Dänemark liefert nicht an Japan aus: Walfang-Gegner Paul Watson aus Haft entlassen
Der Umweltaktivist Paul Watson war im Sommer auf Grönland festgenommen worden. Trotz internationalem Haftbefehl wird er nicht an Japan ausgeliefert.
Watson, der die kanadische und US-Staatsbürgerschaft hat, war im Sommer auf Grundlage der japanischen Fahndungsausschreibung in Grönland festgenommen worden. Watsons Organisation Captain Paul Watson Foundation bezeichnete die Verhaftung als politisch motiviert und forderte seine Freilassung. In Japan hätten dem Aktivisten bis zu 15 Jahre Haft gedroht. Ein Auslieferungsabkommen zwischen Japan und Dänemark, zu dem Grönland gehört, gibt es nicht.
Laut Interpol blieb die Fahndung gegen den Aktivisten auch nach seiner Freilassung aufrecht. Jedes Mitgliedsland könne entscheiden, ob ein per sogenannter Red Notice gesuchter Verdächtiger auch festgenommen werde. Watson sagte, er müsse auf der Reise in seine Wahlheimat Frankreich nun vorsichtig sein, nicht erneut abgeführt zu werden.
Watson war früher Chef der Sea Shepherd Conservation Society, die mit ihren Aktivitäten gegen Walfangschiffe auf hoher See immer wieder für Aufsehen sorgt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl
Kochen für die Familie
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr