Der „Clanland“-Macher im Interview: „Wie soll ich entspannt sein?“
Mohamed Chahrour ist mit den Vorurteilen, die viele „Deutsche“ gegen „Araber“ haben, aufgewachsen. In seinem Podcast arbeitet er damit.
taz: Herr Chahrour, Ihr Podcast „Clanland“ ist gerade in aller Munde. Meine Lieblingsrubrik ist ja „Das Vorurteil der Woche“. Da stellen Sie und Ihr Mitautor Marcus Staiger teilweise bizarre Vorurteile vor. Am Ende kommt oft raus, dass das einerseits Quatsch ist, andererseits oft ein Körnchen Wahrheit drin steckt.
Mohamed Chahrour: Ja, fast immer ist etwas Wahres dran. Aber oft fällt einem auch ein Gegenbeispiel ein. Zum Beispiel gab es von mir lange das Vorurteil, dass man bei Deutschen zu Hause nie mitessen darf. Das habe ich als Kind so oft erlebt. Ich wurde nach Hause geschickt. Oder ich wurde allein gelassen in dem fremden Kinderzimmer, die Mutter hat gesagt: So, der Matthias muss jetzt essen, du musst leider hier bleiben. Oder es wurde gesagt, wenn der Mohamed gegangen ist, gibt es Abendessen.
Krass.
Ja. Bei uns zu Hause war und ist es das Gegenteil: Meine Freunde mussten und müssen mitessen! Sie dürfen nicht gehen, bevor sie gegessen haben! Dann gibt es noch Nachtisch und und und. Das ist die arabische Kultur, das ist dieser Kulturclash. Aber okay, wenn ich jetzt bei Marcus zu Hause bin, muss ich auch essen.
Ha! Im deutschen Haushalt?
Der Mensch: Mohamed Chahrour, 1993 geboren in Berlin, ist das sechste von acht Kindern. Er wuchs in Tempelhof in einer kleinen 3-Zimmer-Wohnung auf. Seine Eltern waren in den 80er Jahren als Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Libanon nach Berlin gekommen und hatten lange Jahre nur einen Duldungsstatus und Arbeitsverbot. Der Vater ist Tischler und Musiker, die Mutter Schneiderin. Die Schule verließ Mohamed Chahrour mit einem „relativ schlechten Hauptschulabschluss“, wie er sagt.
Die Musik: Als HipHop-Produzent hatte er mehrere Chartserfolge, unter anderem produzierte er Songs für das „Monument“-Album des Rappers Kollegah. Auch in Frankreich war er als Produzent erfolgreich. 2020 veröffentlichte er die klassisch inspirierte Single „Un tout dernier cadeau“, auch die Musik zum Podcast „Clanland“ ist von ihm.
Die Clans: Einem breiten Publikum bekannt wurde Mohamed Chahrour mit dem Radio-Fritz-Podcast „Clanland“, der zwischenzeitlich bei Spotify der meistgehörte in Deutschland war. Zusammen mit dem Journalisten Marcus Staiger spricht er darin vor allem mit Angehörigen von sogenannten arabischen Clans über Vorurteile, die vielen Gründe, warum manche kriminell werden, HipHop, Arbeitsverbote und vieles andere. Zentrale These der beiden: die Rede von „kriminellen Clans“ stigmatisiere viele unschuldige Menschen. Im Herbst soll dazu ein Buch erscheinen, Arbeitstitel „Innenansichten“.
Ja, da heißt es auch: Wir haben Essen gemacht, du musst jetzt mitessen! Ich habe inzwischen viele deutsche Freunde, bei denen das genauso ist wie bei uns! Sie wissen auch um dieses Höflichkeitsding bei uns, dass wir eine Einladung nicht sofort annehmen dürfen.
Sie meinen Taarof, die persische zeremonielle Höflichkeit?
Ja, genau. Ich lehne erst mal ab und sie sagen: Nein, du isst jetzt mit, Alter. So geht das ein paar Mal hin und her.
