CSU-Chef produziert Bilder: Söder stapft durchs Watt
Der bayerische Ministerpräsident und mögliche Kanzlerkandidat der Union Markus Söder (CSU) besucht Schleswig-Holstein.
Am Donnerstag besucht der Ministerpräsident von Bayern seinen Amtskollegen in Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU). Die beiden Politiker bereisen die Halbinsel Eiderstedt, tuckern zu den Seehundsbänken und besichtigen das Multimar Wattforum.
Eine interessante Tour, nicht nur, weil die Landschaft so schön ist. Denn bekanntlich steht Markus „Die Union soll das Thema Kanzlerschaft später klären“ Söder in den Umfragen ganz oben, wenn es um die K-Frage geht.
In Bayern finden gar 77 Prozent der Befragten, ihr Markus könne Kanzler. So wird das Thema unweigerlich eine Rolle spielen, vonseiten der Öffentlichkeit und mutmaßlich auch im Gespräch der beiden untereinander.
Sie galten lange nicht gerade als die besten Freunde. Daniel Günther, der nach seinem Wahlsieg von 2017 gegen den damaligen Amtsinhaber Torsten Albig (SPD) in der Wahrnehmung in seiner eigenen Partei blitzartig aufstieg und hin und wieder schon als möglicher Kanzler gehandelt wurde – was er bisher glaubhafter ablehnte als Söder –, wetterte im Herbst 2018 über die Führungsriege der Schwesterpartei:
„Der Politikstil, den die CSU pflegt, passt nicht mehr in die Zeit.“ Damals war die CSU bei einer Landtagswahl abgestürzt.
Seither aber hat Söder an seinem Image und seinen Themen gefeilt, hat sein Herz für grünen Strom entdeckt und sogar versucht, mehr Frauen in Spitzenposten zu bringen.
Zuletzt lobte Günther seinen bayerischen Amtskollegen, und er sprach auch die Einladung an die Küste aus. Aber das Programm birgt Tücken. Kein Franke im Friesennerz ist fotogener als ein Seehund, und mit den Füßen im Schlick wirkt kaum jemand Kanzler-würdig.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos