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Debatte Krise in GriechenlandSchockstarre in Euroland

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Absolute Dominanz: Vier Wochen nach dem Krisengipfel zu Griechenland wagt es in Brüssel niemand mehr, Berlin zu widersprechen.

Europas Bestimmer beraten das weitere Vorgehen. Foto: ap

E s gibt Ereignisse, die sind so einschneidend, dass man sie lange nicht verarbeiten kann. Der Euro-Gipfel vom 12. und 13. Juli war so ein Ereignis. In einer bedrückenden, fiebrigen Nachtsitzung drückten Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble nicht nur Griechenland, sondern der ganzen Eurozone ihren Stempel auf.

Mit der Drohung, Athen „zeitweise“ aus dem Euro auszuschließen, setzten sie die härtesten Bedingungen durch, die es in der an Pressionen und Diktaten reichen Geschichte der Eurokrise je gegeben hat.

Seitdem hat sich nicht nur Griechenland erschreckend verändert – von einem stolzen Land, das ein trotziges „Ochi“ wagte, zu einer willenlosen Kolonie der wiederauferstandenen Troika. Ganz Europa wirkt wie gelähmt.

Die 19 Euroländer haben einem Deal zugestimmt, an denen sie selbst nicht glauben. Der Internationale Währungsfonds ist Teil einer „Rettung“ geworden, die er längst zum Scheitern verurteilt weiß. Doch niemand traut sich noch, Nein zu sagen. Europa steht unter Schock, eine bleierne Starre hat Euroland erfasst.

Fehlender Mut zur Analyse

Am deutlichsten lässt sich das an der EU-Kommission und ihrem Präsidenten Jean-Claude Juncker ablesen. Angetreten, die EU auf einen sozial verträglichen Erholungskurs zu bringen, wagt Juncker es heute nicht einmal mehr, eine Folgenanalyse zum neuen Spardiktat für Griechenland vorzulegen. Der Mann, der eine „politische Kommission“ leiten wollte und sich noch im Juni als selbstbewusster Vermittler präsentierte, bettelt heute in Berlin um Genehmigung für das neue Memorandum.

Auch die Eurogruppe hat sich verwandelt. Einst war sie von Frankreich erfunden worden, um den Grundstein für eine auf Wachstum orientierte „Wirtschaftsregierung“ zu legen. Doch heute ist in diesem informellen Gremium keine wirtschaftspolitische Debatte mehr zu führen. Der griechische Exfinanzminister Gianis Varoufakis hat es versucht – und ist krachend gescheitert. Die Eurogruppe ist unter Schäubles unheimlicher Leitung nur noch ein Club von Kleinkrämern, die sorgfältig darauf achten, dass deutsche „Stabilitäts“-Regeln eingehalten werden.

Auf die EU kommen die wichtigsten Monate ihrer Geschichte zu

Volkswirtschaftliche Erkenntnisse spielen dabei ebenso wenig eine Rolle wie demokratische Gepflogenheiten. Im Gegenteil: In der Eurogruppe des Jahres 2015 gehört es zum guten Ton, sich über das Ergebnis von Wahlen und Volksentscheiden hinwegzusetzen und Entscheidungen auf der Basis geheimer, keiner öffentlichen Debatte zugänglicher „Non-Paper“ vorzubereiten. Schäuble hat dies vor dem Euro-Gipfel mit seiner Vorlage zum „Time out“ für Griechenland zu einer perfiden Perfektion getrieben.

Kommando statt Konsens

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass viele Menschen das Gefühl beschleicht, dies sei nicht mehr ihr Europa. Vor allem die Südeuropäer verlieren den Glauben an die Demokratie, wie ausgerechnet das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft herausgefunden hat. Aber auch in Deutschland wächst die Unzufriedenheit. Während Merkel und Schäuble neue Zustimmungsrekorde feiern, sind 56 Prozent der Deutschen der Meinung, die Griechenland-Krise sei schlecht gemanagt worden.

