piwik no script img

Debatte AfD-Wahlergebnis auf RügenWas ist denn da oben los?

Julia Boek
Kommentar von Julia Boek

Rügen ist Merkels Wahlkreis und die Heimat unserer Autorin. Warum wählte dort jeder Vierte AfD? Der Erklärungsversuch einer Einheimischen.

Der Tourismus boomt, der Zusammenhalt bröckelt: Ostseebad Sellin Foto: dpa

J etzt ist passiert, was ohnehin schon alle erwartet hatten: Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern holte die AfD aus dem Stand 20,8 Prozent. Auf meiner Heimatinsel Rügen, Merkels Wahlkreis 34, der sich auch über Vorpommern erstreckt, waren es sogar satte 24,9 Prozent.

Hat mich das hohe AfD-Votum meines früheren Wahlkreises überrascht? Ja, weil ich keine bornierten, fremdenfeindlichen RüganerInnen und VorpommeranerInnen in meinem Bekanntenkreis habe und ihnen bei meinen Reisen an die Küste eher selten begegne. Ja auch deshalb, weil mich erstaunt, wie viele Protest-WählerInnen den Imageschaden für die Touristenregion in Kauf nehmen, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen.

Überrascht hat mich das Wahlergebnis insofern nicht, da ich sehe, dass es in meiner ehemaligen Heimat Umstände gibt, die viele Menschen frustrieren. Dass diese in komplizierten Zeiten Rechtspopulisten in die Arme laufen, ist keine neue Erkenntnis. Dabei möchte ich die 23,8 Prozent meiner Landsleute, die am vergangenen Sonntag AfD und NPD gewählt haben, keineswegs in Schutz nehmen. Ihr Votum ist beschämend.

Trotzdem: Das Klischee vom „braunen unzivilisierten Nord-Osten“ wird jetzt zu schnell bedient. Auf Facebook kursierten Posts wie „Das Land sollte nicht seine Flüchtlings-, sondern Bildungspolitik überdenken“. Und die taz fragte, ob die Insel weiterhin ein geeigneter Urlaubsort sei.

Keine Überraschung

Doch so einfach ist es nicht. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit mit 9 Prozent nach wie vor wesentlich höher als im Bundesdurchschnitt. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt weit unter dem aller anderen Bundesländern. In der Generation meiner Eltern gibt es viele Bürger, die nach 1990 die typische Nachwende-Laufbahn von der Umschulungs- zur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Arbeitslosigkeit und zurück absolvierten. Ingenieure, Bauern, Fabrikarbeiter und Seeleute verloren ihre Arbeit und bekamen nie wieder einen Fuß in die Tür, weil ganze Industriezweige einbrachen und sich nicht wieder erholten. Hinzu kommt die Abwanderung von jungen, gut ausgebildeten Arbeitskräften und die deutschlandweit höchste Jugendarbeitslosenquote (12, 1 Prozent).

Die Wende wirkt noch immer: Auf meiner Heimatinsel Rügen herrschte in den frühen Neunzigern Goldgräberstimmung. Ganze Straßenzüge in den Ostseebädern verloren ihre BewohnerInnen und die ihre Häuser. Sie gehören jetzt den Alteigentümern oder deren Freunden, wurden umgebaut zu Hotels und Ferienapartments und stehen, außer in den Sommermonaten, leer. Der soziale Zusammenhalt ganzer Ostseebäder wurde damals auseinandergerissen und nur vereinzelt wieder gekittet.

Die fremdeste Erfahrung im Alltag ist vielerorts noch immer der Dönerimbiss

Das ist lange her. Doch damals verankerte sich bei den Menschen das Gefühl, nicht gesehen, nicht gehört zu werden. Kollektiver Frust kam auf, das Vertrauen in den Staat war dahin. Solche Gefühlslagen sind langlebig. Die AfD hat sie sich mit platten Parolen, wie dass für Flüchtlinge „mehr getan“ werde als für Einheimische“ zunutze gemacht. Fast ein Witz angesichts der Tatsache, dass in dem 1,6-Millionen-Einwohner-Land, in das nach 1945 eine Million deutsche Flüchtlinge kamen, derzeit etwa nur 24.000 Flüchtlinge leben.