Also Vorurteile helfen einem, die Welt zu verstehen, auch wenn sie oft nicht stimmen?
Ich glaube, die Menschen packen gerne Sachen im Schubladen, um sie leichter zu verstehen. Sonst ist die Welt zu kompliziert für die meisten. Araber sind so, Deutsche sind so, Türken sind so.
Sie sind ja auch Deutscher. Aber Sie reden immer von „Deutschen“ als den anderen.
Ich meine damit Herkunftsdeutsche. Es gab eine Zeit, in der ich mich sehr gerne als Deutschen bezeichnet habe, aber heute sage ich, ich bin ein in Deutschland lebender Araber. Oder Berliner.
Sie fühlen sich nicht als Deutscher, weil Sie nicht so behandelt werden?
Richtig. Es war immer unter Vorbehalt, man konnte mich immer verbal ausbürgern. Wenn ich gesagt habe: Ey, wir Deutschen … Dann hieß es: Ihr seid ja keine Deutschen! Okay, cool, dann eben nicht. Auch das ist sehr allgemein gesprochen. Natürlich kenne ich viele Deutsche, die widersprechen, wenn ich von ihr und wir rede. Die sagen dann: Stopp! Wir gemeinsam, ihr seid Teil von uns, wir sind Teil von euch. Das gibt es auch. Aber das wird in unserer Community, also der migrantischen, wegen der sehr vielen negativen Erfahrungen mit Deutschen, die eben nicht so denken, leider oft ausgeblendet.
Verständlich.
Ich war wegen dem eine Zeit lang in einem Tunnel. Auch als Hanau war, hat sich das erst angefühlt, als wäre das wieder nur unser Problem: Warum redet keiner darüber, warum hält sich die Presse so zurück und benennt es nicht als das, was es ist: ein rechtsradikaler Anschlag auf die migrantische Community? Dann kam ich zum Herrmannplatz zu einer Gedenkkundgebung, und der Platz war voll von Deutschen. Also Leuten, die für mich herkunftsdeutsch aussahen. Es war unbeschreiblich: wir haben gemeinsam gestanden, es ging nicht um ihr und wir.
Werden Sie von der Polizei oder in Behörden oft wegen Ihres Aussehens schikaniert?
Das ist schwer zu sagen. Niemand sagt ja direkt: Ich kontrolliere dich jetzt, weil du so aussiehst. Aber das schwingt für mich oft mit, etwa in Aussagen wie „Leute wie ihr benehmen sich ja immer so und so“. Dann frage ich gerne: „Wer sind denn Leute wie wir?“ Dann wird zurückgerudert, ich könnte ja denjenigen anzeigen, wenn er sagt: „Na, Kanacken!“
Seit einem Jahr gibt es das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz, das es Bürger*innen einfacher machen soll, sich gegen Diskriminierung durch Behörden zu wehren. Könnten Sie sich vorstellen, einen Polizisten, der Sie offenkundig diskriminiert, zu verklagen?
Dazu müsste man die Dienstnummer des Polizisten bekommen. Aber ich habe noch nie eine Dienstnummer bekommen, nach der ich gefragt habe. Dann heißt es immer: Du behinderst die Polizeiarbeit, das ist Widerstand gegen die Staatsgewalt, das ist eine polizeiliche Maßnahme. Wenn ich dann sage: Ja, aber deine Dienstnummer gibst du mir jetzt bitte trotzdem, gibt es Ärger.
Wie ist es im Alltag: Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen weiße Deutsche oft mit Vorurteilen oder Misstrauen begegnen?
Wenn ich ehrlich bin, habe ich so gut wie nie die Situation, dass ich mich nicht beobachtet fühle. Wenn nachts in Berlin die Straße leer ist, bleibe ich an der roten Fußgängerampel stehen, gefühlt macht das in Berlin niemand, aber ich habe keinen Bock auf dieses Kopfschütteln der Leute neben mir: Tststs, ihr mal wieder, könnt euch nicht benehmen. Oder die typische Situation mit der Straßenbahn.
Wie geht die?