Beim Euro-Gipfel wurde zwar die unmittelbar größte Gefahr abgewendet: ein Grexit und seine chaotischen Folgen. Doch gleichzeitig ist das bisher wichtigste Gut zerbrochen: der europapolitische Konsens – und zwar sowohl bei den Bürgern als auch bei den Politikern. Zum ersten Mal in der EU-Geschichte haben Merkel und Schäuble einem Mitgliedsland unverhohlen mit dem Austritt gedroht. Und zum ersten Mal haben sie sich offen über Frankreich hinweggesetzt, das Griechenland im Euro halten wollte und die „Grexit“-Debatte ablehnte. Das wird Folgen haben.

Man muss nicht gleich so weit gehen wie Shahin Vallée, ein ehemaliger Berater des ehemaligen Ratspräsidenten Herman van Rompuy. Der Griechenland-Deal könne den Euro zerstören, weil er das Vertrauen zwischen Deutschland und Frankreich untergrabe, warnte der Franzose. Man muss auch nicht so schwarz sehen wie der Grieche Varoufakis, der Schäuble unterstellt, sein eigentliches Ziel sei es, Frankreich zu disziplinieren. Klar ist jedoch, dass der Euro-Gipfel einen Bruch im deutsch-französischen Verhältnis markiert.

Warm anziehen muss sich auch die EU-Kommission. Schäuble gibt sich nämlich nicht damit zufrieden, Juncker in die Schranken zu weisen und jede „Einmischung“ in die Geschäfte der Gläubiger zurückzuweisen. Als Nächstes möchte er auch noch die Kompetenzen der Brüsseler Behörde bei der Überwachung der EU-Verträge und im Wettbewerbsrecht beschneiden – etwa durch Schaffung einer unabhängigen Kartellbehörde. Offenbar will er die Gunst der Stunde nutzen, die Macht in Brüssel zu brechen.

Deutscher Durchmarsch

Der deutsche Durchmarsch in Griechenland wäre, so gesehen, nur das Vorspiel für einen viel größeren Kampf. Wenn es Berlin gelänge, Paris an den Rand zu drängen und Brüssel zu schwächen, hätte das „deutsche Europa“ gesiegt. Dann könnte sich niemand mehr deutschen Wünschen widersetzen – abgesehen vielleicht vom britischen Premier David Cameron, den Merkel und Schäuble für ihre Machtspielchen immer noch brauchen. Den Grexit planen, den Brexit verhindern, heißt deshalb Schäubles Devise.

Ob diese Strategie aufgeht, wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen – bis zum Referendum in Großbritannien und zur Präsidentschaftswahl in Frankreich. Auch in Deutschland wird 2017 gewählt. Auf die EU kommen deshalb die wichtigsten Monate ihrer Geschichte zu. In ihnen wird sich entscheiden, ob die Union zerfällt, ob sie sich noch einmal berappelt – oder ob sie sich in die scheinbar alternativlose deutsche Führung ergibt. Höchste Zeit also, eine Debatte über Europa zu führen – auch und gerade in Deutschland, wo die Strippen gezogen werden.

Doch diese Debatte kommt nicht in Gang. Nicht nur in Brüssel, auch in Berlin hat nach dem Debakel beim Euro-Gipfel im Juli eine posttraumatische Schockstarre eingesetzt, die das Denken lähmt. Das ist gefährlich. Denn es gibt Schäuble und den Apologeten des deutschen Europa eine Macht, die ihnen nicht zusteht.

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Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
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31 Kommentare

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  • "Wer mit dem Teufel speisen will, braucht einen langen Löffel" Deutschland hatte zwar Kriege verloren, (was viele wohl noch heute bedauern. aber deshalb war doch die menschenverachtende Ideologie von 1933 nicht weg?

     

    Deutschland wollte nie ein gemeinsames Europa, nur den Euro um alles im Euroraum niederkonkurrieren zu können.

     

    Die Politik, läuft wieder nationalistischen Gedankengut hinterher, so zu sehen an die menschenverachtenden Debatten in deutschen Medien und Politik, wenn es um Griechenland oder Flüchtlinge geht.

     

    Was hat man aus der Geschichte gelernt? Das Deutschland es ausschließlich internationalen Gläubiger 1953 bei der Londoner Schuldenkonferenz zu verdanken hatte und hat, wirtschaftlich wieder auf die Beine gekommen zu sein?