Das heißt aber auch, dass die Menschen dort noch 26 Jahre nach dem Mauerfall kaum Erfahrungen mit MigrantInnen gesammelt haben. In den achtziger Jahren etwa gab es in der 15.000-Einwohner-Stadt Sassnitz auf Rügen einen einzigen Migranten aus Ghana, der als Gastarbeiter in die DDR kam und von den Einheimischen N****-Paule genannt wurde. Heute leben hier nur unwesentlich mehr Menschen nichtdeutscher Herkunft, zuletzt kamen etwa 100 syrische Flüchtlinge. Interkulturelle Kompetenz ist unter den Bürgern Mecklenburg-Vorpommerns bisher kaum eingeübt, die fremdeste Erfahrung im Alltag vielerorts der Dönerimbiss.

Axel Völcker
Julia Boek

Jahrgang 1980, ist seit 2014 Chefin vom Dienst im Berlin-Ressort der taz. Sie ist gebürtige und noch immer bekennende Rüganerin und war erst am vergangenen Samstag in der Ostsee baden.

Nicht so gut steht es auch um die lokale Identität der BürgerInnen von Mecklenburg-Vorpommern. Die Gründe dafür liegen in der Geschichte. 1952 wurde das Land bei einer Verwaltungsreform aufgelöst und in die drei Bezirke Neubrandenburg, Rostock und Schwerin gegliedert. Nach der Wiedervereinigung erfolgte die Neugründung Mecklenburg-Vorpommerns.

2011 wurde als Reaktion auf den Bevölkerungsschwund im Rahmen einer Polizei-, Kreisgebiets- und Amtsgerichtsreform die Zahl der Landkreise und kreisfreien Städte reduziert. Ämter, Bankfilialen, Schulen und Gerichte wurden geschlossen und zusammengelegt. Hinzu kommt, dass Regionalismen, wie volkstümliche Bräuche, Dialekte oder regionale Küche im Sozialismus nicht gepflegt wurden. In den Gaststätten auf der Insel Rügen wurde Fleisch statt Fisch gegessen. Erst seit ein paar Jahren wird an den Schulen wieder Plattdeutsch unterrichtet.

All die EU-Milliarden

Natürlich ist das nur ein Teil der Wahrheit. Ein anderer ist: Seit der Wende flossen Abermilliarden Euro Fördermittel der Europäischen Union ins Bundesland, der Tourismus boomt, und das Bruttoinlandsprodukt stieg 2015 um 1,9 Prozent.

Viel wurde geschafft im Nordosten. Jetzt sind die demokratischen Parteien mehr denn je gefordert, diffusen Bürgerängsten mit Information und Partizipation entgegenwirken. Die BürgerInnen stattdessen mit einer „Wir schaffen das“-Rhetorik zu überfordern, die zudem vor parteipolitischer Planlosigkeit und Kontroverse strotzt, ist der falsche Ansatz, wie das Wahlergebnis zeigt. Gefordert ist auch die Zivilgesellschaft Mecklenburg-Vorpommerns, politische Stimmungen und Ängste im Land offensiv in die Öffentlichkeit zu tragen. Bis auch der letzte AfD-Wähler begreift, dass es nicht reicht, seinen Unmut durch ein passiv-aggressives Protestkreuz auf dem Wahlzettel zu artikulieren.

Was nicht hilft, ist die bildungsbürgerliche Engstirnigkeit vieler Biodeutscher, die jetzt hämisch mit dem Finger auf den Nordosten zeigen – als seien wir nicht längst ein Land. Diese hochmütige Haltung verbreitert die Kluft und ermuntert so Stigmatisierte nur, gegen die vermeintlichen Eliten anzuwählen. Ich aber möchte meine Region nicht aufgeben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

19 Kommentare

 / 
  • "Was nicht hilft, ist die bildungsbürgerliche Engstirnigkeit vieler Biodeutscher, die jetzt hämisch mit dem Finger auf den Nordosten zeigen – als seien wir nicht längst ein Land. Diese hochmütige Haltung verbreitert die Kluft und ermuntert so Stigmatisierte nur, gegen die vermeintlichen Eliten anzuwählen. Ich aber möchte meine Region nicht aufgeben."

     

    Richtig so!