Ich steige in die Bahn, ich habe eine ganze Weile in Weißensee trainiert. Und je tiefer es in den Osten ging, desto mehr habe ich gemerkt, wie etwa ältere Damen ihre Handtaschen komplett umarmen und festhalten, wenn ich einsteige. Ich hätte am liebsten gesagt: Keine Sorge, ich habe keine Absicht, irgendwas zu machen. Die haben einfach Angst vor mir! Als ich jünger war, habe ich gedacht, wie scheiße die sind. Aber man kann die Angst der Leute auch einfach respektieren, gerade wenn es eine ältere Dame ist. Dann probiere ich noch etwas entspannter zu sein, setze noch ein breiteres Grinsen auf. Aber das ist auch ein unschöner Komplex. Man ist immer sehr angespannt. Das sagen mir auch meine Freunde.
Was?
Dass ich unentspannt bin, gerade wenn es um das Thema vom Podcast und von unserem Buch geht, also Clans. „Du bist unentspannt, wenn du darüber redest“, sagen sie. Klar, wie soll ich entspannt sein? An jeder Ecke lauert ein Stein, über den ich stolpern könnte.
Haben Sie den Podcast deswegen gemacht, um Vorurteile zurechtzurücken?
Unter anderem. Man könnte sagen, dass wir uns in dem Podcast diesem Halbsatz am Ende jedes Artikels gewidmet haben, der lautet: „Es sind nicht alle kriminell.“ Den haben wir sozusagen aufgerollt.
In einer Folge von „Clanland“ sagen Sie, dass Araber heikel seien, wenn es um „die Familie“ geht. Was ist anders an deren Verständnis von Familie?
Familie ist bei uns keine Zweckgemeinschaft, sondern Solidargemeinschaft. Ich würde mir eher die Augen ausreißen, bevor ich meine Eltern in ein Altenheim stecke! Ich würde alles für meine Geschwister tun, und wenn ich selbst hungern müsste! Familie hat einen anderen Stellenwert bei uns. Ich höre manchmal: Ich habe nur eine Cousine und ich hasse sie! Hmm, das ist bei mir nicht so, ich habe viele Cousins und Cousinen und ich mag sie fast alle. Wir haben diese orientalische Lebensweise, eher kollektivistisch, wir sind sehr viel zusammen. Wir ziehen ja auch erst aus, wenn wir heiraten!
Wie ist es mit der Autorität der Älteren, dürfen Sie widersprechen?
Man darf widersprechen, aber mit Respekt. Das mit dem Alter wird bei uns noch großgeschrieben, aber es wird schwächer, auch bei uns gibt es Generationenkonflikte und Leute, die nicht so leben wollen, wie ich lebe.
Wer gehört zu Ihrer Familie?
Ich bin Angehöriger eines Clans, die Großfamilie ist nur ein Zweig. Auf Deutsch wäre die Unterscheidung wohl so: Es gibt die Kernfamilie, die Familie, die Lineage, den Clan und den Stamm.
Also, der Clan ist mehr als die Familie?
Der Clan ist meine Familie.
Aber Sie kennen die nicht alle?
Nein, das geht gar nicht. Die leben ja nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa, die gibt es in den USA, Kanada, Brasilien, in Asien, in Syrien, im Libanon.
Alle Chahrours auf der Welt gehören zu Ihrem Clan?
Es geht nicht um den Nachnamen bei uns, es geht um Genealogie. Auf welchen Urvater man sich berufen kann, patrilinear.
Patrilinear?
Die väterliche Linie. Es geht um Agnation, die Blutsverwandtschaft väterlicherseits über einen gemeinsamen Ur-Vater. Die kann nur der Sohn weitergeben, weil die Tochter den Nachnamen des Mannes annimmt und ihre Kinder die Agnation des Ehemanns weiterführen.
Das war im Deutschen traditionell auch so.
