Coronavakzin im Vereinigten Königreich zugelassen: Briten können losimpfen
Als erstes Land hat Großbritannien den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen. Im Königreich kann jetzt die Immunisierung beginnen.
Wann genau in Großbritannien die ersten Menschen außerhalb klinischer Versuche gegen Covid-19 geimpft werden, ist noch nicht ganz klar. Es kann sich aber maximal um wenige Tage handeln: Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff BNT162b2 des deutschen Unternehmens Biontech und seines amerikanischen Logistikpartners Pfizer erteilt, so die Unternehmen.
Damit bekommen die Briten früher grünes Licht für einen Impfstoff als die EU und die USA: Dort ist bereits eine vorläufige Zulassung beziehungsweise eine Notfallzulassung beantragt. Die in der EU zuständige Europäische Arzneimittel-Agentur EMA will spätestens am 29. Dezember eine Empfehlung dazu aussprechen, die EU-Kommission könnte auf Basis dessen kurz darauf eine Zulassung erteilen.
Die ersten Lieferungen sollen schon in wenigen Tagen im Vereinigten Königreich eintreffen, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. „Die erste Notfallzulassung für einen Covid-19-Impfstoff ist ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein“, hieß es. Das britischen Gesundheitsministerium bestätigte die Zulassung, schreibt dpa. Biontech und Pfizer haben bereits Millionen Dosen vorproduziert, sie werden in speziell entwickelten, mit Trockeneis gekühlten Boxen ausgeliefert, in denen sie bis zu 10 Tage lagern können – danach kann das Eis aufgefüllt werden.
Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen nach Abschluss letzter Analysen mit. Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent.
Diese positiven Ergebnisse beziehen sich auf den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung. Inwiefern der Impfstoff auch vor der Infektion und einer möglichen Weitergabe des Virus schützt, ist noch nicht klar. (dpa/ia)
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