  • mit fahrradtouren sind wir viel auf der insel rumgekommen .. die insel ist wunderschön und die bevölkerung schroff, stark gespalten. die offene herzlichkeit erlebten wir immer wieder, aber daneben auch eine schon von der körperhaltung offen ablehnende aggressivität. menschen wenn man sie ansprach - einen ostentativ nicht mal wahrnahmen, aber aufgrund unserer für sie offensichtlichen robustheit auch sich nicht wagten einen schritt gegen uns zu tun. Dazwischen - wie anonyme ziviliät zB. - gibts nichts, schon sehr eigenartig.

    die unsrigen hatten keine angst, sie sind durch ganz andere höllen gegangen und rügen war für sie wie ein "paradies". So sind denn auch eine reihe Videoclips der flucht/krieg-verarbeitung sowie neu-zukunft-schaffen-wollen entstanden. Also dieses bild rügen sei fremdenfeindlich ist einfach falsch - was hingegen rügen ist : fahrradfeindlich! hier läuft regelrecht ein tagtäglicher krieg ab auf den schönen aber schmalen alleestraßen, wo man öfters im graben landet und dies betrifft auch besonders die alten ansässigen, für die oft das fahrrad das einzige Verkehrsmittel ist. Und noch eine beobachtung: es gibt keine mittel- und kleinbauern, kleinhändler und handwerker .... nachts dröhnen die schlepper so groß wie einfamilien-häuser über äcker die so groß sind, daß man kein Ende sieht.

  • Bis zum 2.9 waren wir in Trent auf Rügen und wohnten im Alten Pfarrhaus - über 20 jugendliche Flüchtlinge. roma, syrer und iraker. dies war unser fünftes 14-tägiges sommerkulturcamp an der ostsee - bislang waren wir auf usedom dies jahr auf rügen. Wir fahren bewußt aus dem südwesten - freiburg - in den nordosten. Wir haben in diesem ort eine gastfreundschaft und offene herzlichkeit erlebt wie bisher noch an keinem ort - weder im liberalen freiburg noch im benachbarten usedom, wo wir all die jahre immer einige probleme hatten. mit kistenweise obst, gemüse und getränken wurden wir empfangen ... die bürgermeisterin kam mit kartoffeln und äpfeln - gab auch gleich ein interview: gerne würden sie flüchtlingsfamilien aufnehmen. In dem dorf leben fast nur noch alte menschen, niemand auf der straße - wie ausgestorben - nicht mal einen einkaufsladen gibts da. die jugendlichen wurden als belebung/bereicherung wahrgenommen - so wenn wir ganze nächte ums lagerfeuer lieder sangen.

    War es keine nächtliche ruhestörung wie in freiburg oder usedom. wir richteten ein gemeinsames fest aus, wo die eine hälfte mit vorbereiteten speisen und getränken kam und mit uns feierte und leider sang, die andre blieb hinter den gardinen und streute gerüchte. bei den vielen gesprächen kam heraus, daß sehr viele am ort als Kinder selber flüchtlinge des 2.wk meist aus ostpreußen waren und dies bis heute in starken verkrustete wunden mit sich tragen. sie fingen an von ihrer flucht zu reden...

  • Die Zustandsbeschreibung von Julia Boek ist sicherlich zutreffend, erklärt aber gerade eben nicht den Erfolg der AfD auf Rügen, sondern kommt eher wie eine zusammengesuchte Ausrede, ein peinliches Fremdschämen daher. In einer Region, in der nach dem Mauerfall fast alles weggebrochen ist ausser dem Tourismus, ist es doch völlig unlogisch und geradzu dümmlich, auf Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Wer es gut meint mit den Leuten dort, der macht das auch unmissverständlich klar.

  • Danke für den Artikel. Die vielen verächtlichen Artikel (und Kommentare) die ganze Regionen abschreiben und beschimpfen sorgen dafür, dass sich zusätzlich viele Menschen im Stich gelassen fühlen. Wenn das so weiter geht, dann wird die kommende Bundestagswahl ähnliche Ergebnisse bringen.

     

    Ein Ausschnitt aus einem SPON-Interview bringt es auf den Punkt: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/fluechtlinge-ali-can-bietet-hotline-fuer-besorgte-buerger-an-a-1111169.html

     

    "Mir fehlen Wertschätzung und Mitgefühl in der Kommunikation. Manche Medien, Politiker, Bürger haben oft eine stark ablehnende Haltung gezeigt. Etwa, wenn "Dunkeldeutschland" geschrieben wird, oder Sachsen sollte nicht mehr zu Deutschland gehören. Oder wenn vom "Pack" die Rede ist. [...] So vergrault man Menschen, wenn man sie gleich als "dumm" oder "Nazis" bezeichnet. Ich selbst habe Freunde auf Facebook gelöscht, weil sie komische Links geteilt haben. Das ist aber die falsche Haltung. [...]