Ja, aber bei uns geht es nicht um den Nachnamen, so wie wir sie jetzt kennen. Die wurden im arabischen Raum erst von den Kolonialmächten festgelegt vor 100, 120 Jahren. Der arabische Name ist so aufgebaut: Es gibt den Ism, den persönlichen Namen, Mohamed zum Beispiel oder Susanne. Dann gibt es die Kunya, das ist ein Pädonym, also benennt jemanden nach seinem ältesten Sohn. Sagen wir, ich würde einen Sohn bekommen und ihn Jawad nennen, dann wäre ich Abu Jawad.
Vater von Jawad.
Ja, und meine Frau wäre Um Jawad. Es gibt auch die Variante, dass man sich nach seiner erstgeborenen Tochter nennt – was ich sehr schön finde. Wenn meine Erstgeborene eine Tochter wäre und sie Zahra hieße, wäre ich also Abu Zahra. Die Kunya ist sehr wichtig, meine Eltern rufen sich nur so.
Eigentlich schön. Man zeigt, dass die Kinder einem sehr wichtig sind.
Ja. Es ist total unhöflich, Leute nicht bei ihrer Kunya zu rufen. Nach der Kunya kommt der Nasab. Da geht man über die Vaterlinie mindestens bis zum Großvater zurück. Wenn also mein Vater Thomas heißt und dessen Vater Alexander, dann bin ich Markus Thomas Alexander – oder Markus Ibn Thomas Ibn Alexander – also Sohn von …, Sohn von … Das gibt es im Ungarischen auch.
Und im Russischen!
Ja, genau. Dann kommt bei uns die Nisbah: das ist der Stammes-, Clan-, Volks- oder Ortsbezug. Zum Beispiel bei mir: Mohamed Al Hunini – Mohamed aus Hunin. Oder Mohamed Al Barlini, Mohamed, der Berliner. Dann hat man den Laqab, den Spitznamen, der nicht selten eine optische Eigenart hervorheben soll: der Dicke, Schöne, Einarmige, Schielender oder so. Es kann aber auch ein Ehrentitel sein.
Und was ist dann Chahrour?
Das war der Laqab eines Großvater, sein Spitzname.
Was bedeutet er?
Amsel. Mein Opa war die Amsel!
Wann ist Ihnen zum ersten Mal aufgegangen, dass Sie einen berühmt-berüchtigten Nachnamen haben?
Ach, berüchtigt weiß ich gar nicht. Das war auf jeden Fall in der Grundschule, ich muss 6 oder 7 Jahre alt gewesen sein. Ein paar Sechstklässler kamen zu uns und fragten, wo wir herkommen. Ich: Libanon. Die: von welcher Familie kommst du?
Waren das Libanesen?
Türken. Ich habe gesagt: Chahrour. Alle wurden ganz ruhig. Einer kam näher, fragte: Kennst du Hassan Chahrour? Ich dachte, die meinen einen, der bei uns in der Nähe wohnte, ein Cousin ersten Grades. Ich sagte also: Klar! Ja, grüß den mal bitte schön von mir, vom Soundso aus Wilmersdorf. Als ich das Hassan ausrichte, sagt er: Ich kenne niemanden aus Wilmersdorf. Die meinten einen anderen Hassan, den ich gar nicht kenne. Danach hörte ich immer von Leuten, dass sie irgendwelche Cousins von mir kennen und ich nett grüßen soll. Ich hatte nur keine Ahnung, warum.
Haben Sie Ihre Eltern gefragt?
Nein, ich glaube nicht. Was hätten sie auch sagen sollen?
Dass Mitglieder Ihres Clans eine gewisse Berühmtheit haben, weil sie kriminell sind?
Na ja. Kinder sollen normal aufwachsen, da ist kein Platz für solche Merkwürdigkeiten. Zumal ich weiß, dass ein großer Teil dieser Bekanntheit daher rührt, dass wir einfach sehr viele sind.
Und Lehrer? Wie haben die auf Ihren Namen reagiert?
