Der neue Papst auf X: Leo XIV. teilte kritische Artikel über Vance und Trump
Vor seiner Wahl teilte der Pontifex Beiträge, in denen der US-Präsident und sein Vize kritisiert werden. Der Vatikan bestätigte die Echtheit.

Der Vatikan bestätigte am Donnerstag, dass der X-Account echt ist und dem in Chicago geborenen ehemaligen Kardinal und neuen Papst gehört.
Prevost kritisierte in dem Beitrag bei X, dass Vance sich auf die katholische Lehre berief, um Washingtons massive Streichung der Auslandshilfen nach der Amtsübernahme Trumps zu rechtfertigen. Der 2019 zum Katholizismus konvertierte Vizepräsident hatte argumentiert, dass Christen zuerst ihre Familie lieben sollten, bevor sie sich um den Rest der Welt kümmern.
Er berief sich dabei auf ein Zitat des Theologen und Philosophen Thomas von Aquin aus dem 12. Jahrhundert, wonach die Liebe zu anderen Menschen einer Ordnung folgen muss.
Wenige Tage später nahm Prevost Bezug auf einen Artikel, in dem sich Vance zur Kritik des verstorbenen Papsts Franziskus an den Massenabschiebungen der US-Regierung geäußert hatte.
Als letzte Aktivität vor seiner Wahl zum Papst teilte der Kardinal den Beitrag eines Nutzers, der die irrtümliche Abschiebung eines Migranten nach El Salvador durch die US-Regierung kritisierte.
Trump und Vance erwähnten bei ihren Glückwünschen für Prevost nach dessen Wahl zum Papst die Beiträge nicht.
Vance, der Franziskus am Ostersonntag wenige Stunden vor dessen Tod kurz getroffen hatte, erklärte am Donnerstag bei X mit Blick auf den neuen Papst: „Möge Gott ihn segnen!“ Er sei sicher, dass „Millionen amerikanischer Katholiken und andere Christen für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten werden“.
Trump erklärte, es sei eine „große Ehre“ für die Vereinigten Staaten, dass der US-Kardinal „zum ersten amerikanischen Papst“ gewählt worden sei. Er freue sich darauf, den neuen Papst zu treffen. „Das wird ein sehr bedeutender Moment“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Parteitag der Linkspartei
Nach dem Wunder
Architektur nach der Nazi-Zeit
Lieblose Städte, kalte Städte
Habemus Papam
Er will das Böse nicht gewinnen lassen
Klage gegen Einstufung
Verfassungsschutz nennt AfD vorläufig nicht mehr rechtsextrem
Friedrich Merz und sein Naziopa
Kann Merz als Bundeskanzler dazu weiter schweigen?
Deutsch-polnische Grenze
Einfach mal dicht gemacht