    Ich richte mich an diejenigen, die AfD wählen, zu Pegida gehen, die unzufrieden sind, die sich vielleicht auch rechtspopulistisch äußern. Die sehe ich wie in einer Drehtür: Die können nach rechts gehen, aber sie können auch wieder umdrehen. Die sind orientierungslos. Und je mehr wir uns gegen sie positionieren, umso mehr identifizieren sie sich als Rechte."

    Ich komme übrigens aus einem Kaff in Sachsen. Ich wohne seit 10 Jahren nicht mehr da aber bin regelmäßig zu Besuch. In den letzten Monaten musste ich dort (und nicht nur dort) eine zunehmende Verunsicherung und Frustration erleben - auch bedingt durch Artikel und Kommentare, die sich die Mauer zurückwünschen etc.. So hat Links keine Chance!

    Wer künftige AFD-Erfolge vermeiden will sollte seine "Zoobesucher-Perspektive" aufgeben und sich ernsthaft mit den Menschen "in der Drehtür" und ihren Sorgen auseinandersetzen. Sonst bleibt das unbestimmte Gefühl, dass es so nicht weiter geht und dann wird "die Alternative" gewählt

  • Nein, Frau Boeck, das sollten Sie tatsächlich auch nicht tun. Aufgeben ist keine Lösung. Nie. Nirgends.

     

    Georg Seesslen hat zwar grade festgestellt, dass "seit geraumer Zeit [dahingehend] Übereinstimmung [herrscht], dass Pegida und AfD ihren Zulauf nicht so sehr von der Seite der 'Verlierer' und der 'Opfer' des immer brutaleren Wettbewerbs um Arbeit und Leben erhalten als vielmehr von einer 'verunsicherten Mittelschicht'", aber das ist vermutlich nur die halbe Wahrheit. Diejenigen, die anderswo zur Mittelschicht gehören würden, können in Mecklenburg-Vorpommern durchaus begründete Existenzängste haben. Und diese Existenzängste wiederum können den, Leuten, denen es laut Seesslen "real noch ziemlich gut geht, erst recht im internationalen Vergleich", durchaus als Anlass dienen, sich selbst zu sorgen, wenn auch noch vergleichsweise kommod.

     

    Seesslen hat recht: DIE Erklärung gibt es nicht. Es ist tatsächlich alles "viel, viel komplizierter". Eins, allerdings, scheinen mir alle AfD- und Pegida-Fans gemeinsam zu haben: Sie brauchen den "politisch[]-sozial[]-kulturelle[] Pakt der Mittelschicht mit der kapitalistischen, liberalen Demokratie" nicht "auf[zu]kündig[en]". Sie haben ihn ja nie selbst unterschrieben. Das haben "die" Politiker für sie getan. Und von denen grenzen sie sich ja gerade ganz stark ab.

     

    Die "Illusion einer Insel der Glückseligen" mag im Westen "ein halbes Jahrhundert als Realität gegolten" haben. "Dem" Osten hat man sie allerdings nur erst mal in Aussicht gestellt. Nun, wo sie auch noch was kosten soll, sind AfD- und Pegida-Fans wohl einfach nicht mehr wirklich scharft darauf.

     

    Was tun? Ganz klar: Die Andren unterstützen.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Niemand sollte mit dem Finger auf den Nordosten, sondern mit beiden Händen auf die gesamte Ex-DDR zeigen. Wir wollen bei all dem braunen Sumpf in Meck-Pomm keinesfalls die Hauptstadt Dunkeldeutschlands vergessen, Dresden, in dem der Berufskriminelle Pegidagründer Bachmann das Sagen hat, oder das liebliche Thüringen, in dem der besonders widerliche Herr Höcke sein Unwesen treibt, mit Billigung der dort lebenden Dunkeldeutschen. Und dann erst Sachsen-Anhalt mit Poggenburg und die Schießbefehls-Frauke. Aber Rettung vor der AfD ist in Sicht. Aufgrund der sehr ausgeprägten Anspruchshaltung vieler Menschen in Dunkeldeutschland, des großen Hanges zum Neid und der steten Befürchtung zu kurz zu kommen, egal wie viel man schon hat ("der Flüchtling aus Syrien hat ja ein Smartphone, und wer gibt mir was ?"), werden die frisch gewählten AfD-Abgeordneten bald aus dem Stauenen nicht herauskommen. Wenn nämlich des Dunkeldeutschen Anspruchshaltung nicht unverzüglich und allumfassend entsprochen wird, verkommt man schnell zur Systempartei und verliert mächtig in der Wählergunst. Und dann darf wieder einmal die NPD ran.

