Champions League Halbfinale: Bayern 04 München

Nach der Heimniederlage gegen Real Madrid übernimmt Trainer Guardiola die Verantwortung. Nun will sich Bayern mit dem Pokal trösten.

Nicht gut genug: Manuel Neuer hatte am Dienstag nicht nur Schwierigkeiten mit seiner Kleidung Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Nach dem heftigen Halbfinal-Knockout gegen Real Madrid rangen die entthronten Münchner Fußball-Champions spürbar um Fassung. „Wir müssen jetzt die Nerven behalten“, mahnte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem 0:4 (0:3)-Desaster im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid, der höchsten Heimniederlage des FC Bayern überhaupt in der Champions League. Adiós historische Titelverteidigung, adiós erneutes Triple – die Träume von einer weiteren historischen Saison platzten am Dienstagabend vor 68.000 fassungslosen Zuschauern.

„Kurz schütteln“ und „schnell Wunden lecken“ lauteten die ersten Anweisungen aus der Chefetage nach dem klar verpassten Einzug in das Endspiel am 24. Mai in Lissabon. In dem werden die „Königlichen“ aus Madrid auf ihren Stadtrivalen Atlético oder den FC Chelsea treffen. „Heute haben wir 0:4 auf die Fresse bekommen“, sagte Arjen Robben drastisch und forderte: „Akzeptieren, weinen, nach Hause gehen und weitermachen. Wir müssen den Kopf hochnehmen, wir haben noch ein Pokalfinale.“

Das nationale Titelduell gegen Borussia Dortmund zum Saisonabschluss am 17. Mai in Berlin muss nun darüber befinden, wie gut das erste Jahr unter Trainer Pep Guardiola ausfällt. Nach der Meisterschaft ist für die Bayern noch das Double drin. „Auf dem Pokalfinale liegt jetzt der Fokus“, kündigte Guardiola an, der die Schuld für den Untergang des europäischen Champions auf seine Schultern lud. „Es war ein Riesenfehler des Trainers“, sagte der 43 Jahre alte Spanier nach seiner höchsten Niederlage als Coach.

Auch wenn die beiden vorentscheidenden ersten Tore von Sergio Ramos (16./20. Minute) aus Standards resultierten, kreidete sich Guardiola eine falsche taktische Marschroute und wohl auch eine unglückliche Personalauswahl an. Er hatte sein geliebtes Mittelfeld ausgedünnt, um im Angriff personell präsenter zu sein.

„Der Grund, warum wir verloren haben, ist, wir hatten keinen Ballbesitz“, sagte Guardiola. „Wenn du gegen diese tollen Spieler von Real keine Spielkontrolle hast, hast du keine Chance.“ Der neue Königsklassen-Rekordschütze Cristiano Ronaldo (34./89.) machte das Bayern-Debakel mit seinen Saisontreffern 15 und 16 komplett.

Philipp Lahm warnte jedoch davor, nach einem Aus im Halbfinale gegen einen starken Gegner, gegen den der Vorjahres-Champion nach dem 0:1 in Madrid in Addition beider Partien mit 0:5 verlor, alles in Frage zu stellen. „Jetzt wieder alles schlecht zu sehen, was wir in den letzten Wochen und Monaten getan haben – da mache ich nicht mit“, erklärte der Kapitän, bevor er enttäuscht das Stadion verließ.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.