CCC will deutsche Wahlsoftware prüfen: Kreuz auf Weiß
Der CCC will die Software überprüfen, die in Deutschland zum Auszählen von Wahlzetteln genutzt wird. Darum rufen die Hacker jetzt zum Leaken auf.
Allein: Die in den Niederlanden verwendete Software, die die auf Papier abgegebenen Stimmen zusammenzählt, hat sich bei Überprüfungen tatsächlich als angriffsanfällig herausgestellt. Was eigentlich schon länger bekannt ist. Gut, aber da steckte westlichen Demokratien auch noch nicht das ganze Wahlangezweifel der US-Präsidentschaftskür in den Knochen.
Deutschland, so der Chaos Computer Club, verwende das gleiche Softwareprodukt wie die Niederlande. Die Hacker kritisieren, dass die in Deutschland verwendete Version nicht quelloffen vorliegt – also von Sicherheitsexperten nicht auf Schwächen getestet werden kann. Darum ruft der Hackerclub per Pressemitteilung auf: Wer Zugriff habe, möge ihm eine aktuelle Variante der Software zuspielen.
In Deutschland wird zwar auf Papier gewählt, Wahlcomputer sind seit 2009 verfassungswidrig. Doch der CCC warnt: eine Diskrepanz zwischen Auszählungsergebnissen der Wahllokale und veröffentlichten Resultaten könnte zu einem „Vertrauensverlust“ und „weit verbreiteten Zweifeln an der Integrität der Wahlprozesse“ führen.
Pathetischer gesagt: Im Kernbereich der Demokratie ist Schwarz auf Weiß und mehrfach geprüft wirklich das Beste. Zumindest in Deutschland, wo Technikfeindlichkeit zum guten Ton vieler Bildungsbürgerlicher gehört. Zudem in einer Zeit, in der jeder Hempel sich seine eigene Weltsicht zusammenzweifelt.
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