    Wie gesagt, das einzige was hilft ist massive Zuwanderung von Menschen, die neben Kultur auch Werte wie Menschlichkeit und Toleranz mitbringen.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Wie jetzt - hat da etwa wieder niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten?

       

      Ein Hetzer bleibt ein Hetzer bleibt ein Hetzer, verehrter SEBASTIAN KREIBIG. Er wird nicht allein dadurch schon zu einem Heiligen, dass er gegen alle hetzt, die sich seiner Ansicht nach nicht schnell und weit genug distanzieren von den Arschlöchern (die es übrigens auch im Westen reichlich gibt).

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        Zu den Befindlichkeiten der Ossis hat der von mir hochgeschätzte Kalkofe eigentlich parodierend alles gesagt: https://www.youtube.com/watch?v=ZxezuCA0Ptc

        Vorsicht, Hetzer !!!

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        Es gibt Arme, die trotzdem geben. Es gibt Verunsicherte, die deswegen nicht faschistisch werden. Und es gibt sog. besorgte Bürger, die menschlich einfach sch... sind. Ganz unabhängig vom Geldbeutrel oder Bildungsstand. Das sollte uns die Geschjichte allerdings gelehrt haben.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        Die Mauer in den Köpfen war doch nie fort, unverehrter Mowgli.

        Setzen Sie sich doch mal mit Argumenten auseinander, statt abwertende Worthülsen abzusondern. Glauben Sie mir: Die Jammerossis werden die AfD bald abservieren, weil die nicht alles just in time liefert.

        Ein AfD-Abgeordneter aus Sachsen-Anhalt beklagte sich neulich, bei ihm riefen bereits einige Wochen nach der dortigen Landtagswahlkampf verärgerte Wähler an, die fragten, was er und die AfD denn bereits erreicht hätten. Denn es flossen noch nicht Milch und Honig durch den Salzlandkreis. Ein Grüner aus Halle wusste zu berichten, eine Frau in seiner Bürgersprchstunde drohte, wenn ihr bei der neuen Wohnung nicht sofort geholfen würde, dann müsste sie eben AfD wählen. Beide erklärten, das sei landläufig.

        Man kann es drehen und wenden, wie man will: In Ostdeutschland herrschte und herrscht eine ausgesprochene Neidkultur und nicht erst seit Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda wissen wir über die besondere, hüstel, Einstellung der Einwohner Dunkeldeutschlands gegenüber Fremden. Und auch wenn es woanders auch Arschlöcher gibt, so konzentriert sich Fremdenhass eben verstärkt auf Dunkeldeutschland. Und Pegida ist nur der ausgeprägteste - dafür besonders widerliche Beweis dafür. Und vor allem konzentriert sich der Fremdenhass dort, wo es wenig Fremde gibt. Um mit Bert Brecht zu fragen: Was ist schlimmer: Asylbewerberheime anzuzünden oder rechte Hetze zu benennen. Ganz ungeschminkt. So von besorgtem Bürger zu besorgtem Bürger.

  • "Doch so einfach ist es nicht. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit mit 9 Prozent nach wie vor wesentlich höher als im Bundesdurchschnitt. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt weit unter dem aller anderen Bundesländern".

     

    Um festzustellen, warum diese beiden Bevölkerungsgruppen sehr stark AfD wählten, könnte man diese Menschen einfach befragen...

     

    Wahrschweinlich würde man folgende Antworten erhalten:

     

    - niedrige Lohne,

    - unfaire Arbeitsbedingungen,

    - Sanktionen gegen Arbeitslose Menschen und

    - der Umgang mit Arbeitslosen Menschen von Sozialbehörgen (Jobcentren, Arbeitsagenturen).

    • @Stefan Mustermann:

      Deswegen wählen die Menschen AfD, die gegen Mindestlöhne und für mehr Härte gegen "Sozialschmarotzer" ist?

