CO2-Ziele in Großbritannien: London zieht beim Klima an
Großbritannien will bis 2035 die Treibhausgasemissionen um 78 Prozent senken. Ein großer Fortschritt ist das allerdings nicht.
Laut dem britischen Klimagesetz müssen Regierungen ihre Klimaziele für je fünf Jahre über ihre Legislaturperiode hinaus festsetzen. Die 78-Prozent-Marke wurde bereits im Dezember vom unabhängigen Klimawandelkomitee vorgeschlagen, das die Regierung berät. Das Gremium hatte neben schärferen Luft-und Schifffahrtswerten auch Fortschritte bei erneuerbaren Energien, bei Aufforstung, Tierproduktion und Industrie gefordert.
Die neuen Ziele scheinen auch im Zusammenhang mit dem bevorstehenden virtuellen Klimagipfel mit den USA und 40 anderen Ländern ab Donnerstag zu stehen. Ab November ist Großbritannien zudem Gastgeber des UN-Klimagipfels. Die COP26-Klimakonferenz soll im schottischen Glasgow stattfinden.
Bereits jetzt ist bekannt, dass Großbritannien den Verkauf neuer Benzinfahrzeuge ab 2030 verbieten und die Windenergie stark ausbauen will. Ed Milliband, Wirtschaftsschattenminister der Labouropposition, beanstandete, dass es der Regierung anscheinend mehr um das Verkünden aufsehenerregender Zahlen gehe als um eine Politik, die solche Werte tatsächlich erreichen kann.
Trotzdem Kohlemine geplant
Als Beispiel nannte Milliband den geplanten Bau einer Kohlemine in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands, außerdem das schnelle Ende eines Milliardenprogramms, mit dem Häuser energieeffizienter gemacht werden sollten.
Andere KritikerInnen verwiesen auf den genehmigten Ausbau des Londoner Flughafens Heathrow und die Erweiterungen weiterer Airports sowie auf Öl- und -Gasexplorationen in der Nordsee. Viele sehen auch den Bau der Hochgeschwindigkeitsbahn HS2 als nicht vereinbar mit den Klimazielen.
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