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Dänemark liefert nicht an Japan ausWalfang-Gegner Paul Watson aus Haft entlassen

Der Umweltaktivist Paul Watson war im Sommer auf Grönland festgenommen worden. Trotz internationalem Haftbefehl wird er nicht an Japan ausgeliefert.

Der Umweltaktivist Paul Watson wird aus dem Gefängnis in Nuuk, Grönland, entlassen Foto: Ritzau Scanpix Foto/AP

London ap | Der Walfang-Gegner Paul Watson wurde nach fünf Monaten Haft in Grönland entlassen. Watson werde nicht an Japan ausgeliefert, wo er wegen Behinderung eines Walfangschiffs gesucht wird, teilte sein Anwalt Jonas Christoffersen am Dienstag der Nachrichtenagentur AP mit. „Ich bin auf jeden Fall ziemlich erleichtert“, sagte der 74-Jährige in einem Video-Interview in der grönländischen Hauptstadt Nuuk. Nun könne er Weihnachten mit seinen beiden Kindern feiern.

Watson, der die kanadische und US-Staatsbürgerschaft hat, war im Sommer auf Grundlage der japanischen Fahndungsausschreibung in Grönland festgenommen worden. Watsons Organisation Captain Paul Watson Foundation bezeichnete die Verhaftung als politisch motiviert und forderte seine Freilassung. In Japan hätten dem Aktivisten bis zu 15 Jahre Haft gedroht. Ein Auslieferungsabkommen zwischen Japan und Dänemark, zu dem Grönland gehört, gibt es nicht.

Laut Interpol blieb die Fahndung gegen den Aktivisten auch nach seiner Freilassung aufrecht. Jedes Mitgliedsland könne entscheiden, ob ein per sogenannter Red Notice gesuchter Verdächtiger auch festgenommen werde. Watson sagte, er müsse auf der Reise in seine Wahlheimat Frankreich nun vorsichtig sein, nicht erneut abgeführt zu werden.

Watson war früher Chef der Sea Shepherd Conservation Society, die mit ihren Aktivitäten gegen Walfangschiffe auf hoher See immer wieder für Aufsehen sorgt.

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6 Kommentare

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  • Eine sehr gute Nachricht, dass mein "alter" Held nicht nach Japan ausgeliefert wird.

    *Viele Menschen in Japan haben noch nie in ihrem Leben das Fleisch der Meeressäuger gegessen. Umfragen zeigen, dass gerade junge Japaner/innen kaum Interesse an dem hoch mit Giftstoffen belasteten Fleisch haben. Die japanische Regierung steckt aus anderen Gründen viel Geld in die Fortsetzung der Jagd: Das asiatische Land ist generell für die Freigabe der Nutzung natürlicher Ressourcen - egal, ob es sich um Elfenbein, Schildkrötenpanzer, Walfleisch, Fisch allgemein, Tropenholz oder anderes handelt.*, schreibt Greenpeace auf ihrer Internetseite.



    www.greenpeace.de/...AAYASAAEgLHjPD_BwE

    Japan sollte sich mal schämen, dass sie im 21. Jahrhundert immer noch bestialischen Walfang betreiben.

  • Leider wird dieser Held keinen Erfolg haben auf langfristiger Sicht.



    Wale werden in naher Zukunft zunehmend als Konkurrenz um Fischbestände angesehen. Wie der Wolf in Europa werden Wale trotz Schutzmaßnahmen nicht mehr willkommen sein. Sie werden wieder in großer Zahl getötet, selbst wenn kaum einer noch das Fleisch will.

    Glaubt meiner Prophezeihung.

  • "In Japan hätten dem Aktivisten bis zu 15 Jahre Haft gedroht."

    Ich schätze Japan als zivilisiertes Land, doch sorry, der Walfang wirft einen sehr düsteren Schatten über das Land.

    Diese fantstischen Tiere bewundert und liebt man, doch man isst sie nicht.

    So auch für Delfine.

    Indien erkennt Delfine übrigens als "nicht menschliche Personen" an. Da kann Japan noch viel lernen.

    Viele, viele positive Karmapunkte an Indien. Japan wird wohl mit Schmach & Schuld leben müssen.

    www.delphinschutz....liche-personen-an/

  • Eine sehr schöne Nachricht!



    15 Jahre für die Verhinderung von sinnlosem Mord an Tieren mit der Lüge "für wissenschaftliche Zwecke" wäre ja auch der grösste Zynismus.



    Eine Schande für Japan!

  • Auf dem Bild sieht er aus wie Moses.

  • Für Schiffe behindern 15 Jahre, da kommt es ja günstiger den Chef zu kidnappen. Die Justiz spinnt