     

    Ideologisch wie man heute im Jahre 2015 lesen, hören und sehen kann, war die menschenverachtende Ideologie von 1933 nie weg.

     

    Offensichtlich interessiert es in Deutschland eine Mehrheit nicht, dass Austerität, die man Griechenland ungerechtfertigter Weise diktiert, noch nie funktioniert hat, dass mussten doch schon Deutsche unter Brüning schmerzhaft erfahren?

     

    Flüchtlinge und Terrorismus sind die Folgen einer menschenverachtenden und aggressiven Außenpolitik des Westens, welche mit gerade einmal 10% der Weltbevölkerung den Rest der Welt als seine Kolonien betrachtet und auch so behandelt.

     

    Statt das die Menschen im Westen Ihre gewählten Regierungen dafür kritisieren, hetzt man gegen Flüchtlinge und andere Minderheiten in Europa? DER WESTEN EIN IMPERIUM DER SCHANDE um es mit Jean Zieglers Worte zu sagen.

    • @heino Ewerth:

      "Deutschland wollte nie ein gemeinsames Europa, nur den Euro um alles im Euroraum niederkonkurrieren zu können"

      Sachlich und historisch falsch.

      Niemand in Deutschland hat den Euro angestrebt und die Deutschen wollten ihn gar nicht.

      Kohl mußte dem Euro zustimmen, um die Zustimmung von Frankreich und GB zur Deutschen Einheit zu bekommen.

  • Eric Bonse ist ja zuzustimmen.

    Aber:

    Diese Deutsche Dominanz ergibt sich doch nur durch die Fehlkonstruktion Währungsunion. Vor dem Euro hat Deutschland Europa nicht dominiert und nach dem Euro wird es das auch nicht mehr tun.

    Der Euro ist ein grundsätzlicher Fehler und sollte nicht wie ein goldenes Kalb angebetet werden. Er muß schnellstmöglich geschlachtet werden.

  • Es ist Ihr gutes Recht, an Ihrer Meinung festzuhalten. Wenn Sie glauben, andere Ansichten abqualifizierten zu müssen, damit das nicht zu schwer ist, wirkt das allerdings nicht sehr souverän. Statt sich an einzelnen Worten festzuhalten, hätten Sie besser in der Sache argumentiert. Und nun noch eine Frage: Was hat Sie veranlasst zu glauben, ich wollte "hilfreich" sein mit meinem Kommentar? Das war ein Irrtum. Dass uns irgendwie zu helfen ist, glaube ich gar nicht. Ideologien, die nicht als Problem wahrgenommen werden, können auch ncht überwunden werden.

  • Es bräuchte eine europäische Antwort auf Schäuble und seine Austeritätspolitik. Auch wenn, oder gerade weil, Varoufakis

    ein begnadeter Selbstdarsteller ist. Er stellt die richtigen Fragen und hat die richtigen Antworten dazu. Auf eine von ihm angekündigte und von ihm zu initiierende proeuropäische Antiausteritätsbewegung (müsste natürlich anders heißen; meine Wortschöpfung ist nicht gerade charismatisch) warten große Aufgaben. Sie wird dringend gebraucht.

    • @Markus Maria Strobl:

      Europa den Europäern -

       

      Damit noch viele -

      Europäische Verdienstorden -

      Verliehen werden!

      Ein Anfang ist gemacht.

      Seid Solidarisch - &

      Erhebt euch -

      Europäer.

       

      Etwas besseres als TTIP et al -

      Findet sich allemal.

  • Das eben ist die EU: Entstanden aus einer Wirtschafts(!)-gemeinschaft sollte sie die Gemeinschaft aller über viele Jahrhunderte in Kriegen zerstrittenen europäischen Länder werden. Dazu hat man versucht, ein bisschen gemeinsame Werte zu schaffen (keine Todesstrafe z.B.) wirklich aber sind die Eurokraten nur einer neoliberalen Wirtschaft zum Nutzen der Lobbyisten verpflichtet, die das EU-Parlament umlagern, fern den Menschen, die dieses Parlament gewählt haben. TTIP wird alleine entschieden, niemand hat da was mitzureden. Und die Menschen wenden sich ab, weil sie nicht das Gefühl haben, dass Europa ihre Sache ist, an der sie etwas mitzuentscheiden haben. Manche versuchen, sich wieder regional überschaubare Entscheidungsräume zu schaffen (Katalonien, Schottland), andere kehren zurück zum Nationalismus, die reichen Nordländer und die gerade aufgestiegenen Ostländer üben sich in Besitzstandswahrung und versuchen Fremde von ihren Fleischtöpfen fernzuhalten. Die mit hohen Arbeitslosenzahlen kämpfenden Südländer dagegen drohen in der Konstruktion Europa unterzugehen:Die ihnen auferlegte Sparprogramme steigern die Arbeitslosenzahlen - wenn nicht, werden sie von Schäuble so lange abgestraft, bis sie zu Kreuze kriechen. das ist nicht mein Europa!

  • "Angetreten, die EU auf einen sozial verträglichen Erholungskurs zu bringen, wagt Juncker es heute nicht einmal mehr, eine Folgenanalyse zum neuen Spardiktat für Griechenland vorzulegen."

     

    Juncker und sozial? Im Leben nicht!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das 'Soziale' an Herrn Juncker hat sich bereits höchst beeindruckend in seiner Luxemburger Zeit gezeigt, als er als Meister der Steuerschlupflöcher agierte. Welch sprachliche Konfusion!

  • @Rainer B.:

    Könnte nicht eine Ärztin oder ein Arzt die Diagnose „Sucht“ stellen und die Süchtigen als gemeingefährlich einweisen lassen? Im Namen und zum Schutze des Volkes?

    • @lichtgestalt:

      Bei Politikern ist das ähnlich wie bei Piloten. Es muss immer zunächst ein Land vor die Wand geflogen worden sein, bis man zu einer Diagnose kommt und erst dann, wenn weitere Länder abstürzen, werden Konsequenzen erwogen. Vermutlich aus der allzu genauen Kenntnis dieser Gesetzmäßigkeit schufen die Mütter und Väter des Grundgesetzes als Workaround den Föderalismus - übrigens gegen den erklärten Willen der Siegermächte.

  • Man gewinnt in der Tat den Eindruck, dass für Schäuble und die Durchregentin das "Großdeutsche Reich" nur einen zentralen Grenzposten auf dem europäischen Kontinent darstellt. So entwickelt sich das anscheinend immer, wenn die Droge erstmal wichtiger als der Spaß geworden ist.

  • Der Euro ist ein Fehlkonstrukt, wenn es überhaupt möglich ist, dass das Gespann Merkel/Schäuble den Euroraum derart dominieren und einzelne Länder, derzeit ist es Griechenland, defakto wirtschafts- und finanzpolitisch entmachten. Für die einzelnen Länder, weder für D, F od. andere Staaten hatte es irgendwelche Folgen, wenn sie die gesetzten Konvergenzkriterien verletzten. Die einst mit der Einführung des Euro vor den Bürgern hochgepriesene no-bail-out-Klausel ist zu einer Farce verkommen. Der Euro dient vornehmlich der mittel- und nordeuropäischen Wirtschaft, für den Verbraucher ist er kein Gewinn, zwischen den europäischen Völkern schafft er leider Unfrieden.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    GR-Krise war die Gelegenheit die aus der Währungsunion resultierenden makroökonomischen Verzerrungen zu erörtern. Vielleicht auch, was wohl zu viel verlangt wäre, die Unvermeidlichkeit der Schulden im jetzigen wirtschaftlichen System anzusprechen (z.B. http://www.finanzkrise-politik.de/bilder/finanzsystem/schulden_vermoegen_brd_druck.png).

    Stattdessen wurde moralisch angehauchte Austeritätskeule rausgeholt. Meine Befürchtung ist, dass nach der Finanzkrise (Banken schuld, aber nur weil sie samariterartig billige Häuser für arme Amis erlaubten), GR-Krise (der Grieche schuld) die nächste Krise eine Exportkrise sein wird (Arbeitnehmer schuld - zu teuer, zu unuber).

