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Clintons Ärger mit der elektronischen PostFreigabe weiterer E-Mails verordnet

Ein Washingtoner Richter verlangt die Veröffentlichung von rund 15.000 E-Mails, die über Hillary Clintons privaten Server verschickt wurden.

Hillary Clinton steht in der E-Mail-Affäre weiter unter Druck Foto: ap

Washington afp | Die E-Mail-Affäre belastet weiter den Wahlkampf von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Ein Richter ordnete am Montag die Veröffentlichung von rund 15.000 E-Mails an, die Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin über ihren privaten Server verschickt hatte.

Der Richter gab damit der Klage der Clinton-kritischen konservativen Gruppe Judicial Watch statt, die auf Freigabe der Nachrichten gedrungen hatte. Clintons Gegner Donald Trump forderte die Einsetzung eines Sonderermittlers.

Die Gruppe Judicial Watch veröffentlichte einige der freigegebenen E-Mails, die ihrer Lesart nach die Verquickung von Interessen des von Hillary Clinton geführten Außenministeriums mit der Stiftung ihres Mannes, der Clinton Foundation, belegen. So hätten reiche Spender der Stiftung versucht, über das Außenministerium Kontakte zu Regierungsvertretern einfädeln zu lassen.

Das US-Außenministerium wies dies zurück. „Nichts, was wir gesehen haben, lässt auf ungebührliches Verhalten schließen“, sagte Außenamtssprecher Mark Toner in Washington.

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Trump forderte die sofortige Einsetzung eines Sonderermittlers, um die Vorwürfe zu prüfen. Die Clinton-Stiftung sei ein „korruptes Unternehmen“, sagte er bei einem Wahlkampfauftritt in Ohio. „Sie muss sofort geschlossen werden.“

Clinton hatte während ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 für ihre dienstliche Kommunikation eine private E-Mailadresse und mehrere private Server genutzt. Damit verstieß sie gegen die geltenden Sicherheitsregeln. Zehntausende E-Mails wurden inzwischen von der Justiz geprüft. Die Bundespolizei FBI kritisierte ihr Verhalten, sah aber von einer Strafverfolgung ab.

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4 Kommentare

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  • Gott schütze diese Frau.

    • @Sara:

      Clintons Verbündete sind weiter unten verortet.

  • Ein Verstoß gegen die Sicherheitslinien ist nicht okay und ich denke, Frau Clinton hat daraus gelernt, was passieren kann, wenn man E-Mails über private Server verschickt.

    Es ist meiner Meinung nach auch völlig in Ordnung, wenn man eine Untersuchung des Inhaltes anordnet, sofern ein gerechtfertigter Verdacht gegen den Verfasser oder die Verfasserin besteht.

    Nicht okay ist es aber, nur die persönliche Neugierde Dritter zu befriedigen, indem man solche Mails publiziert, ohne, dass das für die Öffentlichkeit von irgendeiner Bedeutung ist.

    • @Julia Tattinger:

      Es geht ganz konkret um den Vorwurf, dass Termine bei der amerikanischen Außenministerin über Spenden an die Stiftung ihres Mannes gekauft werden konnten. Da ist jede Mail interessant, weil es um die Vermischung staatlicher und privater Interessen geht. Und genau diese Vorwürfe spielen im laufenden Wahlkampf eine wichtige Rolle.

       

      Es wird Sie aber beruhigen, dass ausgerechnet das Ministerium von Clintons Parteifreund Kerry die Mails prüfen soll. Dort wird man dann schon entsprechend sortieren. Oder was soll sonst passieren, wenn man den Bock zum Gärtner macht?