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Erstaunlich. In diesem kurzen Text steht mehr Wahrheit zu den aktuellen Wahlergebnissen und nebenbei auch noch zu den Wendefolgen für so viele Ostdeutsche als in ganzen Jahresausgaben so mancher Medien.

    Hätte ich von der taz nicht erwartet. Wäre mal interessant zu erfahren, wie dieser Beitrag in die taz geraten ist.

     

    Fehlt vielleicht nur der Hinweis, dass jeden Montagfrüh bzw. täglich die A20 mit den Pendlern nach Lübeck, Hamburg etc. randvoll ist. Und das hat ja auch Ursachen.

     

    Und wenn jetzt gar noch einem durchschnittlichen AfD-Wähler oder Mitglied mal aufs Maul geschaut werden würde, dann kämen wir vielleicht alle zu neuen Erkenntnissen.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @34420 (Profil gelöscht):

      Wo bitte ist eine Rechtfertigung für Faschismus und Menschenfeindlichkeit ? Liegts am Stau auf der Autobahn ? Und wie verhält es sich mit menschlicher Dummheit ? Wer außer Verrückten glaubt an die Gefahr eines Kalifats in Meck-Pomm ? Und wäre das viel schlimmer als die AfD ?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Nach gründlichem Studium all Ihrer Beiträge hier habe ich eigentlich nur eine Frage:

        Sie haben den absoluten Hass auf Menschen, die die gleiche Geschichte, Kultur, Religion und Sprache haben wie Sie, nur halt eine andere politische Einstellung.

        Wie, glauben Sie, werden Sie mit den Einwanderern zurechtkommen, die nicht nur einen völlig anderen kulturellen und religiösen Hintergrund haben, sondern von denen sich viele bei näherem Hinsehen garantiert auch als "Dummköpfe, Arschlöcher , Intolerante" herausstellen werden? Oder sind Sie derart verblendet, dass Sie ernsthaft denken, es kämen lauter Heilige zu uns, die von Kultur, Toleranz und Menschlichkeit nur so strotzen ?

        Das waren ja schon zwei Fragen und ich freue mich richtig auf eine Antwort von Ihnen, in der ich so richtig abgebügelt werde !!

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Bille:

          Ich lebe gar nicht in Deutschalnd sondern in einem muslimischen Land. Insofern sollten Sie sich überlegen aus welchem Grund Sie meinen mich vereinnahmen zu müssen, bezüglich Religion, Geschichte etc. Ist das antiziperte Voilksgemeinschaft ? Insofern müssten Sie mich fragen, wie die Menschen, in deren Land ich lebe, mit mir zurecht kommen. Es scheint, ganz gut. Die Willkommenskultur ist vorhanden, mehr Flüchtlinge als Deutschland hat dieses Land übrigens auch aufgenommen. Da kommt man echt ins Grübeln, gelle ?

          Wenn die Ausländerheime brennen im Osten, in Heidenau, Freital, Dresden sich widerwärteige Menschen gegen Flüchtlinge wenden und selbst vor Kindern nicht haltmachen, läuft etwas schief in Dunkeldeutschland. Und das schon lange. Und so gern die Dunkeldeutschen an den Fakten etwas ändern wollen, diese und die Kriminalitätsstatistik sprechen eine andere Sprache. Apropos Sprache: Die Nazi-Dummbratzen und ihre Mitläufer von NPD und AfD sprechen meine Sprache nicht und sie sprechen auch nicht für mich. Sie sprechen für ein anderes dunkles Deutschland. Und genau das hat mich zumindest "unsere" gemeinsame Geschichte gelehrt.

        • @Bille:

          Echte Antworten werden sie von diesem Herrn Kreibig nicht bekommen. Er ist von einem solchen Hass, solcher Missgunst gegenüber den diskreditierend als Dunkeldeutschen benannten Neidossis beseelt, dass er gar nicht mehr merkt, wie sehr er denen verwandt ist, die er vermeintlich treffen will. Das ist einfach nur noch ekelhaft und unterste Schublade, auf welche Art er sich hier gegen die Menschen in MVP und ganz "Dunkeldeutschland" wendet.

          Aus solcher einteilenden, abwertenden Denke erwächst der Hass, der Häuser, Bücher und Menschen brennen lässt.