  • Spätestens jetzt ist doch eine Namensänderung

    angezeigt - ja zwingend - odr!!

     

    Um - öh der intellektuellen Redlichkeit willen - &

    Um einer groben Irreführung europaweit vorzubeugen -

    ist eben solchem nämlich ->

    Ja geradezu zwingend - Jawoll! -

    Zuvor zu kommen! ->

    Zur Wahrung - Deutscher Interessen -

    & - des Europäischen Gedeih&Friedens.

     

    Vorschlag zur Güte - W.S. zu ->

     

    Wolfgang Carlschmitt Schäuble.

     

    Und zwar - Gem § 3 NamÄG -

    wg

     

    • Gutgläubiger falscher Namensführung

     

    Das aber - Muß - ja - Darf ein

    exIM nicht auf sich sitzen lassen. Jawoll!

    Das können Er&Wir - auch im

    Namen Deutschlands verlangen.

    Nur Mut - Das wird!

    Das Rrrooollt! Jawoll!

     

    Die Zustimmung dürfte leichten Herzens von der zuständigen Behörde erteilt werden -> denn -

    Schäubles Wohnsitz ist die

    baden-württembergische

    Große Kreisstadt Offenburg.

    (Eine Spende könnte nützlich sein ->

    Alter Schwede.

    Nochmals im Schreibtischschubladerl

    Nachschäublen - alter Routinier;)

     

    (ps Äußerst hilfsweise -geübt mit ->

    Rücktritt drohen - ok abwegig;)

     

    So geht das.

     

    (pps Von einem dieser beliebten Namensänderungsfackelzüge -

    Bittet der GröFimaz - in aller Bescheidenheit - öh diesmal zur Wahrung der Schwarzen Null & des Ansehens im Ausland noch abzusehen.

    (Wird schweren Herzens gemacht -

    Alter - Versprochen.)

  • Der Deutsche Durchmarsch - Ein Stalingrad! - Dieser Artikel ist so gut, dass ich gleich noch etwas sagen möchte:

    Der deutsche Durchmarsch in Griechenland wäre, so gesehen, nur das Vorspiel für einen viel größeren Kampf. Wenn es Berlin gelänge, Paris an den Rand zu drängen und Brüssel zu schwächen, hätte das „deutsche Europa“ gesiegt.Ein typischer EU-Endsieg: Diese Sondermeldung ist solo falsch, denn es wäre gegen die Vernunft. Lest mal nach bei I. Kant "Was ist Aufklärung" mit der Folge des SAPERE AUDE und der französischen Revolution. Ich bezweifele,

    dass diese Strategie aufgeht.Es wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen – Die aktuelle CHALIE HEBDO titelt heute https://www.dropbox.com/s/wmxl2wux08nvz6c/Screenshot%202015-08-12%2007.10.45.png?dl=0 Warten hilft nicht bis zum Referendum in Großbritannien und zur Präsidentschaftswahl in Frankreich. Auch in Deutschland wird 2017 gewählt. Auf die EU kommen deshalb die wichtigsten Monate ihrer Geschichte zu. Das ist unsere, des Wählers Chance diesem Anti-Eurpäischen Treiben ein Ende zu bescheren.

  • Ein Herdentrieb ist gefährlich, denn der endet im Schlachthaus. Politiker ticken anders. Das wird zunehmend zu einem Problem: BER, Flüchtlinge, Griechenland.

  • Wir haben hier zwei Handelnde, Schäuble, der sich in pathologischen Allmachtsphantasien ergeht und endlich, endlich nach all den Demütigungen zeigen kann, daß er der beste Bundeskanzler aller Zeiten gewesen wäre. Und eine, nämlich Merkel, die einen Psychopathen gewähren läßt, weil er ihr die Macht und die Wiederwahl sichert.

    Anstand und Mitgefühl sind ihre Sache nicht.

  • Schockstarre in Europa - was sonst?

    Es hat sich nicht nur Griechenland erschreckend verändert – von einem stolzen Land, das ein trotziges „Ochi“ wagte, zu einer willenlosen Kolonie der wiederauferstandenen Troika. Ganz Europa wirkt wie gelähmt.

