Bundesligist Eintracht Frankfurt: Niko Kovac soll die Klasse halten
Im Abstiegskampf setzt die Eintracht auf einen in der Bundesliga unerfahrenen Trainer. Nico Kovac bringt als Co-Trainer seinen Bruder Robert mit.
„Es muss das Ziel von Niko Kovac sein, die Kräfte der Mannschaft zu mobilisieren, um den Klassenerhalt zu sichern. Wir sind überzeugt, dass er dies erreichen wird“, sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.
Kovac war zuletzt als Trainer der kroatischen Nationalmannschaft tätig und führte das Team zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. In der Qualifikation für die EM in diesem Jahr in Frankreich wurde Kovac im September 2015 wegen schwacher Resultate aber entlassen. Seitdem war er ohne Job.
In seiner Zeit als Profi war Kovac 15 Jahre lang in der Bundesliga aktiv. Der Defensivspieler spielte für Hertha BSC, Bayer Leverkusen, den Hamburger SV und Bayern München. Mit den Bayern wurde er 2003 deutscher Meister und Pokalsieger. Seine Karriere ließ er danach bei Red Bull Salzburg in Österreich ausklingen.
Mit der Entscheidung für Kovac gehen die Hessen ein Risiko ein. Schließlich hat der geborene Berliner bislang keinerlei Erfahrung als Chefcoach einer Club-Mannschaft. Nach seiner aktiven Zeit in Salzburg sammelte Kovac bei den Österreichern erste Erfahrungen als Jugend- und danach als Assistenz-Trainer der Profis.
Bis zuletzt war bei der Eintracht auch der frühere Schalke-Trainer Jens Keller ein Kandidat. Die Verantwortlichen entschieden sich dann aber gegen den früheren Profi der Eintracht, der seit seiner Entlassung in Gelsenkirchen im Oktober 2014 ohne Job ist.
Von Veh hatten sich die Frankfurter am Sonntag einen Tag nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Ingolstadt getrennt. Die Bosse trauten Veh bei seiner zweiten Amtszeit am Main nicht mehr zu, die Krise zu bewältigen. Vor allem bei den Fans hatte Veh jeglichen Kredit verspielt. „Ich erhoffe mir aus diesem neuen Impuls eine Befriedung des Umfeldes und gleichzeitig auch eine Leistungssteigerung des Teams“, hatte Bruchhagen die Entscheidung gegen den einstigen Erfolgscoach begründet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!