Bundesliga 29. Spieltag: Der HSV kann's einfach nicht

Die Bayern siegen trotz Sorgen. Auch Leverkusen und der BVB gewinnen. Im Tabellenkeller punktet nur Mainz. Freiburg, Paderborn, Stuttgart und der HSV verlieren.

Matchwinner: Leverkusens Stefan Kießling (rechts) ist beim 4:0-Sieg über Hannover an drei Toren beteiligt Bild: ap

BERLIN dpa | Der Hamburger SV hat beim Debüt von Trainer Bruno Labbadia eine bittere Niederlage einstecken müssen und bleibt Tabellenletzter. Im Nordderby bei Werder Bremen unterlag das Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga am Sonntag mit 0:1 (0:0) und muss mehr denn je um den Klassenverbleib bangen. Franco Di Santo per Foulelfmeter sicherte in der 84. Minute den 500. Bundesliga-Heimsieg für Werder. Valon Behrami hatte zuvor Zlatko Junuzovic zu Fall gebracht und war dafür des Feldes verwiesen worden. Der HSV hat weiter vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Werder hat als Siebter seine Chancen auf die Europa-League-Teilnahme verbessert.

Der VfL Wolfsburg ist gegen den FC Schalke 04 nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Drei Tage nach der bitteren 1:4-Heimpleite in der Europa League gegen den SSC Neapel sah es im zweiten Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga lange Zeit nach einer weiteren Niederlage aus. Schalkes Jungstar Leroy Sané brachte mit seinem Treffer in der 53. Minute die Gäste in Führung. Kevin De Bruyne gelang in der 78. Minute der Ausgleich. Der VfL hat als Tabellen-Zweiter noch sieben Punkte Vorsprung vor den Verfolgern Leverkusen und Mönchengladbach. Fünfter ist Schalke punktgleich mit Augsburg. Die beiden Klubs liegen bereits 19 Punkte hinter Wolfsburg.

Unbeeindruckt von den jüngsten Turbulenzen hält der FC Bayern Kurs auf seine 25. deutsche Meisterschaft. Nach dem 2:0 am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei 1899 Hoffenheim fehlen den Münchnern voraussichtlich nur noch zwei Siege zum vorzeitigen Titelgewinn. Im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions League feierte Bayer Leverkusen am Samstag mit dem 4:0 gegen Hannover 96 einen wichtigen Sieg. Damit verdrängte die Werksmannschaft Borussia Mönchengladbach vom dritten Tabellenplatz. Die Borussen hatten am Freitag bei Eintracht Frankfurt nur ein 0:0 erreicht.

Neben Hannover erlitt auch der SC Freiburg mit der 2:3-Niederlage gegen den FSV Mainz 05 einen Rückschlag im Kampf um den Ligaverbleib. Im ersten Spiel nach der Ankündigung von Trainer Jürgen Klopp, den Verein im Sommer zu verlassen, gewann Borussia Dortmund mit 3:0 gegen Neuling SC Paderborn. Hertha BSC und der 1. FC Köln trennten sich 0:0.

Gelungene Generalprobe

Auf die schmerzliche Champions-League-Pleite in Porto und den Wirbel um den Rückzug von Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt reagierten die Bayern mit dem 23. Saisonsieg in der Bundesliga. Sebastian Rode (38. Minute) und Andreas Beck (90.+2) mit einem Eigentor verhalfen dem ersatzgeschwächten Team von Pep Guardiola zugleich zu einer gelungenen Generalprobe für das Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Porto, in dem die Bayern am Dienstag einen 1:3-Rückstand wettmachen müssen. Für die TSG setzte es zwei Tage nach der Vertragsverlängerung von Trainer Markus Gisdol die vierte Niederlage am Stück.

Für Hannover 96 und seinen Coach Tayfun Korkut spitzt sich die Situation im Abstiegskampf weiter zu. Mit dem 0:4 in Leverkusen blieben die Niedersachsen zum 13. Mal hintereinander erfolglos. Ömer Toprak (20.), Julian Brandt (40.), Kyriakos Papadopoulos (49.) und Stefan Kießling (70.) erzielten die Treffer für die Werkself, die mit dem siebten Sieg nacheinander ihre eigene Bestmarke aus der Spielzeit 2001/02 einstellte. Zugleich verhalf der Erfolg zum Sprung auf Platz drei, der die Teilnahme an der Königsklasse garantiert.

Der FC Augsburg kann dank des ersten Erfolges seit sechs Wochen auf den erstmaligen Einzug in die Europa League hoffen. Timo Werner (7.) und Raul Bobadilla (73.) bescherten Stuttgart eine unglückliche Niederlage. Für den VfB traf nur Daniel Ginczek (22.).

BVB-Fans feiern Klopp

Mit Verständnis reagierten die BVB-Fans auf den bevorstehenden Klopp-Abschied. Auf einem Spruchband, das Fans auf der Südtribüne des Signal Iduna Parks vor der Partie gegen Paderborn hochhielten, stand ein Zitat des Trainers zu lesen: „Was jetzt zählt ist der Verein – und der ist größer als wir alle.“ Hinzugefügt war der Slogan: „Auf geht's – kämpfen und siegen.“ Das gelang gegen den abstiegsbedrohten ostwestfälischen Nachbarn, weil Henrich Mchitarjan (48.), Pierre-Emerick Aubameyang (55) und Shinji Kagawa (80.) trafen.

Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage traf Freiburg die Niederlage gegen Mainz besonders hart. Der Japaner Shinji Okazaki (39./45.) mit einem Doppelschlag und Yunus Malli (83.) sorgten dafür, dass die Rheinhessen fünf Spieltage vor Saisonende mit 34 Punkten fast schon aller Abstiegssorgen ledig sind. Dagegen geht für die Breisgauer trotz der Gegentreffer von Admir Mehmedi (81.) und Jonathan Schmid (90.+1) bei nur zwei Punkten Vorsprung vor Paderborn das Bangen weiter.

Unter Trainer Pal Dardai ist bei Hertha BSC wieder Stabilität eingekehrt. Mit dem 0:0 gegen den Tabellennachbarn aus Köln blieben die Berliner zum siebten Mal nacheinander ungeschlagen. Mit jeweils 34 Zählern dürften beide Teams mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.

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