    Der Internationale Währungsfonds ist Teil einer „Rettung“ geworden, die er längst zum Scheitern verurteilt weiß.

    Das hat Yanis Varoufakis vorhergesehen. In der ZEIT Magazin Nr. 31 vom 30. Juli "Varoufakis: Europa verleugnet seit 2008 die wahren Ursachen der griechischen Krise. Es ist wie in dem Shakespeare-Drama Macbeth: Ein Verbrechen führt zum nächsten Verbrechen, eine Lüge führt zur nächsten Lüge. Wir haben jetzt schon viel zu hohe Schulden und sollen trotzdem neue Kredite aufnehmen. So etwas kann ich nicht unterstützen. Ich darf doch kein Geld annehmen, wenn ich weiß, dass ich es nie zurückzahlen kann."

    Und das weiß der IWF. Aber der deutsche Finanzminister ist ein Rechtsanwalt und der will Recht haben? Ich habe den Eindruck unsere Christlich Soziale Regierung hat weder J.M. Keynes verstanden noch die Bibel gelesen? Zitat: "Angesichts der Not der Überschuldung kennt die Bibel einen Schuldenerlass, damit niemand von der Last der Schulden erdrückt wird (Dtn 15, 1ff.)." https://www.dropbox.com/s/e4926n8wh4e2lrj/Screenshot%202015-08-13%2014.46.26.png?dl=0

  • " Höchste Zeit also, eine Debatte über Europa zu führen – auch und gerade in Deutschland, wo die Strippen gezogen werden."

    Nein , Herr Bonse , es war höchste Zeit , dass dem (schon immer) hohlen Geschwätz über "Europa" , "Idee Europa" , gar "Vision Europa", mal ein Ende gesetzt wurde . Diese hehren Ideen konnten allein auf der nicht begriffenen und/oder nicht erklärten Voraussetzung blühen, dass es in ganz Europa wirtschaftlich nur e i n e n Weg geben werde : Aufwärts !

    Diese Perspektive ist radikal weggefallen . Wie im Kleinen , so jetzt auch im Großen : Erst kommt das Fressen , dann kommt die Moral . Solidarität ? Die EU-Länder lassen das arme bankrotte Griechenland selbst bei der Bewältigung der dort anlandenden Flüchtlingsfluten schändlich im Regen stehen , streiten wie die Prolls über Aufnahmequoten .

     

    Europa aktuell : "Hauen und Stechen", das trifft es besser .

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @APOKALYPTIKER:

      Ja.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Ja!

         

        Nomen est omen.

        Was ein stringentes Couple -

        kurz - öh - Spiegelneuronen;)

  • Ich glaube auch, dass Herr Bonse vieles falsch sieht. Die EU und insbesondere die Eurozone ist zu einem weitgehend vom Volk losgelösten Monstrum geworden, und das ist die Schuld von vielen, nicht nur Merkel und Schäuble. Es gibt so viele wesentliche Probleme wie Syrien, Libyen, Ukraine, die NSA-Affäre, das Flüchtlingsproblem, die Freihandelsabkommen CETA/TTIP/TISA, Demokratiedefizit (Volksentscheide/Volksbefragungen), Griechenland, Bankenregulierung und in all diesen Punkten wird eine ernsthafte und ehrliche Diskussion vermieden und eine falsche Politik am Volk vorbei durchgedrückt. Warum wird nicht jedes der oben genannten Themen durch paritätisch besetzte Enquete-Kommissionen genauso genau abgehandelt wie seinerzeit die Stammzellenfrage?

    Das einzige, was man dem Volk an Diskussion liefert, ist ein Einheitsbrei in den Medien und jämmerliche Talkshows, die mehr Schaden anrichten als Nutzen.

  • Ich kann diese heroische Zuspitzung nicht goutieren. Auf der einen Seite: die Macht, die den falschen Weg durchsetzt, und auf der anderen: die Ohnmacht, die es besser weiß, aber kaum noch die richtigen Begriffe dafür findet... Schockstarre, Katatonie des Guten?!

