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Coronavirus in AfrikaDie Gefahr droht nicht aus China

Felix Lee
Kommentar von Felix Lee

In Industrieländern ist Panik wegen des Coronoavirus nicht angesagt. Berechtigte Sorge besteht aber dort, wo die Gesundheitsversorgung schlecht ist.

Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus: Vor Ablegen des Luxusdampfers wird Fieber gemessen Foto: ap

F ast 40.000 Infizierte in China, einige Hundert in 26 weiteren Ländern – das Coronavirus breitet sich aus. Ein Kontinent scheint jedoch verschont geblieben zu sein: Afrika. Abgesehen von einigen Verdachtsfällen in Ghana, Uganda und Kenia gibt es offiziell bislang noch keine Infizierten. Dabei pflegt China regen Kontakt mit dem Kontinent. Hunderttausende chinesische Wanderarbeiter*innen arbeiten in Afrika. Umgekehrt studieren Zehntausende Afrikaner*innen in China.

Dass bislang noch kein Infizierter gemeldet wurde, muss nicht heißen, dass das Virus Afrika nicht schon längst erreicht hat. In den meisten Ländern gibt es nicht einmal die entsprechenden Tests. Trotz der furchtbaren Bilder, die uns derzeit aus der Krisenregion in China erreichen – mit der Quarantäne von über 60 Millionen Menschen und der weitgehenden Stilllegung von Verkehr, Fabriken, Büros und Geschäften –, ist China auf gutem Wege, die Seuche einzudämmen.

Aus der Provinz Hubei, dem Zentrum der Epidemie, ist seit einigen Tagen kein Anstieg der Fallzahlen gemeldet worden. Dass die Weltgesundheitsorganisation trotzdem den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, ist weniger auf die Sorge zurückzuführen, China könne die Seuche nicht in den Griff bekommen, sondern darauf, dass sich das Virus auf Länder mit mangelhaften Gesundheitssystemen ausbreiten könnte.

Viele Länder südlich der Sahara können schon jetzt die zahlreichen Malaria-Erkrankten und HIV-Infizierten nicht angemessen versorgen. Einige Länder haben aus der Erfahrung mit Ebola gelernt und vorgesorgt, doch mangelt es vielerorts weiterhin an Kliniken und Medikamenten. Umso stärker sollte die Weltgemeinschaft nun diese Länder unterstützen: mit Schutzanzügen und Hygienemitteln, mit Mitteln zum Ausbau des Gesundheitswesens. Hat sich das Virus erst einmal in diesen Regionen ausgebreitet, droht eine Pandemie. Und dann hätten wir wirklich alle ein Problem.

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Felix Lee
Wirtschaft & Umwelt
war von 2012 bis 2019 China-Korrespondent der taz in Peking. Nun ist er in der taz-Zentrale für Weltwirtschaft zuständig. 2011 ist sein erstes Buch erschienen: „Der Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“, 2014 sein zweites: "Macht und Moderne. Chinas großer Reformer Deng Xiao-ping. Eine Biographie" - beide erschienen im Rotbuch Verlag.
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3 Kommentare

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  • Heutzutage werden über Coronavirus viel zu viele Fakenews verbreitet. Wer sichergehen will schaut einfach auf die offizielle Seite von WHO. www.who.int

  • Viren und selbst erfüllende Prophezeiungen?

    Logik ist in der Kette nicht vorhanden.

    Virus dämmt sich selbst ein?

    Logik ist auch da nicht vorhanden.

    Viren werden Viren genannt, weil sie von Natur aus virulent sind!

    Das bedeutet, dass ihr einziges Ziel in der schnellstmöglichen Vermehrung und Ausbreitung besteht.

    Einige sind spezialisiert auf Wärme und Feuchtigkeit, andere auf Kälte und Trockenheit, oder Wärme und Trockenheit, oder Kälte und Feuchtigkeit, Lebensgemeinschaften mit Bakterien und/oder Eiweiß u.v.m.

    So bleiben manche lebensfähig sogar in gefrorenem Zustand über tausende von Jahren, andere in Larven von Insekten im Erdreich usw.

    Eindämmen ist kurzfristig nur durch Isolation möglich.

    Und hier lauert die Gefahr gerade für unser "hoch entwickeltes" Gesundheitssystem.

    Es gibt ziemlich genau:

    0,00

    Ressourcen für Isolation.

    Das Gesundheitssystem (vor allem das Personal) ist längst über die Grenzen der Zumutbarkeit ausgelastet - ja überlastet.

    Da gibt es keine Ressourcen, die dafür bereit gehalten werden können -

    Herr Spahn!!!

  • Ich bin da guter Dinge, dass sich das Coronavirus eindämmen wird.