Ich bin nicht in eine Brennpunkt-Grundschule gegangen, deswegen war meinen Lehrern der Name kein Begriff. Außer dass sie schon ein paar Cousins unterrichtet hatten. In der Oberschulzeit war es anders. Wir hatten Lehrer, die von der Rütli-Schule kamen. Die wollten mir gleich die Stopplinie zeigen. Wobei ich damals auch ein ziemlicher Nerver war, habe permanent dazwischengequatscht und gestört. Wenn ich mein Lehrer gewesen wäre, wäre mir auch der Kragen geplatzt.
Sie waren ein nerviger Schüler?
Total! Ich war frech, habe alle gestresst! Jetzt im Nachhinein tut mir das richtig leid. Allerdings nicht für die Lehrer, die ihrerseits auf einer Mission waren.
Was meinen Sie?
Ich sag es mal so: Ich war nie ein dummer Schüler, aber ich habe aus zwei Gründen meine Schule verhauen. Einmal weil ich cool sein wollte, zum anderen wegen der Art und Weise, wie die Lehrer mit mir umgegangen sind. Klar, ich war eine Nervensäge! Aber immer wieder haben Lehrer mir relativ deutlich gesagt, dass ich – Leute wie ich – nicht dazugehöre, dass wir gehen sollen, kein Teil dieser Gesellschaft sind. Sie haben mir meine Religion und meine Herkunft zum Nachteil ausgelegt. In der Vierten zum Beispiel hat mich mein Klassenlehrer angeschrien: Halt die Klappe, in eurem Koran steht sowieso nur Schwachsinn! So was ist ständig passiert.
Gab es einen Punkt in Ihrer Jugend, wo Sie ins Kriminelle hätten abrutschen können?
Ich denke, den gibt es bei vielen Menschen, die in Armut aufwachsen. Ich bin sehr arm aufgewachsen. Was mich „gerettet“ hat, waren zwei Brüder, die mit einer harten Hand hinter mir standen, auch weil sie das Milieu kannten. Beide waren eine Zeit lang Türsteher. Die haben mich zum Sport gepackt, als ich 9 war. Erst Taekwondo, später Mixed Martial Arts. Irgendwann habe ich damit aufgehört, habe angefangen zu rauchen, rumgehangen, Zeit verschwendet. Mein Bruder hat mir aber immer wieder fette Ansagen gemacht, mir mit Prügel gedroht, dass ich zum Beispiel nicht mit Kiffern rumhängen soll.
Wie kamen Sie dann eigentlich zur Musik?
Ich konnte schon in der 2. Klasse Noten lesen und schreiben, hatte bei einer Theater-AG angefangen. Ich sagte meinem Papa, dass dies genau das war, was ich wollte. Er hat es verboten.
Warum?
Er sagte, das gibt dir kein Brot auf den Teller! Mein Sohn wird kein Bettler, du lernst gefällig ein Handwerk. Thema beendet. Mit 15, 16 habe ich wieder angefangen, erst mal heimlich. Als ich es dann der Familie gesagt habe, haben mich alle ausgelacht.
Ganz schön gemein.
Absolut. Später haben sie sich entschuldigt. Niemand hat zu dieser Zeit meine Kunst ernst genommen, auch im Freundeskreis nicht. Aber ich habe mich durchgesetzt, war bei Größen wie Fatih Akin und Oliver Hirschbiegel im Casting. Ich hatte 2018 auch musikalisch die erste große Chance, war zu einem Songwritingcamp eines großen deutschen Popstars eingeladen.
Und was wurde daraus?
Daraus direkt wurde nichts, die Songs, an denen ich mitproduziert und geschrieben habe, kamen nicht aufs Album. Aber damit ging es los, ich habe Sachen produziert, die in den Charts liefen, Songs geschrieben mit und für andere. Ich verdiene Geld damit. Trotzdem ist das heute nicht mehr mein Lebenstraum.
Nein?
Nein, irgendwann habe ich gemerkt, das ist nicht mein Weg. Ich mache jetzt klassische Musik. Mein neuer Traum, abseits vom Schauspiel: meine Stücke von großen Orchestern spielen lassen. Und ein Album von mir, das auf Welttournee geht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert