zufolge stehen aber bundesweit fast alle Lehrerinnen und Lehrer im dritten Pandemie-Jahr am Rand der Erschöpfung. Fast neun von zehn Lehrkräften in Deutschland fühlen sich persönlich stark oder sogar sehr stark beruflich strapaziert. Die meisten dehnen ihre Arbeit auf die Wochenenden aus und sehen dennoch vor allem klaffende Lücken im Lern- und Lehrplan.
In NRW schätzten insgesamt 85 Prozent der befragten Lehrer ihre persönliche Arbeitsbelastung als stark oder sehr stark ein – leicht mehr als im bundesweiten Durchschnitt (84 Prozent). Etwa jede zweite Lehrkraft in Deutschland sieht sich körperlich (62 Prozent) oder mental erschöpft (46 Prozent). Dennoch äußerten sich drei von vier befragten Lehrerinnen und Lehrern noch immer zufrieden mit ihrem Job – in NRW mit 67 Prozent allerdings weniger als im bundesweiten Durchschnitt (74 Prozent).
Nicht nur in den Kollegien zeigen sich die Spuren der Corona-Belastung. Der Anteil ihrer Schüler mit „deutlichen Lernrückständen“ wird von den Lehrern allerdings sehr unterschiedlich beziffert. Im Mittelwert sehen 41 Prozent aller befragten Pädagogen deutliche Lernrückstände – in der Länderauswertung liegt NRW hier mit 47 Prozent wiederum am höchsten.
Zudem haben fast alle Lehrkräfte in Deutschland (95 Prozent) seit Beginn der Pandemie zunehmende Verhaltensauffälligkeiten bei ihren Schülern beobachtet. Viele hätten wachsende Probleme, sich zu konzentrieren oder zu motivieren, heißt es in der Auswertung. Deutlich zugenommen hat demnach auch die Aggressivität bei den Schülern.
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