Deutsche Plakatkampagne in Afghanistan: Bitte nicht herkommen
Es gebe kein leichtes Leben in Deutschland: Das Auswärtige Amt versucht mit einer Plakatkampagne, Afghanen von der Einreise nach Europa abzuhalten.

„Glauben Sie nicht den von Menschenhändlern bewusst verbreiteten Gerüchten und Falschinformationen über eine angebliche leichte Reise und ein leichtes Leben in Deutschland“, heißt es dort. „Riskieren Sie nicht ihr Leben bei dem Versuch, nach Europa zu flüchten. Menschenhändler sind Kriminelle, die nur an Geld interessiert sind.“
Das Auswärtige Amte hatte Ende Oktober die Kampagne angekündigt. Viele Afghanen hätten teilweise realitätsferne Vorstellungen über Asyl in Deutschland, dem solle ein realistisches Bild entgegengestellt werden.
In Kabul fanden die Plakate ein geteiltes Echo. Es helfe den Menschen, ihre Pläne zu überdenken, sagte der Ladenbesitzer Abdul Matin. Er persönlich wolle in Afghanistan bleiben. Das Risiko sei zu groß. Bilal Ahmad, ein arbeitsloser Universitätsabsolvent, sagte hingegen, so lange es keine Sicherheit und Arbeit gebe, würden die Leute weiterhin nach Europa fliehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
CSD-Absage der Bundestagsverwaltung
Klöckner macht Kulturkampf
Konservative Politik
Arbeit für die Aufräumer
Demo gegen Krieg in Gaza und Iran
Faschismus befreit nicht vom Faschismus
Krieg in der Ukraine
„Das ist nichts anderes als Völkermord“
Nukleare Aufrüstung in Deutschland
Die permanente Drohkulisse
Queere Sichtbarkeit
Bundestagsgruppe darf nicht zum CSD