Christopher Street Day 2014: Die Kluft wird größer

Jetzt kehrt auch der Lesben- und Schwulenverband LSVD der in „Stonewall“ umbenannten Parade den Rücken. Zulauf zur Demo des alternativen Aktionsbündnisses.

Der Paraden-Veranstalter CSD e. V. bekommt Gegenwind. Bild: dpa

Der Konflikt um den Christopher Street Day eskaliert: Jetzt hat auch der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg seine Teilnahme an der Parade am 21. Juni abgesagt, die vom CSD e. V. organisiert wird. Dessen Politik steht in der Community unter Beschuss, seit er die Demonstration in „Stonewall Parade“ umbenannt hat. Der LSVD will sich jetzt an der alternativen Demonstration des „Aktionsbündnisses CSD Berlin 2014“ beteiligen.

In einer Pressemitteilung vom Freitag kritisierte der LSVD-Vorstand die Umbenennung, vor allem wegen der Eintragung des Begriffs „Stonewall“ durch den CSD beim Patent- und Markenamt. Man wende sich „entschieden gegen eine derartige Kommerzialisierung einer politischen Demonstration“.

Schutz der Wortmarke

Der CSD e. V. hatte diesen Schritt vor mehreren Monaten auf Mitgliederversammlungen beschlossen. Die Kritik am Schutz der Wortmarke konterte der Verein damit, dies diene „einzig und allein dem Zweck, einen kommerziellen Missbrauch zu verhindern“, etwa durch Merchandising.

Für Unmut in der Szene hatte auch gesorgt, dass der CSD e. V. ein Votum des offenen CSD-Forums gegen die Umbenennung ignorierte. Beschlüsse des Forums sind für die Vereinspolitik traditionell ausschlaggebend.

Erst vor wenigen Tagen hatten sowohl die grüne Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün als auch die CDU-Gruppe Lesben und Schwule in der Union (LSU) ihre Teilnahme an der „offiziellen“ Parade abgesagt.

Die LSU kündigte an, man prüfe die Teilnahme an der Demo des Aktionsbündnisses. Die findet auch am 21. Juni statt und führt von der ugandischen Botschaft über weitere Ländervertretungen (Russland, Indien, Baden-Württemberg) zur CDU-Zentrale am Lützowplatz.

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