    Was, wenn es "umgekehrt" wäre, und sich die richtige Politik durchgesetzt hätte?! Was wenn sich die absolut integren Demokratie-Versteher einfach nicht auf "Wirtschaftspolitik" verstehen, ja, nicht verstehen können, weil diese Politik immer "undemokratisch", nämlich kleinlich haushälterisch und besitzstands-geizig ist?!

  • So ist das im Neuroland.

    MfG.

    • @tätig ist:

      Gute Bezeichnung! Sehr treffend.

  • Danke für diese Worte..... Sie drücken aus, wofür viele keine Begriffe mehr finden.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ein sehr kluger und kenntnisreicher Kommentar von Herrn Bonse.

    Die Eurokrise beginnt jetzt richtig, Fahrt aufzunehmen.

    CDU/CSU-Wähler und SPD-Wähler schnallt euch an. Ihr werdet bald viele interessante und ganz neue Erlebnisse haben, wie ihr es nicht für möglich gehalten hättet.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Sehr klug und kenntnisreich? Hm.

       

      Eric Bonse behauptet, Europa stehe "unter Schock". Eine "bleierne Starre" hätte es erfasst. "Niemand traut sich" mehr, der deutschen Austeritätspolitik ein "Nein" entgegenzusetzten. Aha. Nun wissen wir’s.

       

      Leider vergisst Herr Bonse zu erwähnen, welchen Grund Europa für seine "posttraumatische Schockstarre" haben könnte. Und das ist ausgesprochen schade. Wenn nämlich die Ursachen eines Phänomens nicht bekannt sind, lassen sich auch nur sehr schwer Lösungsansätze ausmachen. Und dann ist es kein großes Wunder, wenn die "Debatte […] nicht in Gang [kommt]", die sich Erik Bonse angeblich so dringend wünscht, gerade hier in Deutschland.

       

      Mein persönlicher Eindruck ist ja, dass es nicht die Angst vor Deutschland ist, die Europa lähmt, sondern eine Art irre Bewunderung. Das Denken ist gar nicht "[ge]lähmt". Es wurde freiwillig komplett eingestellt. "Alles super. Wo ist das Problem?" Die Faszination der Macht ist es, was wirklich gefährlich ist. Weil es nämlich nirgendwo in Europa mehr eine Öffentlichkeit gibt, die dagegen etwas tun will.

       

      Es sind die Tonangeber Europas, die "Schäuble und den Apologeten des deutschen Europa eine Macht [geben], die ihnen nicht zusteht". Und es sind seine Bürger, die das klaglos hinnehmen, gleichgeschaltet wie sie mittlerweile sind. Deutschland ist mächtig, das schreibt selbst die taz - und wundert sich, wenn deutsche Zipfelmützenträger das zu über 50% ganz großartig finden.

       

      Der "Glauben an die Demokratie" ist gar nicht verlorengegangen. In weiten Teilen Ost- aber auch Westeuropas hat er bisher nie existiert. Existiert hat der Glaube an den Markt. Wer daran etwas ändern sollte? Die taz wohl nicht. (:-C) Vielleicht also das "arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft". Nichts ist unmöglich, sagt Toyota.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        Danke für Ihre Antwort. Ich bleibe dabei, daß Herr Bonse einen guten Kommentar geschrieben hat. Ihre Ausführungen bewegen sich zwischen 'Faszination der Macht', 'Zipfelmützenträger' und 'Toyota' und sind mir in dieser Allgemeinheit nicht hilfreich. Ich denke zum Thema des Kommentars, daß die verschiedenen europäischen Regierungen und Institutionen nun sehr bald die Ernte bekommen, die sie gepflanzt haben.

        Es wird keine Jahrhunderternte sein.

        • @4932 (Profil gelöscht):

          Richtig. Wenn´s dumm läuft, versinkt Europa bald im gößten Chaos seit 45. Dank Merkel, Schäuble, Gabriel & Co. Einmal mehr schlägt Deutschland Europa kurz und klein und man wird erstaunt die Lehre ziehen: Das geht ja auch ganz ohne Truppen!