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CDU-Landesvorsitz Baden-WürttembergStrobl kündigt Rückzug an

Thomas Strobl macht bei der Südwest-CDU Platz für einen Neuanfang. Er empfiehlt Fraktionschef Manuel Hagel als Nachfolger für den CDU-Landesvorsitz.

Machtwechsel in der CDU Baden-Württemberg: Thomas Strobl (li) macht Platz für Manuel Hagel Foto: Marijan Murat/dpa

Stuttgart taz | Die CDU in Baden-Württemberg stellt die Weichen für die Landtagswahl 2026. Der langjährige Partei-Vorsitzende Thomas Strobl gibt seinen Posten ab und empfiehlt den 35-jährigen Fraktionschef Manuel Hagel als seinen Nachfolger. Das meldete der SWR und die Nachricht wurde aus Parteikreisen bestätigt.

Damit geht eine Zeit der Ungewissheit in der Union zu Ende und die Ära eines politischen Stehaufmännchens. Strobl war in der Landespartei nie der Vorsitzende der Herzen. Er hatte 2011 den Landesvorsitz seiner Partei übernommen, nachdem die baden-württembergische CDU unter Ministerpräsident Stephan Mappus nach 58 Jahren erstmals die Macht verloren hatte.

Doch bei Landtagswahlen musste er stets anderen Spitzenkandidaten den Vortritt lassen. 2016 verlor er in einer Befragung der Parteimitglieder gegen Guido Wolff, 2021 wurde Susanne Eisenmann von der Partei zur Spitzenkandidatin gewählt. Beide Kandidaten scheiterten gegen den grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Strobl konnte beide Male eine Koalition mit den Grünen zimmern. Das sicherte seine Position als Vorsitzender.

Hagel schon länger Ambitionen

Nun geht die Ära Strobl zu Ende. Beim letzten Parteitag war er nur noch mit 66,5 Prozent der Stimmen gewählt worden. Wegen der Affäre um sexuelle Übergriffe des obersten Polizeibeamten des Landes steht er als Innenminister seit mehr als einem Jahr unter Druck und musste auch eine gerichtliche Geldauflage von 15.000 Euro akzeptieren.

Dem 35-jährigen Hagel werden seit vielen Monaten Ambitionen auf den Posten des CDU-Landeschefs nachgesagt – und auf die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2026. Die CDU hofft auf eine Rückkehr ins Stuttgarter Staatsministerium nach dem Ende der Ära Kretschmann.

Der erste grüne Regierungschef hatte angekündigt, 2026 nicht mehr anzutreten. Als aussichtsreichster grüner Kandidat für seine Nachfolge gilt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der sich allerdings bisher noch bedeckt hält.

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