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Der taz-Wahlcheck (13)Mit Herz und Merkel

Die Parteien treten mit unterschiedlichen Positionen zur Wahl an. Wirklich? Die taz hat die Programme thematisch durchforstet. Zum Abschluss: das Fazit.

Ja doch, haben wir jetzt verstanden, die Botschaften Bild: dpa

CDU/CSU: Gut geeignet für Wähler, die allenfalls ein bisschen modern denken, lieber aber alles beim alten belassen und im Zweifel darauf verlassen, dass eine es – unabhängig vom Programm – schon richten wird: Angela Merkel.

SPD: Gut geeignet für Wähler, die eine klassische und – ja doch – linke Politik mit Herz für die Schwächeren wünschen und darauf vertrauen wollen, dass die SPD in einer Regierung nicht doch wieder alles anders macht.

FDP: Gut geeignet für Wähler, die die Freiheit behalten wollen, alles für sich selbst zu regeln, und die darauf vertrauen, dass, wenn alle das machen, alles gut wird, weil dann niemand nie staatliche Hilfe braucht. Und für Kaffeetrinker.

Grüne: Gut geeignet für Wähler, die für eine ökologische und – ja doch – linke Politik mit Herz für die Schwächeren auch mehr Steuern zahlen würden und die darauf vertrauen, dass die Grünen in einer Regierung nicht doch wieder alles anders macht.

Linkspartei: Gut geeignet für Wähler, die eine klassisch linke Politik mit Herz für die Schwächeren wünschen und darauf vertrauen, dass sich die Frage, wie das alles finanziert werden soll für eine Oppositionspartei eh nicht stellt.

Piraten: Gut geeignet für Wähler, die eine irgendwie – ja, auch – linke Politik mit dem Freiheitsdrang der FDP kombinieren wollen, und die darauf vertrauen, dass sich im Internet Lösungen für alles finden.

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9 Kommentare

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  • So so sie sieht Ihr Fazit aus,die Parteien die am engsten mit Folterer,Mördern und Kriegstreibern,ja die selbst nicht davor zurückschrecken die eigenen Bevölkerung zu verraten und die Arbeitnehmer ausrauben so das sie selbst im Alter nicht mehr anständig überleben können,halten sie also für die optimale Wahl.

    In den letzten dreißig Jahren sind mit der Hilfe der regierenden Parteien in Westdeutschland 100tausende Menschen aus niedrigsten Beweggründen im nahen Osten umgebracht worden ,noch heute werden dort wo diese willfährigen interveniert haben, tausende im Monat massakriert diese Leute sollen also Deutschland weiter regieren.

  • DF
    Danke für den Wahlbefehl ! Aber nei, Danke.

    Ich wähle dann mal die AfD. Die fehlt in der taz, was verständlich ist und was ich nicht kritisiere. Wahlbefehle sollte man allerdings ruhig ehrlicher aussprechen. Wer sich darüber aufregt, der weiß nicht was er liest. Es ist in etwas das:

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/lasst_die_taz_in_ruhe

  • Macht den Wahltag zum "Zahltag"! Falsche Schlussfolgerung „Wahlverzicht“

    Richtig, die Parteien vermuten Mehrheiten beim Typus "grenzdebile Vollidioten"!

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    Wenn die dann "nicht zur Wahl gehen", geben sie ihren Verhöhnern ein Stück weit recht mit der Niveauzuschreibung. Hinzu die Möglichkeit weiterzumachen wie bisher.

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    Besser wäre, wir machten "Wahlzettel zu Denkzetteln"!

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    Wahltag ist Zahltag ! Also zahlt es ihnen heim. Mitsamt ihrer Politikverweigerung und Vetternwirtschaft (sichtbar auch an der Agenturauswahl der Parteien).

    "Steuererhöhungen nötig..." sagen die einen, denken die anderen.

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    Für Griechenland, (und Zypern, Spanien, Italien, Frankreich), für die 1., 2., 3., (x+n) -Tranche der "Rettung", nur nicht für die Deutschen, (das wiederum sagt uns niemand, aber wer wissen will, der weis es)

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    Wahltag ist Zahltag. Alternativen gibt es genügend.

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    Es muss krachen und die Blockparteien schmerzen ohne Grenzen. Wie uns ihre grenzen- und hirnlose Haftungsorgie.

  • S
    Sören

    SPD und Grünen fehlt offenbar eine komplett durchdachte Strategie für den Wahlkampf, sonst müssten sie sich nicht so verzweifelt auf jeden "Ausrutscher" der Koalition stürzen, wie Schäuble´s Bemerkung zu Griechenland. Auch scheint man nie wirklich überlegt zu haben, wie man mit der Beliebtheit der Kanzlerin umgehen soll.

     

    Das ist schade, weil die Koalition einen innenpolitischen Stillstand zu verantworten hat, mit der Aussetzung der Wehrpflicht als positiver Ausnahme. Eine Besserung ist hier auch nicht in Sicht, es drohen also weitere 4 Jahre Stillstand.

     

    Die Piraten haben am ehesten das Potential, in den Bundestag einzuziehen. Aber zwei Dinge stehen ihnen im Weg: Zum einen sind ihre Themen rund um das Internet vor allem für jüngere Menschen interessant; aber in dieser Gruppe ist die Wahlbeteiligung deutlich geringer als bei Älteren. Zum anderen spielen die "Brot und Butter-Themen bei der Wahlentscheidung eine deutlich wichtigere Rolle als andere Themen. Dort hat die Partei aber wenig zu sagen, und kaum originelle Ideen.

  • Die Bundestagswahl ist die Möglichkeit mit der Unfähigkeit der Blockparteien abzurechnen.

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    Die ständig wiederholten, angeblichen Beliebtheitswerte für Kanzlerin Merkel ändern an den sozialen wie fiskalischen Zuständen unseres Gemeinwohls auch nach dem 22. Sept. nichts - egal, welche politische Konstellation dann auch immer tätig ist.

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    Die negativen Fakten sind einfach nicht von der Hand zu weisen:

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    Exorbitante Staatsverschuldung, EU-Dauerbankenrettungsszenario, Fiskalpakte,

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    Niedriglohn-u., Hartz-IV-Ausbau, Schlechte Renten, Aufstockungsverdummung,

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    EU-Arbeitnehmerzuzug, Multikultiproblem, konträr überbordende Pensionslasten,

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    Energie- u. Lebenshaltungskostenteuerung, Kinderarmut u. Herdprämie,

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    Atomaltlastenentsorgung, Afghanistankriegsspiele u. Drohnendesaster, falsche Wahlversprechen,

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    US-Dauerausspähung, Bildungsmisere-Baustellen über Baustellen.

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    Hauptsache ist, dass die Beliebtheitswerte für Merkel werden von der Presse hochgejubelt !!!

  • CDU/CSU: Gut geeignet für Wähler, die finden, dass es Deutschland gut geht und mit politischen Entscheidungen solange Warten wollen, bis es nur noch 1 Alternative gibt.

     

    SPD: Gut geeignet für Wähler, die sich gern Belügen lassen und Hart 4 gut finden.

     

    FDP: Gut geeignet für Wähler, die "Besserverdiener" sind.

     

    Grüne: Gut geeignet für Wähler, die gerne mitschwimmen.

     

    Linkspartei: Gut geeignet für Wähler, die die marktorientierte Politik nicht länger ertragen wollen und stattdessen wieder die Menschen in den Fokus rücken möchten.

     

    Piraten: Gut geeignet für Wähler, die alle politischen Entscheidungen und Diskussionen transparent und offen gelegt sehen möchten und die staatliche Kontrolle der Wirtschaft intensivieren und der Bürger reduzieren möchten.

     

    Fixed!

  • Lange nicht mehr so eine Scheisse bei euch gelesen, das ist schon fast fahrlaessig, hoffentlich basiert niemand hierauf seine Wahlentscheidung. Dabei war der Rest der Serie groesstenteils nett.

     

    Gerade auf den beiden Parteien, bei denen man tatsaechlich noch hoffen kann, dass sie fuer die Mehrheit der Menschen etwas verbessern, wird hier sachunkundig herumgehackt: Die Piraten versuchen, die Demokratie mit modernen technischen Moeglichkeiten wieder naeher an die Menschen zu bringen, das ist ein Riesengewinn fuer die Demokratie und nicht einfach nur "irgendwas mit Internet". Sie lassen sich dabei nicht stimmig im klassischen links/rechts Schema einordnen.

    Die Plaene der Linkspartei sind nicht unfinanzierbar, nur haben Millionaerssteuer und Finanztransaktionssteuer eben recht einflussreiche Gegner -- Einfluss bis zur taz vielleicht sogar?

    • @Kilian:

      Da kann ich dir nur zustimmen!

  • V
    Vale

    Und wer die Parteien sogar noch besser einschätzen möchte, als es mit diesem äußerst hoch qualitativen Vergleich möglich ist, informiere sich hier weiter: http://www.titanic-magazin.de/typo3temp/pics/5e3853c749.jpg