Bundespolizei sucht Hintermänner: Flüchtlinge in LKW entdeckt
Polizist:innen haben auf der A24 acht Männer in einem verplombten Container aufgefunden. Die Polizei ermittelt nun wegen illegaler Schleusung.
Die Gruppe war am Mittwochabend in dem verschlossenen Container hinter Ladung versteckt entdeckt worden. Der Container stand auf einem Sattelauflieger einer türkischen Firma. Nach bisherigen Befragungen sollen die Flüchtlinge über Armenien in die Türkei gelangt sein, sagte der Sprecher. Sie hätten angegeben, dass sie eine längere Taxifahrt hatten, dann in den Container gestiegen und mit Wasser versorgt worden seien. Dann sei der Container geschlossen worden.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte der 39-jährige Fahrer am Mittwoch auf der A24 die Polizei angerufen, weil er verdächtige Geräusche gehört habe. Die Landespolizei vereinbarte einen Halt am Rastplatz Stolpe, kurz hinter der Landesgrenze zu Brandenburg. Dort wurde die Bundespolizei eingeschaltet, die mit dem Zoll die Plombe öffneten. Dann stellte sich heraus, dass die Flüchtlinge geklopft hatten, weil kein Trinkwasser mehr übrig war.
Der Lastwagen wurde samt der Ladung – Kartons auf Paletten, die mit Folie ummantelt sind – beschlagnahmt und wird nun kriminaltechnisch untersucht. Der Lastwagenfahrer wurde als Zeuge vernommen und wieder auf freien Fuß gesetzt.
Alle Flüchtlinge wurden medizinisch untersucht. Sie waren unverletzt, sagte der Sprecher. Sie werden auf eigenen Wunsch – sie wollten in Deutschland bleiben – in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. Zu dem Transport gehörte ein zweiter Lastwagen aus der Türkei, dessen verplombter Container ebenfalls geöffnet wurde. Dort sei aber nichts Strafbares gefunden worden, hieß es.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Nordkoreas Soldaten in Russland
Kim Jong Un liefert Kanonenfutter
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW